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Retrofit als wirtschaftliche Methode zur maschinellen Aufrüstung

Aufrüstung alter Maschinen
Retrofit als wirtschaftliche Methode zur maschinellen Aufrüstung

Im Zuge der Digitalisierung gewinnen Automatisierung und Vernetzung immer mehr an Relevanz. Viele ältere Bestandsmaschinen funktionieren allerdings weitestgehend analog und weisen keine Schnittstellen zur Vernetzung mit externen Komponenten auf. Dies macht eine digitale Datenerfassung sowie -übertragung unmöglich. Hier kommt das Retrofit ins Spiel.

» Michael Zimmermann, Regional Sales Manager, Penko Engineering, Ede, Niederlande

Automatisierung und Vernetzung wirken sich wesentlich auf die Effizienz des Betriebs sowie die Qualität der Erzeugnisse aus. Demnach muss jedes Unternehmen, das langfristig wettbewerbsfähig bleiben möchte, eine Anpassung an die neuen technologischen Standards vornehmen. Mit Blick auf die maschinelle Performance bedeutet das das Aufrüsten an den digitalen Status quo. Produktionsbetrieben bleibt bei ältere Bestandsmaschinen, die häufig nur analog funktionieren, kaum eine andere Option, als den Bestand durch eine Neuanschaffung zu erweitern.

Wenn es um die Aufrüstung des Maschinenparks geht, müssen Betreiber nicht immer gleich tief in die Tasche greifen, denn längst nicht jedes Unternehmen besitzt die notwendigen finanziellen Mittel, um über einen solchen Schritt überhaupt nachzudenken. Von moderner Technik lässt sich auch völlig ohne einen Neukauf profitieren, indem älteren Maschinen eine Art Verjüngungskur verpasst wird. „Retrofit“ nennt sich die Methode zur Auf- oder Umrüstung älterer Anlagen und Betriebsmitteln, um den zeitgemäßen Bedürfnissen nachzukommen.

Retrofit passt ältere Maschinen an den Stand der Technik an

Mit der Anschaffung moderner Maschinen geht immer ein erhöhter Aufwand einher. Der finanzielle Aspekt spielt hier die größte Rolle, da neben dem Kaufpreis auch mögliche Schulungs- beziehungsweise Weiterbildungskosten mit in die Kalkulation einfließen. Neue Anlagen bilden den aktuellen Stand der Technik ab, weshalb ihre Bedienung sich nicht unbedingt von selbst erklärt. Hinzu kommt, dass Anwender eine gewisse Eingewöhnungszeit benötigen, um sich mit dem Neuzugang vertraut zu machen. Ebenfalls zu bedenken: der Standort der neuen Maschine und die Entsorgung der alten. Weitaus aufwandsärmer verhält sich hingegen die Modernisierung von bestehenden Anlagen.

Hier kommt das Retrofit ins Spiel. Der Begriff hat sich zwar inzwischen zu einem regelrechten Modewort entwickelt, doch eigentlich beschreibt er eine Methode, die seit Langem zur gängigen Praxis in der Industrie gehört. Hierbei geht es primär darum, ältere Produktionslinien an den aktuellen Stand der Technik anzupassen. Allerdings stellt das Retrofit nicht in jedem Fall das beste Mittel dar, denn jede Anlage besitzt besondere Eigenschaften, für die es keine allgemeingültige Lösung gibt. Schlussendlich kommt es auf den Einzelfall an.

Digital versus analog

Um alte Maschinen wieder auf Vordermann zu bringen, existieren zwei Arten eines Retrofit. Lange Zeit spielte die analoge Variante die Hauptrolle. Hierbei stehen Modernisierung und Ausbau einer Anlage im Vordergrund. Eine Verlängerung der Lebensdauer eines Betriebsmittels lässt sich etwa mithilfe eines Eichprozesses erreichen. Durch den Austausch von Baukomponenten gelingt es zudem, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen zu gewährleisten. Auch die Optimierung der Energieeffizienz oder die Installation neuer Steuerungselemente inklusive Automatisierungssysteme tragen zur Modernisierung älterer Maschinenmodelle bei.

Mit Anbruch des digitalen Zeitalters hat sich schließlich eine erweiterte Form des klassischen Retrofits herausgebildet. Da heutzutage nicht alle Anlagen in der Lage sind, Produktionsdaten digital zu verarbeiten, geht es inzwischen folglich oftmals darum, die Maschinen fit für die Digitalisierung zu machen. Im Zentrum steht somit die Verarbeitung von Informationen über ihren Betriebszustand. Nicht immer lassen sich anhand der Geräusche oder der äußeren Erscheinung präzise Aussagen über die Verfassung der Anlagen treffen. Ein digitales Retrofit schafft Abhilfe durch die Anbringung zusätzlicher Komponenten zur Datenerfassung. Wie bei zeitgemäßen Maschinen sammelt und verarbeitet das System die während der Inbetriebnahme anfallenden Informationen – und dies völlig unabhängig vom Anwender.

Produktivitätssteigerung 4.0 durch Retrofit

Ein digitales Retrofit erweitert die maschinelle Kompetenz und weckt eine Reihe neuer Möglichkeiten, die zur Optimierung der betrieblichen Effizienz beitragen. Die wichtigste Voraussetzung bildet in diesem Zusammenhang das Erfassen, Auswerten und Übertragen von Daten. Analogen Maschinen fehlt es in der Regel an geeigneten Sensoren sowie Schnittstellen, die zur Dokumentation und Verarbeitung von Produktionsinformationen beitragen sowie Aufschluss über die Qualität der Fertigung geben.

Geschwindigkeit, Ressourcenverbrauch sowie Effizienz geben Aufschluss über die Qualität der Fertigung und bieten darüber hinaus die Möglichkeit, diese Daten für die Optimierung des Arbeitsprozesses zu verwenden. Auch für den Bereich der Wartung hält die Digitalisierung Abhilfe für den Anwender bereit. Statt eines Mitarbeiters kümmert sich die Maschine selbst um die eigene Instandhaltung.

Auf Grundlage einer regelmäßigen Datenerfassung durch das digitale Retrofit-Upgrade fallen Verschleißerscheinungen früh genug auf, wodurch möglichen Ausfällen vorgebeugt werden kann. Als besonders entscheidend für die Digitalisierung erweist sich die Netzwerkinfrastruktur, die eine Installation von entsprechenden Schnittstellen vorsieht. Dazu gehört ebenfalls eine für Kommunikationszwecke ausgerichtete Sensorik, die auch als Bindeglied zwischen einzelnen Maschinen dient. Um das digitale Retrofit abzurunden, benötigt es schließlich eine moderne IT mit entsprechender Software, die für die Sicherheit der gesammelten Daten und des gesamten Systems sorgt. Somit werden auch bereits in die Jahre gekommene Betriebsmittel modernen Ansprüchen gerecht.

Kontakt:
Penko Engineering B.V.
Schutterweg 35
6718 XC Ede
Niederlande
Tel.: +31 318525630
Mail: penko_sales@penko.com
www.penko.com


Alte Maschinen werden fit für die Digitalisierung

Nicht alle Anlagen sind in der Lage, Produktionsdaten digital zu verarbeiten. Es geht inzwischen folglich oftmals darum, die Maschinen fit für die Digitalisierung zu machen. Abhilfe schafft ein digitales Retrofit – durch die Anbringung zusätzlicher Komponenten zur Datenerfassung.

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