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Vorfahrt für Kollege Roboter

ERP: In großen Schritten zur mannlosen Fertigung
Vorfahrt für Kollege Roboter

Vorfahrt für Kollege Roboter
Die Automatisierung der Produktion erlaubt der Scholz GmbH, in Spitzenzeiten flexibler zu fertigen. zusätzlich bringt die „mannlose Fertigung“ zusätzliche Sicherheit in die Arbeitsprozesse Bild: Scholz
Die meisten Bauteile der Scholz GmbH sind mikroskopisch klein. Die Schalter, Getriebe und Zahnräder stellt der Kunststofffertiger aus Kronach im Mikrospritzgussverfahren her. Die Unternehmenssoftware Microsoft Dynamics NAV führt Regie in der mannlosen Fertigung.

Innovationen, die langfristig die Kosten senken und sofort die Qualität verbessern, sind für die Scholz GmbH attraktiv. Als 2006 die Erweiterung der Mikrofertigung anstand, wurden wichtige Schritte in Richtung „mannlose Fertigung“ unternommen. Die Anguss- und Stückbehälter der Maschinen sollten künftig von vollautomatischen Elektrofahrzeugen abgeholt und angeliefert werden. „Auf diese Weise können wir unsere Facharbeiter entlasten und an Wochenenden die Produktion mit weniger Personal aufrechterhalten“, erläutert Martin Rebhan, zuständig für IT und Controlling bei Scholz. Die Realisierung des Projekts erforderte eine detaillierte, präzise Konzeption: Die Anschaffung der Fahrzeuge des niederländischen Herstellers Frog markierte dabei nur den Projektauftakt. Sehr viel schwieriger war es, die Transporter in den Produktionsprozess und die logistischen Abläufe einzubinden. Gemeinsam mit dem langjährigen Microsoft-Partner Tegos GmbH Bamberg entschied man, dass die Unternehmenssoftware Microsoft Dynamics NAV die führende Rolle bei der Fahrzeugsteuerung übernehmen sollte. „Dynamics NAV ist in allen Unternehmensbereichen im Einsatz. Hier sind sämtliche Stammdaten vorhanden“, begründet Martin Rebhan die Wahl.

Der Startschuss für die Umsetzung fiel im Mai 2007. Im ersten Schritt galt es, die technischen Rahmenbedingungen für den „automatischen Werksverkehr“ zu schaffen. Damit die mannlosen Transportfahrzeuge durch die Produktionshallen fahren konnten, mussten zunächst unzählige Magnete unter den Fliesen verlegt werden. Sie dienen als Orientierungspunkte, um den aktuellen Standort zu berechnen. Hindernisse werden automatisch erkannt und nach Möglichkeit umfahren. Softwareseitig musste die Anbindung der Elektrofahrzeuge an die Unternehmenssoftware und Maschinen realisiert werden. Tegos Bamberg erstellte hierfür eine ausgeklügelte Software auf Basis von Microsoft Visual Studio 2008, die als Drehscheibe den Informationsfluss zwischen den drei Komponenten regelt. „Unsere Maschinen sind mit Sensoren ausgestattet und melden, wenn ein Angussbehälter abholbereit ist. Von Dynamics NAV bekommt das Elektrofahrzeug dann den Auftrag, den Behälter zum Zentralrecycling zu fahren. Prioritäten bestimmen dabei die Reihenfolge“, erklärt Martin Rebhan. In der Logik der Transportfahrzeuge sind Hallenpläne, Wege und Stationen gespeichert, so dass die Anweisungen der Unternehmenssoftware sofort umgesetzt werden. Etwas komplizierter ist der Ablauf bei den Fertigteilen: Hier sind die Transportaufträge mit flexiblen Prüfzyklen verknüpft. In regelmäßigen Abständen bringen die Elektrofahrzeuge Behälter in die Qualitätssicherung. Ergeben sich Änderungen bei der Prozessfähigkeit, lassen sich die Intervalle gezielt verkürzen. wm

Qualität verbessern und Kosten senken
Die Horst Scholz GmbH & Co. KG stellt präzise Kunststoffteile im Spritzgussverfahren her. Die Produkte werden zum Beispiel in der Medizintechnik, im Automobilbau oder der Elektroindustrie eingesetzt. „Die Fertigung von Mikrospritzgießteilen erfordert ein umfangreiches technisches Know-how und stellt hohe Anforderungen an die Ausrüstung“, betont Martin Rebhan, zuständig für IT und Controlling bei Scholz. Trotz des Aufwands ist Rebhan von der Rentabilität des Projekts überzeugt: „Wenn wir weiter wachsen wollen, müssen wir unsere Facharbeiter zielgerichteter einsetzen. Ebenso wichtig ist aus seiner Sicht die Prozesssicherheit. Logistische Fehler seien jetzt weitestgehend ausgeschlossen. Gute Voraussetzungen für das nächste Projekt: Noch in diesem Jahr will Scholz auf Microsoft Dynamics NAV 2009 wechseln.
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