Startseite » Technik » Logistik »

„Ohne Umzug wäre die Motek in Stagnation verfallen“

Veranstalter Paul E. Schall sieht grenze bei 1500 motek-ausstellern
„Ohne Umzug wäre die Motek in Stagnation verfallen“

Für Paul E. Schall kommt Qualität vor Quantität. Allenfalls um Themen wie etwa das Fügen und Verbinden, die zur Prozesskette der Montagetechnik gehören, will er die Motek ergänzen. Die Nomenklatur aufgrund eines modischen Trends zu verändern, kommt für ihn nicht in Frage.

Wie sehr hat die Motek vom Umzug von Sinsheim nach Stuttgart, abgesehen vom Flächenzuwachs, profitiert?

Ohne den Umzug wäre die Motek in Stagnation verfallen, und das ist im Fachmessen-Geschäft tödlich. Wir konnten die leidige Warteliste abbauen, die Anzahl der Aussteller beträchtlich vergrößern, die Ausstellungsflächen signifikant ausbauen, die Prozesskette Montagetechnik mit der komplementären Bondexpo vervollständigen und die Internationalität weiter steigern. So gesehen haben alle Beteiligten profitiert und die Motek kann sich weiterentwickeln.
Worin wird sich die Motek gegenüber der Vorjahresveranstaltung unterscheiden?
In mehrfacher Hinsicht. Die Motek 2008 belegt zusammen mit der Bondexpo zwei weitere Hallen und parallel dazu haben wir die Aufplanung in der großen Halle eins optimiert, in dem die Galerie entfällt. Für die entsprechenden Aussteller bedeutet das eine noch bessere Einbindung in die Messestruktur, weil wir jetzt nicht mehr ‚provisorisch‘ planen müssen, sondern das nunmehr fertige Messezentrum mit allen Hallen voll nutzen können.
Rund 30 000 besuchten jeweils die Sinsheimer Motek. Nach Stuttgart zog es im Vorjahr 8000 mehr. Sind die Grenzen für das Wachstum nicht bald erreicht?
Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass der Markt Montage- und Handhabungstechnik, Robotik und Industrial Handling auf etwa 1500 teilnehmende Aussteller begrenzt ist. Diese brauchen Hallenflächen in der Größenordnung von maximal 100 000 Quadratmeter. Das internationale Potenzial an Fachbesuchern schätzen wir auf höchstens 50 000, so dass wir schon noch Wachstum sehen und dies auch erreichen werden. Nur muss man sich darüber im Klaren sein, dass es die großen Sprünge nicht mehr geben wird, was im Frühjahr ja auch der Wettbewerb erfahren musste. Letztlich muss die Qualität stimmen, und diese kommt für uns schon immer vor der Quantität.
1100 Aussteller beschickten die Motek im Vorjahr. Lässt sich dieses Potenzial noch steigern?
Wie schon angedeutet, gehen wir von einer maximalen Anzahl von weltweit 1500 Ausstellern aus, die sich im europäischen Herzen der industriellen Produktion dem anspruchsvollsten Markt überhaupt stellen. Das Geschäft ist ja unter anderem von vielen kleineren bis mittleren Mittelständlern geprägt, die sich im engen und weiteren Umfeld ihrer Kunden ansiedeln und einen nur sehr geringen Exportanteil haben. Diese klassischen Sondermaschinenbau-Firmen kommen nicht als Aussteller, sondern als Fachbesucher zur Motek. Wenn es uns gelingt, die relevanten 1500 Unternehmen alle als Aussteller zu gewinnen, wofür wir beste Chancen sehen, dann ist der Anbietermarkt buchstäblich komplett abgebildet.
Sind Änderungen in der Nomenklatur denkbar?
Auch hier kommt Qualität vor Quantität und deswegen wird die Nomenklatur nicht auf Grund eines modischen Trends verändert. Behutsames technologisch begründetes Anpassen, ja, zusätzliche Segmente einfügen, um Aussteller aus anderen Bereichen sozusagen abfischen zu können, ganz klar nein. Ein ganz anderer Fall sind tatsächlich komplementäre Themen wie etwa die Füge- und Verbindungstechnik und Klebetechnologien, die einen elementaren Bestandteil der Montagetechnik ausmachen. Auf diese Art und Weise ist die eigenständige Bondexpo entstanden, die wir 2008 parallel zur Motek zum zweiten Mal durchführen und die sich hinsichtlich Anzahl der Aussteller und Hallenfläche glatt verdoppelt hat.
Lässt sich das Mechatronik-Thema ausbauen, das im Vorjahr als Gemeinschaftsstand Premiere hatte?
In der Tat erfährt dieses Thema aus gegebenem Anlass einen kräftigen Ausbau, der sich nicht nur auf den erneut organisierten Gemeinschaftsstand, sondern auch auf die erstmalige Teilnahme von entsprechenden Forschungseinrichtungen sowie Anbietern bezieht. Hier kommen die Themen Miniaturisierung, Leichtbau, Ressourcenschonung, Funktionsintegration und Energieeffizienz zum Tragen, denn mechatronische Funktionseinheiten sind leichter als mechanische und haben trotz Zusatzfunktionen einen deutlich geringeren Energiebedarf.
Planen Sie weitere Komplementärthemen wie die Bondexpo, die als Fachmesse für Klebetechnologie aufgestellt ist?
Das ist durchaus möglich, wenn auch keine Eile besteht. Vorstellbar wären die ebenfalls schon angedeuteten Themen Füge- und Verbindungstechnik, weil diese eindeutig zur Prozesskette Montagetechnik gehören und in der Produktion weitgehend automatisiert werden. So gesehen schließt sich der Kreis, ausgehend von der Prozesskette in der Praxis, und nicht wie anderswo aus eher fragwürdigen Bestrebungen heraus, einfach nur interessierte, aber „nomenklaturfremde“ Aussteller zu gewinnen, um sich die Taschen zu füllen.
Die Blechexpo gibt es nächstes Jahr in Gestalt der Fabtec auch in Indien. Ist auch ein Transfer der Motek dorthin geplant?
Natürlich gibt es noch weitere interessante Märkte für die automatisierte Montage- und Produktionstechnik wie etwa Indien, China oder Osteuropa, jedoch ist dort das Marktvolumen nicht oder zumindest noch nicht so groß, dass es eine eigene Fachmesse für dieses doch speziellere Segment trägt.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 7
Ausgabe
7.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de