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Keine Ausfälle auch bei Taifun

Energieketten: Power für Shipyard-Krane
Keine Ausfälle auch bei Taifun

Der chinesische Schiffbauer SWS nutzt drei Shipyard- Krane, die in ihren Dimensionen Hochhäusern mit 30 Stockwerken entsprechen. Die Energie- und Datenzuführung zu den gigantischen Hubelementen erfolgt über Energiekettensysteme aus Kunststoff des Herstellers Igus.

Am Südhafen des Pudong-Gebietes von Schanghai, direkt an der Flussmündung des Yangtze, ist der Sitz von Waigaoqiao Shipbuilding Co. Ltd. (SWS). Der chinesische Schiffbauer SWS ist einer der zehn größten weltweit. In dem riesigen Industrieareal, gleich gegenüber dem Hafengebiet Changxingdao, sind drei Shipyard-Krane im Einsatz. Die zugehörigen Energieführungssysteme stammen vom Kölner Hersteller Igus und arbeiten bereits seit sechs Jahren funktionssicher unter schwierigsten Umgebungsbedingungen. Denn an der Mündung des Yangtze herrschen peitschende Winde, Regen und Salzwasser. Die jährliche zweimonatige Regensaison birgt Korrosionsgefahr.

Die 2001 installierten Energiekettensysteme laufen allerdings vom ersten Tag an störungsfrei. Über einen Verfahrweg von 180 m beträgt das Füllgewicht 30 kg/m. Selbst bei einem Taifun im vorletzten Jahr kam es nicht zum Betriebsstillstand. „Seit der Auslieferung läuft das Energieführungssystem problemlos und erforderte nur minimale Wartung“, berichtet Zhang Quan, Leiter der Entwicklungsabteilung von SWS. „Wir haben dadurch enorm an Arbeitskraft und Material gespart.“ Zhang Quan arbeitet seit zehn Jahren für SWS, hauptsächlich in der Instandhaltung.
SWS setzt zudem auf die so genannten Chainflex-Leitungen des Kölner Spezialisten. Zhang Quan: „In Teilen unserer Ausrüstung verwenden wir noch normale Schiffskabel. Diese werden jedoch schnell rissig und bruchanfällig.“ Mit den biegefesten Chainflex-Leitungen dagegen gab es laut Quan in den letzen Jahren noch keinen einzigen Ausfall.
Zhang Quan zeigt einen neuen Shipyard-Kran, der 2006 mit Energiekette, Chainflex-Leitungen und einem weiteren Systembaustein ausgerüstet wurde. Bei dieser Großanlage wurde zusätzlich ein so genanntes PPDS-System (PPDS = Push-Pull-Force-Detection) von Igus installiert, mit dem sich ein Condition Monitoring durchführen lässt. Das PPDS-System überwacht online die Verschiebekräfte der Energieketten. Dadurch werden Schäden im System und Ausfälle durch vorbeugende Wartung oder Ferneingriffe vermieden. Viermal in der Sekunde werden die Daten des laufenden Kettensystems mit den Einstellwerten verglichen.
„Sollte das Energieführungssystem einmal ausfallen, dann alarmiert uns das PPDS und wir fahren die Krankatze herunter“, erzählt Zhang Quan. „So können wir Unfälle verhindern.“ Fehlfunktionen werden automatisch per SMS oder E-Mail an einen vorprogrammierten Rechner übermittelt, damit umgehend reagiert werden kann. Für Unfallanalysen lassen sich die Daten im Systemspeicher bis zu drei Monate zurückverfolgen.
Zufrieden zeigen sich die chinesischen Schiffsbauer auch mit der laufenden Vor-Ort-Beratung durch den Kölner Hersteller. „Die Service-Ingenieure kontaktieren uns regelmäßig und informieren sich über die Funktionstüchtigkeit des Systems“, versichert Zhang Quan. Um Kapazitäten und Kosten für eine eigene Lagerhaltung zu sparen, hält SWS praktisch keine Igus-Ersatzteile vor. Diese befinden sich in allen Größen im 3000 m² großen Igus-Lager in der Freihandelszone von Waigaoquiao, etwa 20 km vom Einsatzort der Krane entfernt. Zhang Quan: „Wenn wir etwas brauchen genügt ein Anruf bei Igus oder eine E-Mail.“
Die Kölner übernahmen den Aufbau und die Abnahme der Energiekettensysteme und überprüfen diese regelmäßig. Die Energie- und Datenzuführung der Shipyard-Krane mit einer Hubleistung bis zu 800 t und des 32-t-Materialkrans erfolgt über reibungsarme Rollen-Energieketten in Igus-Führungsrinnen aus Stahl. Diese Ketten sind für hohe Kabellasten, lange Verfahrwege und hohe Geschwindigkeiten konzipiert. Bei Ship-to-Shore-Krananwendungen wurden bereits Verfahrwege bis 500 m und Geschwindigkeiten bis 6 m/s realisiert. Im Vergleich zu einer gleitenden Energiekette beträgt die Verringerung der Schubkraft rund 75 %.
Bei Shipyard-Krane dieser Größenordnung sind die Kranträger mit einer Vorspannung beziehungsweise Überhöhung der Träger konstruiert. Unter Last senkt sich der Träger, so dass die Vorspannung eliminiert wird. Diese Auf- und Abbewegung gleicht das Energiekettensystem aus. Die in den Energieketten geschützten Chainflex-Leitungen sind biegefest. Dank ihres verschleißfesten TPE-Außenmantels bestehen sie auch unter den extremen Bedingungen in einer Werft.
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