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„Wir wollen im Image- Ranking weiter nach vorn“

Toyota-Manager Matthias Fischer will die Kundenbeziehung nachhaltig verbessern
„Wir wollen im Image- Ranking weiter nach vorn“

Bei Umsatz und Stückzahl führt der Staplerhersteller Toyota Material Handling die aktuelle Weltrangliste an. Geschäftsführer Matthias Fischer will die Marke jetzt auch im Image Ranking weiter nach vorn bringen. Ein konsequentes Produkt-Erneuerungsprogramm soll das Vorhaben nachhaltig unterstützen.

Herr Fischer, das Jahr ist noch jung. Welche Ziele haben Sie sich für 2009 gesteckt? Welche Schwerpunkte wollen Sie in diesem Jahr setzen?

Wir wollen unseren Marktanteil weiter ausbauen und dieses Ziel auch unter den jetzigen und zukünftig schwierigeren Bedingungen weiter verfolgen. Außerdem werden wir kontinuierlich an der Verbesserung unserer Kundenbeziehungen arbeiten und stärker auf deren Bedürfnisse eingehen. Das wollen wir durch unser verbessertes Leistungsangebot und flexible Miet- und Rentalangebote erreichen. Zufriedene Kunden sind unser wichtigstes Ziel.
Seit dem Zusammenschluss der beiden Marken Toyota und BT und den dazugehörigen Unternehmen sind knapp zwei Jahre vergangen. Wie verlief die Integrationsarbeit in der neuen Organisation Toyota Material Handling?
Wir sind sowohl rechtlich als auch kulturell zusammengewachsen. Die beiden Hauptstandorte Duisburg und Langenhagen mussten zunächst neu organisiert werden. Dabei wurden zum Beispiel Funktionen aus beiden Standorten an jeweils einem Standort zusammengeführt. Wir haben außerdem unser Augenmerk darauf gerichtet, dass die Mitarbeiter nicht zwangsläufig umziehen mussten. Deshalb haben wir die Arbeitsinhalte teilweise verändert, aber nicht den Arbeitsort. Das ist bei der Belegschaft sehr gut angekommen. Auch die Integration der akquirierten Händler ist mittlerweile fast abgeschlossen.
Zeichnen sich bereits Erfolge der Zusammenarbeit ab?
Ja, es entwickelt sich zusehends eine gemeinsame Firmenkultur. Die Zusammenführung der Mitarbeiter unterschiedlicher Herkunft ist geglückt. Um diese Firmenkultur stetig aufrecht zu erhalten, bieten wir momentan auch Workshops zum so genannten Toyota Way an. Mitarbeiter, die in der Vergangenheit wenig Berührung mit Toyota hatten, lernen dadurch die Kulturbausteine und die Philosophie des Unternehmens besser kennen.
Der duale Vertrieb von Flurförderzeugen über Händler und Direktvertrieb ist aufgegangen. War dieser Erfolg für Sie von Anfang an abzusehen?
Nicht unbedingt, aber wir haben auf jeden Fall daran geglaubt. Wenn die richtigen Leute zusammentreffen, funktioniert auch die Zusammenarbeit. Natürlich gab es zu Anfang einige Vorbehalte, aber die haben wir mittlerweile aus der Welt geschafft.
Ist der Aufbau des Vertriebspartner- Netzes jetzt abgeschlossen?
Nein, wir wollen unser Händlernetz in Zukunft noch ausweiten. Vor allem in den Regionen, in denen wir nur mit dem Direktvertrieb vor Ort sind. Aber wir sind weder im Druck, noch ist Eile geboten.
In der aktuellen Weltrangliste der Flurförderzeughersteller rangiert Toyota in den Bereichen Umsatz und Stückzahlen auf Platz eins. Wie sieht es beim Image-Ranking aus, sprich der Kundenzufriedenheit?
Gut. Ein aktuelles Image Ranking hat zumindest ergeben, dass wir den Abstand zum Trio der deutschen Hersteller deutlich verringert haben. Wir konnten im Gegensatz zu unseren Mitbewerbern Punkte gut machen und sind damit zu einem Aufsteiger geworden. Bei der Wertung der Kunden belegen wir sogar den zweiten Platz, direkt hinter Linde. Wir haben also aufgeholt und bewiesen, dass wir mit unseren Produkten ebenso für Qualität und die Erfüllung hoher Standards stehen wie unsere deutschen Mitbewerber.
Seit der Einführung des verbrennungsmotorischen Gabelstaplers Tonero im April 2007 hat Toyota rund 95 Prozent seiner marktrelevanten Produkte neu entwickelt. Ist dieses heftige Erneuerungsprogramm notwendig, um den Expansionskurs zu halten?
Das Erneuerungsprogramm hilft und unterstützt auf jeden Fall das Expansionsvorhaben. Wir verbessern damit die Produktpalette und sind bemüht, unseren Kunden bei allen Produktgruppen die besten Lösungen anzubieten. Getreu der Toyota-Philosophie der kontinuierlichen Verbesserung – Kaizen – arbeiten wir permanent an der Entwicklung und Verbesserung unserer Produkte und bietet mit den neuen Baureihen das jüngste und technisch fortschrittlichste Produktprogramm am Markt.
Das Geschäftsjahr für Toyota Material Handling endet am 31. März 2009. Welchen Umsatz erwarten Sie und welche Steigerungsrate halten Sie für das darauffolgende Geschäftsjahr für realistisch?
