Tonnenschwere Maßarbeit

Die Papierindustrie verlangt spezielle, maßgeschneiderte Kran- und Hebetechnik. Ein Beispiel ist die Fripa Papierfabrik Albert Friedrich: Der Hersteller für Tissue-Papiere hat seine Produktion mit einer neuen Halle und moderner Papiermaschine erweitert. Entsprechend der individuellen Bedürfnisse seines Kunden hat Konecranes für die neue Produktionslinie zwei Zweiträgerbrückenkrane samt Kranbahn konzipiert: präzise, leistungsstark, korrosionsgeschützt und ausgestattet mit Smart Features.

Der Papierproduzent setzt bei den bestehenden Produktionslinien seit Jahren auf Krane und Services von Konecranes. Deshalb hat Fripa den Hersteller für Kran- und Hebetechnik von Anfang an beim Bau der neuen Produktionshalle am Standort Miltenberg eingebunden. So konnten Anforderungen und andere Details bereits bei der Hallenplanung besprochen und abgestimmt werden.

„Wir haben schon bei der Planung der neuen Halle von Fripa unsere Expertise in der Hallengeometrie eingebracht, damit die neuen Krane und die Kranbahn sowohl optimal in die Halle als auch optimal für die Arbeits- und Produktionsprozesse passen“, erläutert Stefan Bock, Senior Sales Manager bei Konecranes. Das hat den Vorteil, dass die Krane nach Fertigstellung des Rohbaus frühzeitig und reibungslos in die Halle eingebaut werden konnten, bevor sie in Betrieb gingen.

Der Anspruch an die neue Produktionslinie ist hoch: In der neu gebauten, 3000 m2 großen Halle soll die energieeffiziente Papiermaschine PM7 jährlich rund 36 000 Tonnen an hochwertigen Tissuepapieren herstellen. Ziel ist die noch wirtschaftlichere, schnellere und umweltfreundlichere Produktion von Hygienepapieren, die der Hersteller anschließend zu Toilettenpapierrollen, Küchen- und Taschentüchern weiterverarbeitet. Wie in der Papierindustrie üblich, gibt es besondere Anforderungen an alle Produktionsprozesse. Konecranes konzipierte deshalb zwei maßgeschneiderte Zweiträgerbrückenkrane mit 10 sowie 20 t Tragkraft, jeweils 20 m Spannweite und maximalen Hubhöhen von jeweils bis zu 18 m.

Der Kran mit 10 t Tragkraft – zwei Laufkatzen à 5 t Traglast und schnellen Hubgeschwindigkeiten – übernimmt mehrmals pro Stunde das Wechseln der leeren Tamboure-Rollen. Für die Aufnahme und den Transport der Tamboure hat der Hersteller eine maßgeschneiderte Traverse entwickelt, da präzise und schnelle Bewegungen zwischen den Hochgeschwindigkeitsmaschinen gefragt sind.

Der Kran mit 20 t Tragkraft ist für die Wartung der Papiermaschine PM7 vorgesehen. „Beide Krane laufen nebeneinander auf einer 90 m langen vorinstallierten Kranbahn. Damit kann zum Beispiel der 20-Tonner-Brückenkran auch das Wechseln der Tamboure übernehmen, falls das mal notwendig sein sollte“, so Bock.

Beide Zweiträgerbrückenkrane sind leicht und präzise per Funkfernsteuerung bedienbar und mit dem Ferndiagnosesystem Truconnect Remote Services ausgestattet. Die Ferndiagnosen optimieren die Wartung und Instandhaltung der Krane und erhöhen damit ihre Verfügbarkeit. Konecranes kümmert sich um die Wartungen aller Anlagen und Traversen von Fripa inklusive der UVV- und BGVA3-Prüfungen. Auch die Modernisierung einer Anlage mit einem SLX-Kettenzug gehört dazu.

Wärme und korrosionsfördernde Betriebsumgebungen in der Papierherstellung stellen zusätzliche Anforderungen an die Sicherung aller elektrischen Bauteile, weshalb die Motoren beider Krane sowie die Schaltschränke gemäß der Norm IP66 spritzwassergeschützt sind. Zum Schutz von Maschine und Prozessen verfügen beide Krane gemäß Vorgabe zudem über eine zweiseitige Sicherheitsabschaltung für einen definierten Sperrbereich. (ks/ub) •