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Ruckzuck mit einem Höhenlager

Logistik
Ruckzuck mit einem Höhenlager

Lohnfertigung | Salbaum CNC-Präzisionsfertigung ist schnell – nicht nur in der Produktion sondern bereits in der Angebotserstellung. Noch am Telefon gibt der Lohnfertiger verbindliche Auskünfte über Lieferzeiten. Eine wichtige Rolle spielt dafür das Lagersystem Tower von Schwab.

F. Stephan Auch Freier Fachjournalist in Nürnberg

Auf vier Hallen verteilen sich 50 CNC-gesteuerte Zerspanungsmaschinen, an denen die Mitarbeiter im Kundenauftrag fertigen. Die meisten Bauteile sind aus Stahl, Edelstahl, Aluminium und Kunststoff und werden in Losgrößen vom Einzelstück bis zu 1000 Stück produziert, wobei der Schwerpunkt bei kleinen und und mittleren Serien zwischen 10 und 100 Bauteilen liegt. Gearbeitet wird in Hilpoltstein bei Nürnberg in drei Schichten. Seit der Gründung 1994 ist die Belegschaft von Salbaum CNC-Präzisionsfertigung von zwei auf mittlerweile 85 Beschäftigte angewachsen.
„Wir sind nahezu immer erreichbar und beliefern unsere Kunden sofort“, fasst Gründer Fridl Salbaum, 60, das Unternehmenscredo in Worte. „Wenn es brennt, fertigen wir auch bis zum nächsten Tag oder über das Wochenende.“ Unvorstellbar ist für ihn, „dem Kunden bei einem Anruf zu sagen, wir schauen mal, ob wir Material da haben, und wenn nicht, bestellen wir es. Und dann kündigen wir ihm acht Tage Lieferzeit an – das geht nicht.“
Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt beim Fräsen auf Werkstücken bis 1500 x 600 x 600 mm, für Dreharbeiten bei Durchmessern zwischen 10 und 800 mm und einer Länge von maximal 3000 mm. Daneben gehören Sägen, Schleifen und Schweißen zum Dienstleistungsangebot sowie auf Kundenwunsch die Endmontage von Komponenten.
Damit Aufträge möglichst rasch bearbeitet werden können, verwöhnt Salbaum seine rund 150 Kunden nicht nur mit einem Hol- und Bringservice, sondern hält ein üppig bestücktes Lager mit den 25 Hauptmaterialien vor. Christian Salbaum, 34, Sohn des Gründers und seit April dessen Nachfolger als Geschäftsführer, erklärt hierzu: „Unser großes und gut organisiertes Materiallager macht es uns erst möglich, schnell zu reagieren.“ Nach einer kurzen Pause fügt der Mechanikermeister und Betriebswirt Handwerk noch hinzu: „in Notfällen über Nacht.“
Rund 50 t Metall und Kunststoff werden jeden Monat benötigt. In der Anfangszeit lagerte Salbaum seine Materialien außerhalb der Halle, aber nachdem einmal 15 t Aluminium gestohlen wurden, musste eine andere Lösung her. Eine zweite Halle diente nun als Lager, doch im Zuge des raschen Wachstums wurde es erneut zu eng. „Es gab für uns zwei Alternativen“, erinnert sich der Seniorchef: „Entweder bauen wir auf viel Grund eine neue Lagerhalle, in der wieder Chaos herrscht, weil jeder die Teile nimmt und hinlegt, wie er will. Oder wir verstauen die Materialien platzsparend in der Höhe und können jederzeit in Echtzeit den Bestand abfragen.“
Chaos oder Ordnung?
Vater und Sohn entschieden sich für die zweite Möglichkeit in Form des Lagersystems Tower von Schwab Förder- und Lagertechnik. Mit der Anfang 2009 in Betrieb gegangenen Investition sind sie sehr zufrieden. „Die Entscheidung für den Tower war richtig. Er hilft dabei, unser Materialproblem zu lösen und bringt uns im Alltag viele Vorteile“, so Fridl Salbaum.
Sohn Christian illustriert dies mit einem Beispiel: „Kürzlich fragte ein Monteur an, der bei einem Kunden eine Maschine installieren wollte, ob wir schnell Ersatz für einen falschen Pumpendeckel liefern könnten. Wir konnten sofort am Telefon abklären, dass das gewünschte Material vorrätig ist. Wir haben das Bauteil noch am selben Tag gefertigt und am Tag darauf an die Maschine geliefert.“
