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Welt der Metallbearbeitung zu Gast in Stuttgart

AMB-Messeüberblick
Welt der Metallbearbeitung zu Gast in Stuttgart

Werkzeugmaschinen | Rund 1400 Aussteller, davon 85 % aus Deutschland und 25 % ausländische Hersteller sowie 30 ausstellende Länder erwarten den Fachbesucher vom 13. bis 17. September auf dem Stuttgarter Messegelände.

Werkzeugmaschinen werden immer präziser, schneller, besser. Das wird auch die kommende AMB Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung vom 13. bis 17. September in Stuttgart zeigen, zu der rund 90 000 Besucher erwartet werden. Am Grundprinzip der Zerspanungsmaschinen ändert sich jedoch kaum etwas. Mehrere rotatorische und lineare Achsen werden in einem geschlossenen Gehäuse unterschiedlich kombiniert. Auch die Steuerungen sind nicht ohne Weiteres zugänglich. In Zeiten von „Industrie 4.0“, eigentlich nur einem anderen Ausdruck für „Vernetzung“, muss sich die Werkzeugmaschine öffnen.

Der Branchentreff belegt wie gewohnt alle Suttgarter Messehallen. In Halle 1 und 2 sind Bearbeitungswerkzeuge und Spannwerkzeuge zu finden, in Halle 3 Drehmaschinen und Drehautomaten. Software, Steuerungen und Antriebe sowie Elektrische Ausrüstung und Zubehör sind in Halle 4 beheimatet. In Halle 5 sind Fräsmaschinen, flexible Fertigungszellen und Bearbeitungszentren ausgestellt. Sägemaschinen, Trennschleifmaschinen, Verzahnmaschinen, Bohrmaschinen und Anlagen für die Oberflächentechnik sowie Schmierung und Kühlung wreden in Halle 6 und 7 und 9 ausgestellt. In Halle 8 sind Schleifmaschinen, Werkzeugschleifmaschinen, Schleifwerkzeuge und -mittel, Hon-, Polier, Läpp- und Entgratmaschinen zu begutachten.
 „Wir gehen davon aus, dass die deutsche Präzisionswerkzeuge-Industrie ihre Produktion insgesamt um rund vier Prozent steigern wird“, verkündete Lothar Horn, Vorsitzender des Fachverbands Präzisionswerkzeuge im VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau Anfang des Jahres. Zur Jahresmitte scheint sich seine Prognose zu bestätigen. Allerdings verteilt sich das Wachstum sehr unterschiedlich auf die Teilbranchen. Für die beiden auf der AMB vertretenen Branchen Zerspanwerkzeuge und Spannzeuge gilt nach wie vor ein moderates Wachstum von etwa zwei Prozent. Horn begründet das mit den ebenfalls verhaltenen Erwartungen der wichtigsten Abnehmerbranchen Automobilindustrie und Maschinenbau. Allerdings: Es wäre wiederum ein Produktionsrekord. Trotz zunehmender Automatisierung: Auch die Zahl der Mitarbeiter soll im laufenden Jahr noch einmal steigen.
AMB-Aussteller verhalten optimistisch
Regional starke Schwankungen in einem kaum wachsenden Markt erkennt Komet-Group-Geschäftsführer Dr. Christof Bönsch (Stand 1B12): „In China und auch in den USA sehen wir eine Abkühlung und auch die Automotive-Branche als ehemaliger Wachstumsmotor stottert.“ Er erhofft sich von der AMB belebende Impulse. Eine „etwas geringere Dynamik“ verzeichnet ebenfalls Herbert Schmidt, Geschäftsführer der Walter Deutschland GmbH (Stand 1G32). Gegenhalten will man mit „innovativen Neuprodukten in den nächsten Monaten, um sich entgegen dem Trend weiter positiv zu entwickeln“. Deutlich optimistischer ist da Dr. Uwe Schleinkofer, Entwicklungsleiter Ceratizit-Kompetenzmarke Cutting Solutions (Stand 2B06): „Wir wachsen kontinuierlich und rechnen weiterhin mit einem stabilen Aufwärtstrend.“ Das mag daran liegen, dass man sich als Spezialist für schwer zerspanbare Materialien überdurchschnittlich gute Chancen in Wachstumsmärkten wie der Luftfahrt- und Automobilindustrie ausrechnet.
Der Nachwuchsmangel ist auf dem Stuttgarter Branchentreff ebenfalls ein Thema. Die demografische Entwicklung und der Trend von der gewerblichen Ausbildung zum Studium lassen die Zerspanungsbranche nicht ruhen. Auch die AMB widmet sich mit zahlreichen Programmpunkten diesem Thema.
 „Fertigung hautnah“, verspricht die „Sonderschau Jugend“ der Nachwuchsstiftung des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken VDW. An mehreren Stationen, die eine komplette Prozesskette abbilden, können Jugendliche einen Formel-1-Modellwagen fertigen und montieren. Neu ist, wie Lehrer im Vorfeld der Veranstaltung für Berufe in der Zerspanung sensibilisiert werden. „Lehrer können besser für eine Sache Interesse wecken, die sie selbst bereits kennen“, erklärt der kaufmännische Leiter Andre Wilms. In Zusammenarbeit mit dem Werkzeugmaschinenhersteller Gebr. Heller bietet die Stiftung Lehrern von Schulen der Sekundarstufe 1 in der Region Stuttgart eine Weiterbildung zum Thema CNC-Werkzeugmaschinen an. Dabei lernen sie eine CNC-Steuerung kennen und fertigen selbst Bauteile an. Im letzten Schritt besuchen die teilnehmenden Lehrer mit ihren Schulklassen die Sonderschau Jugend auf der AMB. Vertreter der Wirtschaft, Politik und Multiplikatoren der MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) treffen sich am 16. und 17. September auf der European MINT Convention. (ag)
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