Eine wertsteigernde Kreislaufwirtschaft erfordert umfassendere Maßnahmen als einzelne Ansätze zur Ressourcenreduktion. Die Produktionstechnik kann große Nachhaltigkeitspotenziale realisieren, indem komplexe Serienprodukte wie Autos, Hausgeräte, Maschinen und Anlagen systematisch für ein zweites oder weiteres Leben aufgewertet werden, ohne dass Kunden auf Mehrleistung und Attraktivität parallel entstehender Neuprodukte verzichten müssen. Die „Green Re-Assembly Upgrade Factory“ verortet eine solche Wiederaufwertung und Funktionserweiterung in einem funktions- und werterweiterndem Gebäude mit möglichst langem Lebenszyklus und ressourceneffizienten Betrieb.
Re-Assembly-Upgrade-Prozesse können bis zu 90 % des Materialeinsatzes und der Umweltbelastungen einer Neuproduktion einsparen und die Wertschöpfung pro Mitarbeitendem, etwa in der Fahrzeugproduktion, um 30 bis 60 % erhöhen. Gleichzeitig führen veränderte Produktionsabläufe zu neue Herausforderungen. So steigen durch Anlieferung und Pufferung von Altteilen die Logistikumfänge oder es werden qualifizierte Demontagekräfte, die flexibel mit den tatsächlichen Zuständen der aufzubereitenden Produkte umgehen können, benötigt. Informationsunsicherheiten für eine Industrialisierung der Upgrade-Prozesse können durch eine lebenszyklusübergreifende, um Nutzungsdaten erweiterte, Digitale Produktakte abgebaut werden. Gebäudeseitig legt die Fabrikplanung die Grundlage für längere Nutzungsdauern durch nachgelagerte Funktionserweiterungen.