Es gibt Anwendungen, für die eine Kombination spezieller Hochleistungskeramiken zum optimalen Eigenschaftsprofil führt. Knackpunkt ist das unterschiedliche Sinterverhalten. ‧Leonhardt kennt dafür jetzt eine Lösung (Halle A5, Stand 5206): Mit dem Institut für Fertigungstechnologie Keramischer Bauteile (IFKB) der Universität Stuttgart hat der Werkzeug- und Formenbauer eine 2K-Spritzgieß-Technologie entwickelt, die stoffschlüssige Verbindungen unterschiedlicher Keramiken ermöglicht.
„Voraussetzung dafür ist, die Keramiken mit ihrem unterschiedlichen Sinterverhalten so zu konditionieren, dass sie bei der thermischen Behandlung synchron schwinden und einen festen Verbund eingehen“, erläutert Wolfgang Leonhardt. Dafür ist es erforderlich, passgenaue Sinteradditive zu finden und das Spritzgießwerkzeug präzise zu berechnen und zu bauen. Und entsprechend die Fertigungstechnologie anzupassen.
Hochfrequenzchirurgie profitiert von 2K-Keramiken
Mit dem neuartigen Verfahren wird es beispielsweise möglich, eine Strukturkeramik mit hoher Temperaturfestigkeit und eine elektrisch leitfähige Funktionskeramik stoffschlüssig zu verbinden. Das ist von großem Nutzen in der Hochfrequenzchirurgie: „Die 2K-Bauteile vereinen die Eigenschaften beider Ausgangsmaterialien. Sie verhindern das Eindringen von Bakterien und lassen sich durch ihre ausgezeichneten Wärme-, Säure- und Abrasionsbeständigkeit problemlos desinfizieren“, erklärt Leonhardt. Auf der Fakuma 2023 kann der Besucher das Spritzen von 2K-Keramik-Bauteilen live beobachten.
Leonhardt e.K. hält übrigens noch eine weitere Neuheit parat: Im Juni 2023 erhielt das Unternehmen zum achten Mal die Auszeichnung als Top100-Innovator des deutschen Mittelstandes.
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