Zurzeit verzeichnen wir einen Umsatz von rund 185 Millionen Euro. Angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen rechnen wir damit, dass die Steigerungsrate im nächsten Geschäftsjahr eher moderat ausfällt.
Die Wirtschaftkrise zieht immer weitere Kreise. Bereitet Ihnen diese Entwicklung Kopfzerbrechen?
Keiner spürt was, aber jeder glaubt, es kommt was. Die Krise wird herbeigeredet. Wenn man sich lang genug zurückhält, dann ist der Abschwung da. Wenn sich jeder auf die Katastrophe vorbereitet, dann wird sie auch kommen. Aktuell spüren wir höchstens erste Auswirkungen. Das bereitet uns allerdings kein Kopfzerbrechen. Mit Toyota haben wir eine starke Company im Rücken und am Ende der Krise werden wir besser da stehen als viele andere Unternehmen. Ich gehe sogar davon aus, dass wir daraus gestärkt hervorgehen werden.
Für Sie ist die kurzfristige Miete von Fahrzeugen so etwas wie ein Wirtschaftsbarometer. Wie ist das zu verstehen?
In unserem Geschäft lebt man von verschiedenen Bereichen, wie zum Beispiel After Sales, Neugeräte, Rental und eben auch Kurzzeitmiete. Das After Sales Geschäft ist ein stabilisierender Faktor, während gerade die Kurzzeit-Miete stärker von konjunkturellen Bedingungen abhängig ist. Die Möglichkeit der kurzfristigen Abgabe gibt somit Aufschluss über den Einsatz und damit die Auslastung des Unternehmens.
Und wie sieht die Kurve der Kurzfrist-Miete aus? Wird sie flacher?
Im vergangenen Jahr haben wir einen starken Anstieg der Kurzzeit-Miete feststellen können. Im laufenden Geschäftsjahr wird diese derzeit deutlich abgebremst. Der Anstieg fängt sozusagen gerade an, flacher zu werden.
Was kennzeichnet die Unternehmensführung von Toyota?
In unserem Unternehmen werden familiäre Werte gelebt. Ganz im Sinne des Toyota Way haben Werte wie Teamgeist und Respekt bei uns oberste Priorität. Außerdem zeichnen wir uns auch in schwierigen Zeiten durch ein kontinuierliches und konsequentes Verfolgen unserer Ziele aus.
Welche signifikanten Unterschiede sehen Sie zum Beispiel im Vergleich zu amerikanischen Unternehmen?
Tendenziell reagieren amerikanische Unternehmen kurzfristiger und heftiger auf sich verändernde Marktbedingungen, zum Beispiel mit Kündigungen. Wir verfolgen hingegen eine kontinuierliche Strategie. Letztendlich stecken der Wert und das Know-how eines Unternehmens in den Köpfen der Mitarbeiter. Daher sind wir bemüht, diese auch in einer Krise zu halten, um in Zeiten des Aufschwungs wieder gemeinsam nach vorne zu kommen. Die Erfahrung der Mitarbeiter wirkt sich letztendlich ja auch positiv auf die Qualität unserer Produkte aus.
Die Branche arbeitet fieberhaft am Stapler der Zukunft. Was will Toyota zu diesem firmenübergreifenden Projekt beitragen?
Bei Toyota gibt es zurzeit zwei Kernprojekte: Das eine ist die Brennstoffzelle, bei der die Forschungen bereits intensiv vorangetrieben werden. Das zweite Projekt befasst sich mit der Hybrid-Technologie. Hier haben wir bei den Flurförderzeugen den großen Vorteil, dass im Konzern viel Know-how durch den Automobilbereich vorhanden ist. Als Flurförderzeug-Hersteller können wir diese Entwicklungen entsprechend modifiziert übernehmen und dem Markt eine Technik bieten, die umweltfreundlicher und im Hinblick auf die immens steigenden Treibstoffkosten auch wirtschaftlicher ist. Zudem hat die Hybrid-Technik bei Staplern einen weiteren Vorteil, denn sie ist prädestiniert für den häufigen Stop-and-Go- und Reversierbetrieb. Unser übergeordnetes Ziel ist es allerdings, irgendwann die Null-Emission zu erreichen.
Sie denken aber auch an den Staplerfahrer bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge. Welche ergonomischen Entwicklungen will Toyota in Zukunft voranreiben?
Wir arbeiten kontinuierlich daran, unsere Produkte im Hinblick auf die Ergonomie zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist die Kippkabine unseres neuen Schubmaststaplers BT Reflex. Durch die Neigung der Kabine wird die Belastung des Nackenwirbelbereichs erheblich reduziert. Jedes unserer Produkte verfügt außerdem über Ausstattungsmerkmale, die der Ergonomie dienen.

Neue Technologien
In den vergangenen zwei Jahren hat Toyota Material Handling rund 95 % seiner marktrelevanten Produkte neu entwickelt. Dahinter steckt mehr als eine verbesserte Produktpalette. Toyota will damit den Kunden eine optimale Lösung bieten, die Kundenbeziehung verbessern und somit den Erfolg nachhaltig sichern.
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