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Zulieferer mit gläserner Fertigung

Integriertes ERP/MES-System aus einer Hand verbessert Marktchancen
Zulieferer mit gläserner Fertigung

Eine integrierte ERP-Unterstützung der Fertigung auf dem neuesten Stand ist heute auch für Kleinunternehmen ein wichtiges Wettbewerbsmerkmal. Das Beispiel des Medizintechnik- und Maschinenbauzulieferers 3-Tech zeigt, was eine moderne Fertigungsorganisation von Gewatec leistet.

Die 3-Tech GmbH in Emmingen ist ein junges Unternehmen mit alten Wurzeln. Anfang 2007 übernahm der jetzige geschäftsführende Gesellschafter Dieter Herrmann die Produktionsstätte eines namhaften Herstellers von Handgriffen in der Medizintechnik sowie Bauteilen für den Maschinenbau und die Automobilindustrie. Herrmann: „Es ist uns gelungen, in kurzer Zeit eine breite Marktaufstellung zu erreichen und die starke Abhängigkeit vom Nutzfahrzeugbereich zu relativieren.“ Dazu ‚beigetragen’ habe auch die vergangene Wirtschaftskrise, in der 3-Tech gezwungenermaßen die Medizintechnik weiter ausbaute und sich im Maschinenbau neue Produktbereiche erschloss. „Die hohe Qualität der Produkte ist für unsere Wettbewerbsfähigkeit ein entscheidendes Moment und muss unter allen Umständen nachvollziehbar gesichert sein“, fügt Jürgen Nied hinzu, einer der zwei Mitarbeiter der ersten Stunde und heute als Prokurist verantwortlich für Vertriebsinnendienst, EDV-Organisation und Qualitätssicherung.

