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Innovationspartnerschaft: Wenn ein Start-up das Know-how liefert

Vorteile von Innovationspartnerschaften
Wenn ein Start-up das Know-how liefert

Wenn ein Start-up das Know-how liefert
Unternehmen kommen mithilfe von Innovationspartnerschaften schneller an neue Produkte und Technologien. Bild: Halfpoint/stock.adobe.com
Besonders mittelständische Unternehmen können oft nicht mit der Innovationsgeschwindigkeit großer Konzerne mithalten und suchen die Expertise dann bei einem strategischen Partner, zum Beispiel bei einem Start-up. Welche Faktoren dabei für den nachhaltigen Erfolg entscheidend sind.

» Adina Krausz, Gründungspartnerin und CEO der InnoSource Ventures AG

Die Ergebnisse des KfW-Innovationsberichts vom Februar 2024 für den Standort Deutschland sind besorgniserregend. Der Studie zufolge haben in den Jahren 2020 bis 2022 lediglich vier von zehn kleinen und mittleren Unternehmen mindestens eine Innovation hervorgebracht. Die Innovationen stagnieren somit gegenüber der Vorperiode 2019–2021. Auch die Innovationsausgaben betragen wie im Vorjahr 34 Milliarden Euro. Inflationsbereinigt bedeutet dies einen geringfügigen Rückgang.

Auch der Verein der Deutschen Ingenieure VDI kam in der Metastudie „Deutschlands Wirtschafts- und Innovationssystem im internationalen Vergleich“ (2023) zu dem Schluss, dass „Deutschland in seinem industriellen Kern noch ein starker Wirtschaftsstandort ist, der jedoch im internationalen Kontext – insbesondere im Vergleich mit China – schon seit einigen Jahren an Boden verliert.“ Der VDI sorgt sich um die Innovationsschwäche, vornehmlich im Bereich digitaler Schlüsseltechnologien.

Beschleunigung durch externe Expertise

Internationale Konkurrenz, ablaufende Patente, steigende Umweltanforderungen und Erwartungen von Investoren: Unternehmen in der Industrie sehen sich immer stärkerem Innovationsdruck ausgesetzt. Besonders mittelständische Unternehmen können oft nicht mit der Innovationsgeschwindigkeit großer Konzerne mithalten, da sie nicht über die entsprechenden Ressourcen verfügen. Der Fachkräftemangel setzt ihnen in dieser Situation zusätzlich zu. Wenn die Innovation nicht aus eigener Kraft gestemmt werden kann, ist es Zeit, andere Modelle auszuprobieren. Modelle, die auch Großunternehmen branchenübergreifend – von der Lebensmittelproduktion über die Medizintechnik bis hin zur Logistik – zunehmend erfolgreich einsetzen. Jährlich werden sogenannte Corporate-Startup-Partnerschaften bekannt. Die Ziele: neue Märkte erschließen, Technologien effizienter implementieren, Produkte schneller zur Marktreife bringen.

Vorteile einer Innovationspartnerschaft

Eine Innovationspartnerschaft kann viele Vorteile haben: Unternehmen kommen so schneller an neue Produkte und Technologien. Gleichzeitig erweitern sie ihr Team um wertvolle Fachkräfte, die Expertise in zukunftsweisenden Bereichen mitbringen. Dies ermöglicht es, flexibel und frühzeitig auf neue Marktanforderungen zu reagieren. Besonders in wettbewerbsintensiven Branchen kann dies den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz ausmachen.

Innovation-Scouts helfen bei der Suche

Um den richtigen Partner zu finden, setzen viele Unternehmen auf sogenannte Innovation-Scouts. Diese Experten suchen weltweit nach geeigneten Start-ups und begleiten den gesamten Kooperationsprozess, von der ersten Kontaktaufnahme bis hin zu Vertragsverhandlungen. Innovation-Scouts bewerten nicht nur die technologische Eignung eines potenziellen Partners, sondern analysieren auch die Chancen und Risiken der Zusammenarbeit. Durch ihren Marktüberblick können sie Unternehmen dabei unterstützen, Trends frühzeitig zu erkennen und entsprechende Partnerschaften strategisch einzugehen.

Schnellerer Einstieg in neue Märkte

Ein Beispiel aus der Praxis: Ein Molkereibetrieb entschied sich vor nicht langer Zeit, in den wachsenden Markt für vegane Produkte einzusteigen, ohne jedoch über das notwendige Know-how in diesem Bereich zu verfügen. Die Lösung: Eine Zusammenarbeit mit einem Start-up, das sich bereits auf die Entwicklung veganer Lebensmittel spezialisiert hatte. Dank dieser Partnerschaft konnte die Molkerei in kurzer Zeit vegane Joghurtprodukte auf den Markt bringen, ohne die üblichen langwierigen Entwicklungsprozesse durchlaufen zu müssen. Diese Kooperation ermöglichte dem Unternehmen einen schnellen und erfolgreichen Eintritt in ein neues Marktsegment.

Führungsebene als Treiber des Erfolgs

Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg der Innovationspartnerschaft ist, dass sie von der Unternehmensführung aktiv unterstützt wird. Die Geschäftsleitung muss sicherstellen, dass die Innovationsstrategie mit den langfristigen Zielen des Unternehmens im Einklang steht und die notwendigen Ressourcen bereitgestellt werden. Ohne das klare Commitment des Managements und die Bereitschaft, Zeit, Kapital und Personal zu investieren, können auch vielversprechende Kooperationen scheitern.

Kulturelle Unterschiede als Chance begreifen

Eines der häufigsten Probleme bei Kooperationen zwischen etablierten Unternehmen und Start-ups sind kulturelle Unterschiede. Während Mittelständler oft durch Tradition, stabile Hierarchien und strukturierte Entscheidungsprozesse geprägt sind, zeichnen sich Start-ups durch Agilität, flache Hierarchien und eine experimentierfreudige Kultur aus. Hier kommt es darauf an, diese Unterschiede nicht als Hindernis, sondern als Chance zu begreifen. Innovation-Scouts spielen eine entscheidende Rolle dabei, diese beiden Welten zusammenzubringen und sicherzustellen, dass die Kooperation harmonisch und effektiv verläuft.

Verbindliche Absprachen von Anfang an

Trotz aller Vorteile bergen Innovationspartnerschaften auch Risiken. Start-ups können durch ihr schnelles Wachstum beispielsweise unter personellen oder finanziellen Problemen leiden. Um solche Risiken zu minimieren, ist es wichtig, von Beginn an klare Erwartungen und Ziele festzulegen. Verbindliche Absprachen, auch in rechtlicher Hinsicht, sind essenziell, um Missverständnisse und spätere Enttäuschungen zu vermeiden. Unternehmen sollten sich vorab gut absichern und für den Fall von Schwierigkeiten entsprechende Lösungen parat haben.

Fazit: Strategische Partnerschaften als Wachstumsbeschleuniger

Die Zusammenarbeit mit Start-ups bietet mittelständischen Unternehmen eine effektive Möglichkeit, ihren Innovationsprozess zu beschleunigen und den wachsenden Druck des internationalen Wettbewerbs zu meistern. Durch den Einsatz von Innovation-Scouts und die Unterstützung der Unternehmensführung können diese Partnerschaften erfolgreich gestaltet und langfristig genutzt werden, um das eigene Geschäftsfeld zu erweitern und zukunftsfähig zu bleiben.

Kontakt:

InnoSource Ventures AG
Gartenstrasse 33

CH-8002 Zürich
https://innosourceventures.com/

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