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Passend zu seinem „50 Jahre Robotik“-Jubiläum hat ABB Robotics mit einer Investition von mehr als 170 Millionen US-Dollar eine ganz neue Omnicore Robotersteuerung entwickelt, die ABB als „intelligente Automationsplattform für die Robotik der nächsten Generation“ bezeichnet. Die neue Omnicore-Roboter-Plattform basiert auf einer skalierbaren und modularen Steuerungsarchitektur und ermöglicht die vollständige Integration von KI-, Sensor-, Cloud- und Edge-Computing-Systemen.
Kombination aus Hardware und Software
Dafür hat ABB nicht nur eine ganz neue layer-artige modulare Software-Architektur entwickelt, sondern setzt auch spezielle Multicore-Chips ein: Dadurch läuft die ausgefeilte Multi-Robot-Motion-Control in einem eigenem Kern, während die Sensor- und KI-Softwarefunktionen in anderen Kernen laufen.
„Durch unserer Entwicklung fortschrittlicher Mechatronik, KI- und Bildverarbeitungssysteme sind unsere Roboter heute zugänglicher, leistungsfähiger, flexibler und mobiler als je zuvor. Immer häufiger müssen sie aber auch nahtlos zusammenarbeiten, um mehr Aufgaben an mehr Orten erledigen zu können“, sagt Sami Atiya, Leiter des Geschäftsbereichs Robotik & Fertigungsautomation bei ABB. „Deshalb bringen wir Omnicore auf den Markt, einen neuen Meilenstein in unserer 50-jährigen Robotikgeschichte. Omnicore ist eine einzigartige einheitliche Steuerungsarchitektur, die auf einer einzigen Plattform und Sprache basiert und unser gesamtes Portfolio an führender Hard- und Software integriert.“
Insbesondere das Thema KI spiele dabei eine große Rolle, betont Sami Atiya. Künftig soll es sogar möglich sein, mit den ABB-Robotern zu sprechen und dem Robotern Kommandos in natürlicher Sprache zu geben.
Präziser, schneller, sparsamer
Die Omnicore-Bewegungssteuerung ermöglicht eine Bahngenauigkeit der ABB-Roboter von unter 0,6 mm, selbst wenn mehrere Roboter bei hohen Geschwindigkeiten von bis zu 1.600 mm/s arbeiten. Das eröffnet neue Möglichkeiten in Bereichen, in denen höchste Präzision gefragt ist: etwa Lichtbogenschweißen, Handydisplay-Montage, Kleben und Laserschneiden. Im Vergleich zur bisherigen ABB-Steuerung ermöglicht Omnicore einen bis zu 25 Prozent schnelleren Roboterbetrieb und einen um 20 Prozent geringeren Energieverbrauch.
Omnicore basiert auf einer skalierbaren, modularen Steuerungsarchitektur, die ein breites Spektrum an Funktionen. Mit über 1.000 Hard- und Softwarefunktionen können Kunden ihre Betriebsabläufe einfach planen, ausführen, warten und optimieren. Möglich wird dies durch die ABB-Softwarefunktionen wie Absolute Accuracy und Pickmaster Twin sowie durch Hardwareoptionen, die von externen Achsen und Bildverarbeitungssystemen bis hin zu Feldbussen reichen.
Ein einziges integriertes System
„Ein einzigartiges Merkmal von Omnicore ist die Fähigkeit, Bewegungen, Sensoren und Anwendungsgeräte über ein einziges integriertes System zu steuern“, erläutert Marc Segura, Leiter der Division Robotics bei ABB. „Omnicore öffnet die Tür zum gesamten Hard- und Softwareportfolio von ABB Robotics, in beliebiger Kombination und auf einer einzigen Steuerungsplattform. Das schafft unbegrenzte Möglichkeiten und neue Wege der Wertschöpfung. In der Automobilindustrie ermöglicht Omnicore eine Steigerung der Produktionsleistung von robotergestützten Pressenlinien von 12 auf 15 Hübe pro Minute und damit die Herstellung von 900 Teilen pro Stunde, was den Herstellern einen enormen Wettbewerbsvorteil verschafft.“
Omnicore ersetzt die Robotersteuerung IRC5 von ABB, die im Juni 2026 ausläuft. Kunden, die mit IRC5 arbeiten, erhalten von ABB weiterhin Ersatzteile und Serviceleistungen für die verbleibende Nutzungsdauer der Roboter. (ab/eve)