Dass die Landesagentur für Leichtbau Baden-Württemberg diese Innovation publik gemacht hat, kommt nicht von ungefähr. Die Leichtbau BW GmbH hat sich den Methoden zur Gewichtsreduzierung verschrieben, weist aber auch permanent darauf hin, wie sich gewichtssparende Effekte fortpflanzen in Konstruktionen und Prozessketten. Die Flächenheizbahnen der Lofec GmbH sind ein Beispiel dafür. Sie bringen gerade mal 100 g/m² auf die Waage und sind damit ein echtes Leichtgewicht. Dies trägt zu den vielen Einsatzmöglichkeiten des Produktes bei – die womöglich noch nicht einmal alle erkannt sind.
Die nur 0,5 mm dicken Bahnen lassen sich fast überall verlegen. Egal ob unter Fliesen oder Parkett im Fußboden, in der Decke unter Putz oder einer Wand hinter der Tapete – durch ihre geringe Größe lassen sich die Heizbahnen quasi unsichtbar verbauen. Das gibt Planern neue Möglichkeiten an die Hand, wenn sie anstelle eines klobigen Heizkörpers das Heizsystem in Wand oder Decke „verstecken“ können.
Bei der Lofec-Flächenheizung kommen typische Leichtbaumaterialien zum Einsatz: Carbonfasern sind in eine PET-Folie eingearbeitet. Auch in der Konstruktion wurde Leichtbauphilosophie umgesetzt, um den Materialeinsatz zu minimieren und so wertvolle Ressourcen zu sparen. Ein weiterer Mehrwert ist der geringere Stromverbrauch des Heizsystems, etwa im Vergleich zu einem Nachtspeicherofen. Das Heizsystem wird mit einer gefahrlosen Niederspannung bei 24 V betrieben. Durch den Flächenwiderstand in den Bahnen entwickelt sich dort die Strahlungswärme. Sie gilt als die natürlichste Art der Wärmeentwicklung. Die Heizbahnen erwärmen nicht wie ein klassischer Heizkörper die Raumluft, sondern geben Wärmestrahlen ab, die Gegenstände oder Körper im Raum erwärmen – genau so, wie es die Strahlen der Sonne auch tun.
Heizbahnen lassen sich in Wand einspachteln
Lofec arbeitet eng mit der Bauindustrie zusammen und hat für ihre elektrische Flächenheizung bereits mehrere Aufbauempfehlungen und Freigaben erhalten. Die Flächenheizung ist laut Leichtbau BW das einzige elektrische Fußbodenheizsystem mit der Zulassung der Hersteller von Parkett und Designbodenbelägen. Die Flächenheizung gibt es in drei verschiedenen Leistungsstufen: 60 W/m², 110 W/m² oder 220 W/m². Vom Fachmann lassen sich die Heizbahnen sehr flexibel verlegen, zum Beispiel wenn sie in die Wand eingespachtelt werden. Dabei sind die Bahnen verletzungstolerant: Man kann problemlos ein Bild aufhängen oder einen runden Ausschnitt für eine Unterputzdose aus ihnen herausschneiden – das steckt die Flächenheizung weg und die Funktion wird nicht beeinträchtigt, so heißt es. Durch die Niedervolt-Technologie (24V) können die Heizbahnen auch im Bad, im Boden der Dusche oder in den Wänden, verbaut werden. Und sie lassen sich als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem verwenden, um etwa kalte Stellen im Wohnraum zu beheizen.
Bei der Flächenheizung ziehts auch nicht. Herkömmliche Heizkörper versetzen die erwärmte Luft in Bewegung. Durch den Temperaturunterschied zwischen Boden und Decke steigt die warme Luft nach oben. Anders bei der elektrischen Flächenheizung: Die Strahlungswärme sorgt für einen viel geringeren Temperaturunterschied zwischen Boden und Decke. Dieser beträgt im Schnitt nur zwei bis drei Grad. Dadurch wird keine große Zirkulation der Luft im Raum erzeugt und entsprechend weniger Staub mitgenommen.
Patentierte Temperaturregelung verhindert Schimmel
Ein weiteres Einsatzgebiet der Flächenheizung ist der Bereich Schimmelsanierung: Schimmel entsteht an Stellen, an denen eine zu niedrige Oberflächentemperatur herrscht und sich durch hohe Luftfeuchtigkeit Nässe niederschlagen kann. Um dem Schimmel den Kampf anzusagen, wird die Flächenheizung in die Wand eingespachtelt. Die patentierte Temperaturregelung sorgt dafür, dass die Wand mit 13 bis 17 °C nur ganz leicht beheizt wird, um sie über dem Taupunkt zu halten. Die Kondensatbildung wird verhindert und damit das Schimmelwachstum.
Stromkosten halbieren
Im Vergleich zu Nachtspeicheröfen kann die elektrische Flächenheizung die Stromkosten mehr als halbieren, teilt Lofec mit. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern ist auch ein Plus für die Umwelt. Versorgt man das Heizsystem dabei zum Beispiel mit selbst gewonnener Energie aus einer Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Stromspeicher, lässt sich ein sehr hoher Autarkiegrad erreichen und das Eigenheim ohne den Ausstoß von Emissionen beheizen.
Lofec vertreibt die Flächenheizung über Fachhandwerker wie Maler, Stuckateure, Elektriker oder Bodenleger. (os)
