Startseite » Technik » Logistik »

„Der Anwender kann richtig sparen“

Logistik
„Der Anwender kann richtig sparen“

Automatisierung | Die dezentrale Antriebstechnik stattet viele Applikationen das erste Mal mit Regelungsintelligenz aus. Über aktuelle Entwicklungen und Trends sprachen wir mit Frank Wiedemann, Geschäftsführer der Nord Electronic Drivesystems GmbH . §

Autor: Uwe Böttger

Seit wann beschäftigt sich Ihr Unternehmen mit der dezentralen Antriebstechnik?

Wir haben vor etwa 15 Jahren angefangen, zusätzlich zu Standardumrichtern dezentrale Einheiten zu entwickeln. Seit über zehn Jahren sind wir in diesem Segment mit ausgereiften Systemen etabliert.
Wie gestaltet sich aus Ihrer Sicht der Markt für dezentrale Antriebstechnik?
Dezentrale Technik bringt teilweise das erste Mal Regelungsintelligenz in Anwendungen, wo sie vorher nicht wirtschaftlich war oder sich andere Verfahren bis heute erhalten haben. Pumpen beispielsweise wurden historisch durch An- und Abschalten, Drosseln oder mit Bypässen geregelt. Motorregelung ist präziser und ökologischer. Mit integrierten intelligenten Antrieben kann der Anwender die Vorteile nutzen. Und zwar ohne die aufwendige Installation von Schaltschränken, die bisher vielleicht abschreckte.
Was kann Nord Drivesystems, was andere nicht können?
Wir decken mit dem dezentralen Motorstarter SK 135E und der Umrichterbaureihe SK 200E jeweils einen vergleichsweise großen Leistungsbereich bis 7,5 beziehungsweise 22 kW ab. Außerdem punkten wir mit der mechanischen und funktionalen Ausstattung. Unser bewährtes Modell SK 135E ist der einzige Starter mit Sanftanlauf, der als dezentrale Einheit für den Motoraufbau verfügbar ist. Das Modell SK 180E hat als einziger dezentraler Umrichter einen so geringen Ableitstrom, dass er an einer normalen Steckdose im Haushalt betrieben werden könnte. Außerdem ist er in der Schutzart IP66/IP69K erhältlich. Schließlich sind SK-200E-Umrichter die einzigen motorintegrierbaren Einheiten mit standardmäßig integrierter Positioniersteuerung.
Wie funktioniert die dezentrale Antriebstechnik? Was ist dabei die Kernidee?
Die Elektronikeinheit wird auf dem Motorklemmkasten fertig installiert. Maßgeblich ist die robuste, verlustarme Leistungselektronik, die auch in rauer Umgebung funktioniert. Hinzu kommt ein mechanisch geschütztes Gehäuse mit gutem thermischem Verhalten.
Was sind die wesentlichen Anwendervorteile?
Der Nutzer kann richtig sparen. So entfallen zum Beispiel die langen geschirmten Motorkabel. Die Zeit für Montage und Inbetriebnahme sinkt um etwa 30 Prozent. Das Lösen von vier Schrauben und der Wechsel eines steckbaren Chips für die Übertragung der Umrichter-Parameter dauern nur wenige Minuten.
In welchen Fällen würden Sie von einer dezentralen Lösung abraten?
Je nach Portfolio des Lieferanten setzt früher oder später das Leistungsspektrum Grenzen. Bei uns ist das bei 22 kW der Fall. Bei sehr hohen Leistungen entsteht zu viel Abwärme. Dann braucht man schon einen klimatisierten Schaltschrank. Auch für hochdynamische Motion-Control-Anwendungen fehlen bisher noch dezentrale Einheiten. Bei kleinen Serienmaschinen in großer Stückzahl ist ein Schaltschrankaufbau nach wie vor sinnvoll. Beide Varianten lassen sich aber auch gut miteinander kombinieren, indem die Kernmaschine mit Schaltschrank ausgeführt wird und Peripheriefunktionen mit dezentraler Technik.
Wie könnte die dezentrale Antriebstechnik in fünf Jahren aussehen? Welche Trends sehen Sie?
Nachdem unser smarter Antrieb SK 200E den Schaltschrankumrichtern schon heute funktionell ebenbürtig ist, darf man in Zukunft noch weitere interne Logikfunktionen erwarten. Der dezentrale motoraufgebaute Umrichter entwickelt sich vom einst simplen Drehzahlsteller über einen vollwertigen Umrichter für Antriebsapplikationen zunehmend zur intelligenten Positionier- und dezentralen Logikeinheit, die gut vernetzt den lokalen Prozess beherrscht. Es werden immer mehr Sensoren und Aktoren eingebunden. Mit einer SPS-Funktion im Antrieb lassen sich autonome intelligente Einheiten schaffen. Das verstärkt die Flexibilität und die Ausfallsicherheit. •
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de