Eine weitere Stärke des Zuliefererunternehmens ist die gesamte Organisation der Produktion, die in drei Schichten gefahren wird. „Wir haben unser Unternehmen noch gläserner gemacht. Die EDV-Unterstützung unserer Fertigung auf der Basis einer alle Bereiche umfassenden ERP-Systemlösung von Gewatec (Wehingen) ist so strukturiert, dass wir ohne Probleme im Zuge der jetzt anziehenden Konjunktur auf eine Unternehmensgröße von 100 bis 150 Mitarbeitern wachsen können,“ betont Herrmann.
Die grundlegende Zielrichtung dabei war, eine integrierte Komplettlösung aus einer Hand einzuführen, so dass alle Bereichsmodule ohne Schnittstellen auf einer gemeinsamen Datenbasis kommunizieren können. Damit wollte Herrmann Kosten für unterschiedliche Datenbasen und aufwendige Schnittstellenentwicklungen sowie Probleme bei späteren Releasewechseln vermeiden. Zudem könne man bei nur einem Ansprechpartner im Problemfall die Verantwortungen nicht von einem auf den anderen schieben.
Die Gewatec-Lösung überzeugte als Gesamtpaket durch eine über alle Module nahezu gleichbleibend hohe Funktionalitätsabdeckung. Positiv wirkte sich auch die Erfahrung von mit Projekten bei kleinen und mittelständischen Unternehmen aus, die „sich sowohl in der ganzen Herangehensweise an unsere Aufgabenstellungen zeigte, wie auch in der software-technisch gut durchdachten Entwicklung des ERP-Systems GPPS.“
Installiert wurde die ‚Komplettlösung für die Medizintechnik’ mit den Modulen PPS, CAQ, BDE, MDE, KapPlan (Kapazitätsplanung) und Kalk (Angebotskalkulation). In dieser Branchenlösung werden speziell auch die Abläufe unterstützt, die aufgrund der verschärften Richtlinien der FDA (Food and Drug Administration), der US-amerikanischen Zulassungs- und Überwachungsbehörde im Medizinbereich, notwendig sind. Zum Beispiel müssen die Materialien der medizinischen Handgriffe hohen, nachprüfbaren Qualitätsansprüchen genügen und unter anderem säure-, laugen- und sterilisationsbeständig sein. 3-Tech verwendet deshalb überwiegend hochtemperaturbeständige, thermoplastische Kunststoffe wie Peek oder den neuen Werkstoff Propylux.
Wichtig war für 3-Tech der modulare Aufbau des Gewatec-Systems, wodurch es schrittweise in Betrieb genommen werden konnte. Heute sind alle fest angestellten Mitarbeiter an den 15 Arbeitsplätzen des Systems geschult. Nied: „Wir haben schon etwa ein Jahr gebraucht bis das Komplettsystem rund lief. Aber es war durch die sukzessive Einführung doch ein homogener und von allen Beteiligten gut zu bewältigender (Lern)-Prozess.“ Die Abläufe wurden vielfach neu strukturiert und auf das System abgestimmt. Gerade die Einführung des für 3-Tech wichtigen CAQ-Moduls ‚Grips’ (Grafisch-Interaktives-Prüfplanungs-System) verlangte vom Werker völlig neue und häufigere Prüfzeiten und Prüfprotokolle.
Überwachen lassen sich die Messintervalle am ProVis (MDE/BDE) – Leitstandrechner, der beim Überschreiten des Zeitpunktes über eine Signallampe an der Maschine zum Messen auffordert. Jürgen Nied zeigt sich sehr zufrieden: „Ein Blick auf den ProVis-Rechner vermittelt uns sofort den aktuellen Fertigungsstand der Aufträge. Diese Übersicht über die Fertigung ist ein großer Vorteil. Wenn z.B. ein Kunde von einem Just-in-Time-Teil am Telefon ist, kann ich ihm genau sagen, wann er wie viele Teile auf seinem Hof erwarten kann.“
Während der ProVis-Leitstand die Nachbetrachtung der Aufträge optimiert, wird das klassische Leitstandsystem KapPlan zur Planung der Fertigungsressourcen wie Maschinen und Personal eingesetzt. Ein weiteres wichtiges Werkzeug ist die Dokumentenverwaltung Doku. Es arbeitet modulübergreifend, so dass aus allen Bereichen hier zentral Dokumente abgelegt, zugeordnet und leicht wiedergefunden werden können. Unterstützt wird eine große Anzahl an Dateiformaten, z.B. Bild-/Grafik-, Office- oder PDF-Dateien. Eine Suche in physischen Aktenordnern hat sich damit in vielen Fällen erledigt.
Das integrierte Gesamtsystem GPPS bietet Dieter Hermann nach eigenen Worten als Geschäftsführer heute rund um die Uhr einen aktuellen Überblick über die wichtigen Kennzahlen des Unternehmens: Er könne somit sofort eingreifen, wenn etwas aus dem Ruder läuft. Wie die Erfahrungen bei 3-Tech zeigen, ist ein wichtiger Faktor für kleinere Firmen die Akzeptanz beim Anbieter, so dass sich beide Partner auf Augenhöhe begegnen und die gleichen Sprache sprechen. Die Breite und Komplexität der Geschäftsvorgänge ist oft vergleichbar mit denen größerer Firmen. Auch wenn durch die geringere Arbeitsteilung hier und da auf einzelne Funktionen (zumindest vorläufig) verzichtet wird. Das heißt, Kleinunternehmen haben vielfach die gleichen Prozessanforderungen wie größere. Auch bei ihnen ist ein schneller und sicherer Zugriff auf Daten und Informationen ein wichtiges Ziel, bei 3-Tech basierend auf einer Prozess- und Datenintegration, die so nicht bei allen Kleinunternehmen gegeben ist. ERP-Auswahl und -Einführung sind also keineswegs einfache Projekte, nur weil das Unternehmen kleiner ist. Denn auch sie brauchen die Lösung neuralgischer Punkte wie Schnittstellen, ungenügende Funktionen, zu aufwendige Datenpflegeprozesse oder mangelnde Bedienerfreundlichkeit. Mit anderen Worten, auch sie brauchen ein modulares und integriert arbeitendes ERP-System auf einem guten technologischen Niveau mit Zukunftsperspektiven, verbunden mit der Erfahrung und Flexibilität beim Anbieter.
Eduard Rüsing, Fachjournalist in Karlsruhe
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