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Perfekt zugeschnitten

Logistik
Perfekt zugeschnitten

Outsourcing | Der Hydrauliksyzlinder-Spezialist Hänchen hat den Sägezuschnitt und die Rohstoffbevorratung ausgelagert. Jetzt können die Schwaben die gewonnene Fläche für die wertschöpfende Produktion nutzen. Das ist aber nicht der einzige Vorteil.

Die Herbert Hänchen GmbH & Co. KG zählt zu den führenden Anbietern von Hydraulikzylinderlösungen. „Unsere Produkte halten in den verschiedensten Anwendungsbereichen die technische Welt in Bewegung. Zum Teil befinden sie sich seit über vier Jahrzehnten im Dauereinsatz“, sagt Michael Krapf, Bereichsleiter Einkauf.

Die Anforderungen waren umfangreich, die der Hydraulikspezialist bei der Auswahl seines zukünftigen Zulieferers für konfektionierte Sägezuschnitte und Stabstahlfixlängen stellte. Um die neuen Abläufe so effizient, wirtschaftlich und flexibel wie möglich zu gestalten, suchte Hänchen einen Partner, der die gesamten bestehenden Materialstämme als kompletten Service anbieten konnte. Das umfasst die Lagerung, den passgenauen Zuschnitt und eine Quasi-just-in-time-Lieferung von Walz-, Blank- und Edelstahl, Guss- und Aluminiumprodukten sowie Spezialitäten aus Messing und Bronze, Siederohren und anderen Langsamdrehern.
„Darüber hinaus sollte uns der neue Lieferant eine elektronische Datenverarbeitung, also papierlose Bestell- und Liefervorgänge, sowie die Bearbeitung von Schnellschüssen innerhalb weniger Stunden bieten können“, konkretisiert Krapf die Aufgabenstellung. Die Wahl fiel schließlich auf den süddeutschen Systemdienstleister Günther + Schramm, der vergleichbare Services bereits seit Jahren für viele namhafte Industrieunternehmen umsetzt. Im Zuge des Outsourcings löste Hänchen sein bestehendes Zentrallager für Stabstahl inklusive der integrierten Sägerei im bayerischen Zweigwerk Oettingen komplett auf und verkaufte auch den hauseigenen Lkw, der die in Oettingen vorgefertigten Artikel bislang an den Hauptsitz nach Ostfildern in Baden-Württemberg transportiert hatte. Die pünktliche Belieferung beider Produktionswerke mit Sägezuschnitten und Fixlängen realisieren seit diesem Zeitpunkt die Spezialisten von Günther + Schramm.
Grundvoraussetzung für die zügige, flexible und präzise Auftragsabwicklung bei dem süddeutschen Systemdienstleister ist der Einsatz moderner Lager- und Bearbeitungstechnologien. Den Großteil der Werkstoffe, die als Sägezuschnitt an Hänchen geliefert werden, bevorratet Günther + Schramm in einer vollautomatischen Lager- und Sägezelle, die im mannlosen Drei-Schicht-Betrieb präzise Sägeabschnitte produziert.
Nach den automatischen Schnitten kommissionieren Lagermitarbeiter die Artikel und sortieren sie für die Lieferungen an die Produktionsstandorte vor. Parallel erfolgt der Zuschnitt der ein Meter langen Stangenware. Diese verpacken die Lagermitarbeiter gemeinsam mit den Sägezuschnitten auf Paletten, die mit Wechselrahmen ausgestattet sind. „Die Lieferungen gehen jeweils zweimal pro Woche im zentralen Wareneingang unserer Werke ein“, berichtet Einkaufsleiter Krapf. „Jede einzelne Position können wir sofort ohne zusätzliche Arbeitsschritte auf unseren hochsensiblen Dreh- und Fräsautomaten weiterverarbeiten – dafür müssen wir nur die entsprechende Palette ziehen.“ 2012 erhielt Hänchen auf diesem Weg 350 t konfektionierten Stahl, davon rund 32 500 Sägezuschnitte.
In Bezug auf das Produkt- und Abmessungsspektrum profitiert der Hydraulikspezialist heute von gesteigerter Flexibilität. Während das Unternehmen früher im eigenen Lagersystem zwangsläufig eine begrenzte Auswahl an Produktvarianten bevorratete, hat es seit dem Outsourcing Zugriff auf das komplette Rohstofflager seines Zulieferers. So kann Hänchen über eine äußerst umfangreiche Abmessungsvielfalt verfügen und seine Werkstoffbestellungen so nah wie möglich am Durchmesser des zu fertigenden Endprodukts orientieren.
Durch das Outsourcing ihres Rohmateriallagers und der angeschlossenen Sägerei setzt Hänchen zahlreiche Optimierungen um: Das Unternehmen gewinnt neue Flächen für die wertschöpfende Produktion, reduziert seine Kapitalbindung und entlastet die eigenen Logistikprozesse. Das Unternehmen verlagert potenzielle Risiken wie die Disposition von langsam drehenden C-Artikeln oder Ausschuss beim Sägezuschnitt auf seinen Dienstleister.
Zudem profitiert der Hydraulikspezialist von der beleglosen Datenübertragung per EDI. Alle Daten werden elektronisch generiert und ohne administrativen Zusatzaufwand an das SAP-System des Systemdienstleisters weitergegeben. Für die kommenden Monate ist sogar eine Erweiterung der unbürokratischen IT-Lösung geplant: Dann wird Hänchen auch die Fakturadaten per EDI von seinem Zulieferer erhalten. (ah) •
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