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Diagnosesystem: Predictive Maintenance auch für Altanlagen

Diagnosesystem
Mit Baudis IoT ist Predictive Maintenance auch für Altanlagen möglich

Mit Baudis IoT ist Predictive Maintenance auch für Altanlagen möglich
Mit Baudis IoT können Firmen mittels Predicitive Maintenance ihre Produktion optimieren. Bild: Baumüller
Mit der Weiterentwicklung seines Diagnosesystems Baudis um IoT-fähige Komponenten bietet Baumüller ein System für Predicitive Maintenance.

Predictive Maintenance, also die vorausschauende Wartung von Maschinen und Anlagen, führen Fertigungsunternehmen aller Größen gerne als Vorzeigebeispiel eines Industrie-4.0-Szenarios in der Produktion an. Auch der Nürnberger Hersteller von Automatisierungs- und Antriebssystemen Baumüller stellte schon 2016 auf der Branchenmesse SPS IPC Drives ein System zur vorausschauenden Wartung vor. Das IoT-(Internet of Things)-fähige System basiert auf dem bereits vor 20 Jahren entwickelten Baumüller Diagnosesystem – kurz: Baudis –, das zur Bestandsaufnahme und Inbetriebnahme von Maschinen und Anlagen genutzt wird. Die aktuelle Version Baudis IoT ergänzt das klassische Condition-Monitoring-System um intelligente Fähigkeiten, die eine einfache Vernetzung von Maschinen und Anlagen via Internet und die intelligente Analyse von Daten ermöglichen. Laut Hersteller kann das System unabhängig vom Hersteller der Automatisierungskomponenten und der Sensorik eingesetzt und auch einfach nachgerüstet werden. Damit eignet es sich sowohl für Greenfield- als auch für Brownfield-Anlagen, also zur Digitalisierung von neuen als auch bestehenden Fertigungsanlagen.

Das vernetzte System besteht aus Sensoren, einer IoT-Box und einer einfach zu bedienenden Software mit Smart-Data-Algorithmen. Die Erfassung der Daten erfolgt über dezentrale Sensoren am Antrieb oder an einer elektrischen oder mechanischen Komponente. Diese erfassen zum Beispiel den Motorzustand und können so etwa einen Lagerschaden melden oder eine Schwingungsmessung erstellen, um einen Verschleiß an mechanischen Komponenten frühzeitig zu erkennen.

Daten wahlweise lokal oder remote verarbeiten

Die erfassten Daten werden in der IoT-Box gesammelt und an eine Auswerteinheit weitergeleitet. Hierbei stehen zwei Varianten zur Auswahl: Entweder können die Daten lokal an einem internen PC oder Server verarbeitet oder Remote zur Vernetzung von Maschinen und Anlagen zur Verfügung gestellt werden. Entscheidet sich ein Anwender für die lokale Variante, werden die am Antrieb erfassten Daten direkt beim Betreiber vor Ort ausgewertet. Wird die Remote-Option bevorzugt, wandern die Daten in eine Cloudlösung und werden zentral beim Kunden oder extern, bei einem frei wählbaren Servicedienstleister, archiviert und analysiert. Im Falle der Remote-Option ermöglicht das dem Nutzer, Vergleiche zwischen den Standorten anzustellen. Extern erfolgt die Auswertung zu jeder Zeit mit den aktuellsten verfügbaren Algorithmen.

Ein Vorteil des Systems liegt in dessen Einfachheit: Die Baudis-IoT-Box kann von Kunden selbst installiert werden. Die Software wird von Experten aus dem Hause Baumüller konfiguriert. Hierfür fallen einmalige Lizenzgebühren an. Auf Wunsch kann auch ein Service-Paket angeboten werden.

Predictive Maintenance spart Zeit und Kosten

Mit dem vernetzten und intelligenten Fernwartungssystem Baudis IoT stellt das Nürnberger Unternehmen Maschinenbetreibern ein System zur Verfügung, mit dem sie ihre Fertigung überwachen und im Falle eines sich abzeichnenden Ausfalls schnell agieren beziehungsweise reagieren können. Mithilfe planbarer Instandhaltungsmaßnahmen werden so die Laufzeiten der Maschinen und Anlagen weiter erhöht. „Das spart Zeit und Kosten und verbessert die Maschinenverfügbarkeit sowie die Produktivität der Anlagen“, erklärt Norbert Süß, Leiter Service und Retrofit bei Baumüller.

Die für die Instandhaltung zugrunde gelegte Big-Data-Analyse kann auch zur Prozessoptimierung genutzt werden. Da das System im Bedarfsfall warnt, können mithilfe der Überwachung Produktionssteigerungen und damit einhergehende Belastungsgrenzen der Produktionsanlagen optimiert werden, ohne zusätzlichen Verschleiß zu provozieren. Die weltweite Vernetzung von Werken und Standorten an eine Auswerteeinheit ermöglicht Vergleiche und dadurch einen weiteren Nutzen für den Anwender. Durch die langfristige Sammlung und Auswertung von Daten kann er so Optimierungspotenziale besser erkennen und umsetzen.

„Industrie 4.0 bei Baumüller ist die Umsetzung einer intelligenten Netzwerkstruktur, die unseren Kunden Flexibilität, Transparenz und Kostenoptimierung erlaubt. Baudis IoT ist dafür das optimale System“, betont Norbert Scholz, Geschäftsführung Baumüller Anlagen-Systemtechnik. Mit dem intelligenten Diagnose- und Kommunikationssystem bietet das Unternehmen Maschinenbauern die Möglichkeit, das System als Option anzubieten und damit seinen Kunden einen Mehrwert zu schaffen. Auf Wunsch übernimmt der Nürnberger Hersteller die komplette Installation, Überwachung und Wartung des Baudis-IoT-Systems. (nu)


Was steckt hinter Baudis IoT?

Das Baumüller-Diagnosesystem Baudis wurde 1995 entwickelt und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Es ist laut Herstellerangaben weltweit erfolgreich als digital vernetztes Fernwartungssystem im Einsatz. Bei der aktuellen Version Baudis IoT handelt es sich um ein IoT-fähiges Kommunikations- und Diagnosesystem, das eine intelligente Vernetzung von Objekten via Internet und die Analyse von Daten ermöglicht. Dabei wird der Motorzustand oder der Zustand einer elektrischen oder mechanischen Komponente über interne Signale und Sensoren erfasst. Die Signale werden von der Baudis-IoT-Box verarbeitet und an einen lokalen PC, Server oder eine Cloudlösung gesendet. Mit den aufbereiteten Daten wird eine genaue Diagnose erstellt, der Nutzer in Bedarfsfällen gewarnt oder er erhält zusätzlich bedarfsorientierte Aktionsempfehlungen.

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