Der gut 7 m breite und knapp 6 m hohe Tower steht in Halle 3 neben dem Tor, an dem das Material angeliefert und mit einem Kran eingelagert wird. Die Konstruktion bietet Stauraum in 29 Kassetten aus Stahlprofil, die jeweils mit 5 t belastet werden können – insgesamt also 145 t. Bei Bedarf wird das jeweilige Fach nach dem Anwählen am Bedienterminal mittels Hubeinheit und Querförderer zur Ausgabestelle bewegt. Christian Salbaum: „Der Mitarbeiter schaut am PC nach, in welcher Kassette das gewünschte Material gelagert ist. Die fährt er dann an, holt das Material heraus, schneidet das benötigte Stück ab, bucht den Rest ein und legt ihn wieder in die Kassette – fertig.“
So entsteht auch das „Restelager“ in den Kassetten, wie es Fridl Salbaum nennt. Diverse Materialien, entsprechend bunt zusammengewürfelt, lagern in jedem der gut 6 m breiten, 250 mm hohen und 800 mm tiefen Fächer. Trotzdem wissen die Mitarbeiter dank des angebundenen Warenwirtschaftssystems immer genau, wo was zu finden ist. Ein Zugangscode beschränkt den Zugriff auf drei Bediener.
Installation und Inbetriebnahme des Towers inklusive Anbindung ans Warenwirtschaftssystem verliefen reibungslos. Und auch der Service ist vorbildlich, bestätigt der Seniorchef: „Als Anfang des Jahres ein Verschleißteil ausgetauscht werden musste, bekamen wir es am selben Tag repariert.“
Lieferant des Towers ist die Schwab Förder-und Lagertechnik GmbH aus Oettingen. Das in dritter Generation geführte Familienunternehmen blickt auf mehr als acht Jahrzehnte Firmengeschichte zurück. Heute entwickeln und fertigen rund 30 Mitarbeiter kundenspezifische Systemlösungen für raumsparendes Lagern und zeitgerechtes Zuführen, Puffern und Kommissionieren. Abnehmer der Lagersysteme von Schwab sind überwiegend industrielle Fertigungsunternehmen, Handelsfirmen und Handwerksbetriebe.
Maßgeschneiderte Lösungen
Anette Berger, bei Schwab zuständig für das Marketing, beschreibt die Unternehmensphilosophie so: „Wir tragen dazu bei, dass die Artikel unserer Kunden stets in der benötigten Anzahl und zum rechten Zeitpunkt am richtigen Ort sind.“ Für Produktion und Handel entwickle Schwab kundenspezifische Lösungen, die sich vollständig in die jeweiligen Produktionsabläufe und Logistiksysteme integrieren.
„Der Tower ist für Kunden, die viel schweres Material auf wenig Platz lagern möchten und Wert auf kurze Zugriffszeiten und flexible Zugriffsreihenfolgen legen“, fügt sie hinzu. Neben der für Salbaum optimalen Breite von 7 m seien Varianten in jeder anderen gewünschten Größe und Höhe möglich. Anette Berger: „Drei- oder viermal so große Tower und darüber hinaus kann Schwab problemlos realisieren. Genauso lassen sich die möglichen Zuladungen den Kundenwünschen anpassen.“
Und noch weitere Optionen sind verfügbar, um ein Systemregal individuell zu gestalten. Be- und entladen lässt es sich zum Beispiel mit integriertem Kran an einer Ausgabestation oder direkt aus der Kassette in einen Transportwagen. Der Tower lässt sich auch von außen be- und in der Halle entladen. Oder an eine Halle anbauen. Über eine Siemens-Siematic-Steuerung kann er übers Bedienpanel zuverlässig gesteuert werden.
Gerade Verlässlichkeit ist eine wichtige Tugend für Fridl Salbaum. „Ohne Zuverlässigkeit hätten wir nicht einen seit mehr als zwanzig Jahren treuen Kundenstamm aufbauen können.“ •
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