Mit einem neuen Lagersystem investierte der Zulieferer Engelbrecht Lasertechnik in die Zukunft. Das Unternehmen profitiert mittlerweile von der raumoptimierten Lagerung der Blechplatinen und einem effizienten Personaleinsatz.
Der Zulieferer Engelbrecht Lasertechnik GmbH aus Preußisch Oldendorf fertigt Abkant-, Schweiß- und Laserteile sowie komplett umgeformte Werkstücke und ganze Baugruppen. Das Unternehmen verarbeitet Stahl-, Edelstahl- und Aluminiumplatinen in unterschiedlichen Qualitäten zwischen einem und 25 mm Dicke. Dabei liegt der Produktionsschwerpunkt des Familienunternehmens auf kleinen Losgrößen zwischen einem und 50 Stück pro Auftrag. Mit einem neuen Lagersystem der Remmert GmbH investierte die Geschäftsleitung gezielt in die Zukunft.
„Vor der Umgestaltung musste das benötigte Material erst mit dem Stapler zur Maschine transportiert werden“, erklärt Geschäftsführer Ralf Ossenschmidt-Engelbrecht. „Wir mussten im schlimmsten Fall lange Wege quer durch die Halle in Kauf nehmen.“ Durch die manuelle Lagerung in staplerbedienten Stahlregalen waren zudem der aktuelle Materialbestand und der exakte Lagerort der Teile von der Kenntnis einzelner Mitarbeiter abhängig. Diese ineffiziente Praxis sollte durch transparente Prozesse ersetzt werden. Die Geschäftsführung entschied sich für die Integration eines vollautomatischen Blechlagersystems.
„Wir bearbeiten täglich extrem viele Aufträge mit verschiedenen Materialien und haben einen entsprechend hohen Handlingaufwand“, führt Geschäftsführerin Petra Engelbrecht weiter aus. „Um dennoch flexibel auf die Anforderungen unserer Kunden reagieren zu können, sind effektive Lagerprozesse von entscheidender Bedeutung.“ Denn die Kunden fordern günstige Produkte in hoher Qualität bei immer kürzeren Lieferzeiten. Für den Dienstleister ist es daher existenziell wichtig, über optimale technische Voraussetzungen zu verfügen.
Das vollautomatische Blechlagersystem vom Typ „Midi“ hat eine Grundfläche von rund 320 m² und nutzt die Hallenhöhe voll aus. Dadurch wird eine kompakte Lagerung möglich. Insgesamt 655 Palettenplätze mit einer maximalen Nutzlast von 30 kN pro Palette finden in dem System Platz. Die maximale Blechgröße beträgt 3 mal 1,5 m. Die Anlage besteht aus zwei parallel laufenden Regalreihen, in deren Mitte ein Regalbediengerät verfährt. Das System hat fünf Auslagerstationen an den Außenseiten der Regale, wo fünf Bearbeitungsmaschinen voll- oder halbautomatisch mit Material versorgt werden.
Der Materialfluss hat jetzt einen klaren Ablauf: Das Regalbediengerät transportiert alle Rohmaterialien vollautomatisch an den nächsten freien Palettenplatz. Dadurch werden die Lagerressourcen optimal ausgenutzt, da keine reservierten Flächen berücksichtigt werden müssen, wie dies bei der Lagerung in den staplerbedienten Regalen der Fall war. Die neu angeschaffte Stanz-Laser-Kombimaschine von Trumpf versorgt das Lagersystem vollautomatisch mit Material.
Vier weitere Laserschneidmaschinen sind halbautomatisch an die Anlage gekoppelt. Die Blechplatinen werden dort vom jeweiligen Maschinenbediener angefordert und mit einem Deckenkran zur Maschine transportiert. „Unsere Mitarbeiter haben die neue Lösung gut angenommen“, freut sich Ralf Ossenschmidt-Engelbrecht. „Vor allem deshalb, weil sie von Anfang an in das Projekt eingebunden wurden.“ Mit einer Schulung durch den Lagerspezialisten Remmert wurde die Belegschaft auf die neuen Abläufe vorbereitet.
Über das Warehouse-Management-System PRO WMS ist das Lagersystem in die bestehende IT-Architektur integriert. Die IT-Experten des Lageranbieters realisierten die Anbindung an das übergeordnete Warenwirtschaftssystem und die Schnittstelle zur Bearbeitungsmaschine. Die Software verwaltet alle Lagerorte, Artikelbezeichnungen und Artikelnummern. Zudem wird parallel zu jeder Lagerbewegung der Materialbestand aktualisiert. Mit dieser neuen Transparenz lässt sich der Lagerbestand effizient verwalten und die Kapitalbindung so gering wie möglich halten.
Durch das kompakte Blechlagersystem sind alle Arbeitsschritte optimal aufeinander abgestimmt. „Dadurch wird ein schneller, kontrollierter Zugriff auf das Rohmaterial möglich“, weiß Frank Baudach, Prokurist bei Remmert. „Wir wissen aus Erfahrung, dass vielen Unternehmen in diesem Bereich die meiste Zeit verloren geht.“
„Als Zulieferer müssen wir flexibel reagieren können“, umschreibt Ralf Ossenschmidt-Engelbrecht die tägliche Herausforderung. „Oft genug arbeiten wir für unsere Kunden als Feuerwehr. Mit der neuen Technik sind wir dafür gerüstet.“ Auch über künftige Anforderungen muss sich die Geschäftsleitung keine Sorgen machen, denn die Lagerkapazität des Systems ist erweiterbar.
Uwe Böttger uwe.boettger@konradin.de
Der Lagerspezialist
Die Remmert GmbH hat sich spezialisiert auf Systeme für effizientes Warehousing und Handling von Langgut und Blechen. Das Unternehmen mit seinen 120 Mitarbeitern entwickelt und fertigt maßgeschneiderte Lager-, Software- und Handling-Lösungen bis hin zur vollintegrierten Lager- und Produktionszelle. Remmert bietet alles aus einer Hand von der Beratung, Konzeption, Planung und Konstruktion bis hin zur Fertigung, Montage, Implementierung und Systemintegration. Ein weltweiter Service gehört ebenfalls zum Portfolio.
Vorteile im Überblick:
- Kompakte, vollautomatische Materiallagerung und mannarme Bestückung der Bearbeitungsmaschinen
- Hohe Transparenz bei Materialbeständen durch das Warehouse-Management-System
- Zeitnahe Bestandsverwaltung und permanente Bestandskontrolle
- Raumoptimierte Lagerung durch volle Nutzung der Hallenhöhe
- Bessere Auslastung des Personals durch kürzere Arbeitswege
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