Rechtzeitig vor Start der Aluminium 2018 legt der Messeveranstalter Reed Exhibitions einige Zahlen vor, die den wachsenden Aluminium-Einsatz im Auto verdeutlichen. Demnach wird der Werkstoff die Automobilbranche auch künftig verändern. Er biete „die beste Kosten-Nutzenbalance im Kampf mit Substitutionswerkstoffen“. Durch eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Aluminium-Erzeugern, -Verarbeitern und OEMs könnten weitere Potenziale für Aluminium erschlossen werden, betont Reed. Dazu die Zahlen:
Vor 60 Jahren wurden durchschnittlich 19 kg pro Fahrzeug verbaut, zwischen 1990 und 2014 hat sich der Anteil an Aluminium pro Automobil von 50 kg auf 140 kg nahezu verdreifacht. Bis 2020 werde diese Menge auf 160 bis 180 kg steigen, falls auch Klein- und Mittelklassewagen dem Trend der Oberklasse hin zu Aluminium folgen, prophezeit Reed.
Die technologische Basis: In den vergangenen Jahren haben die Aluminiumproduzenten- und verarbeiter immer neue Aluminiumlegierungen (5xxxer, 6xxxer) mit verbesserten mechanischen Eigenschaften wie Festigkeit, Umformbarkeit und Korrosionsbeständigkeit entwickelt und so immer leichtere Bauteile mit dünneren Wandstärken ermöglicht. Durch gute Verarbeitbarkeit, hohe Festigkeitswerte und gute Schweißbarkeit eroberten die Aluminiumwerkstoffe zusätzliche Einsatzgebiete. Aber auch die Entwicklung von neuen Walzoberflächengeometrien und Schmierstoffen (um tribologische Eigenschaften zu verbessern) werden vorangetrieben, ebenso wie neue Fügetechniken.
Entsprechend sind Technologien ein großes Thema in der Branche. Der Messeveranstalter versucht diesen Trends durch diverse Aktivitäten gerecht zu werden: Sonderflächen wie Innovation-Areas und geführte Themen-Touren bieten Orientierung für Besucher aus Anwendungsbereichen wie Automobilbau, Maschinenbau, Luftfahrt oder dem Bausektor. Themenpavillons fokussieren spezielle Technologiefelder wie Primärproduktion, Gießereitechnik, Oberflächenbearbeitung, Fügen und Schweißen, Recycling und Magnesium.
Ausstellungsfläche „Digital Manufacturing“
Auf der neuen Sonderfläche „Digital Manufacturing“ erfahren die Besucher, was Industrie 4.0 für die Aluminiumbranche bedeutet und welche Vorteile bereits heute durch leistungsfähige IT-Lösungen in der Aluminiumproduktion erreicht werden können. Neu ist auch die Ausstellungsfläche „Environmental Engineering“, die sich den Themen Wasseraufbereitung, Luftfilteranlagen und Ölnebelabsauganlagen widmet. Die Sonderfläche will zeigen, wie die Aluminiumindustrie bei Energie- und Ressourcenschonung mit gutem Beispiel in der eigenen Produktionskette vorangeht.
Ergänzende Veranstaltungen machen die Messe über ihre Eigenschaft als Handelsplatz hinaus zur Wissenschaftsplattform: In der „Aluminium 2018 Conference“ und dem „Aluminium Forum“ referieren Experten aus Industrie und Wissenschaft über Trends und Innovationen in der Aluminium-Industrie.
Die Konferenz wird vom Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA) organisiert. In rund 40 Vorträgen und mehreren Sessions gibt sie einen Überblick über die Zukunftschancen des Werkstoffs. Unter dem Leitthema „Aluminium – Material for the Future“ referieren Materialexperten über neue Erkenntnisse aus den Bereichen Plant and Equipment, additive Manufacturing, Automotive, Surface und Aluminium Markets.
Im Aluminium Forum stellen Aussteller ihre neuesten Lösungen und Technologien vor, unter anderem auch zu den Bereichen Leichtbau, Digitalisierung, Oberflächenbearbeitung, Nachhaltigkeit und Recycling. Der Zutritt zum Forum ist für die Besucher der Düsseldorfer Messe kostenlos. (os)