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Der Fußboden wird zur Stromquelle

Piezo-Parkett: Energieerzeugung zum Nulltarif
Der Fußboden wird zur Stromquelle

Der Fußboden wird zur Stromquelle
Energieerzeugung zum Nulltarif: Das Piezo-Parkett ermöglicht effektives „Energy Harvesting“ in vielen Branchen Bild: Krause
Wissenschaftler des Fachgebiets „Mikrostrukturierte Mechatronische Systeme“ der TU München haben gemeinsam mit dem Unternehmen Krause Parkett die Piezo-Parkett-Technik entwickelt. Benutzt wird die Gewichtskraft, die stets beim Befahren oder Begehen von Bodenflächen auftritt.

Das Neuartige bei der Piezo-Parkett-Technik sei auch ein Verbindungssystem, das eine leichte vertikale Beweglichkeit des Bodenbelags ermögliche. Dazu wird das Parkett auf der Unterseite mit Velours beschichtet und mit Klettbändern auf dem Estrich fixiert. Manfred Krause: „Diese Klettstreifen bringen wir in einem Abstand von 5,5 cm auf. Sie wirken federnd und das Velours dient als flächiges Federelement.“ Dieser Bodenbelag werde flexibel nagel- und klebstofffrei verlegt und könne daher zerstörungsfrei abgebaut und an einer anderen Stelle neu verlegt werden. In den Zwischenräumen würden dann die Piezo-Elemente positioniert. Durch die Druckbelastung auf den Fußboden reagieren die Piezo-Elemente und wandeln die Kraftimpulse in elektrische Spannung um. „Die so erzeugte Energie wird abgeführt und in Kondensatoren gespeichert. Auf diese Weise können beispielsweise Sensoren mit autarken Energiequellen versehen werden, so dass deren Betrieb weitgehend wartungsfrei erfolgt“, ergänzt Prof. Dr. Norbert Schwesinger, Projektbetreuer an der TU München und Leiter des Fachgebiets für Mikrostrukturierte Mechatronische Systeme. Er fügt hinzu, dass es über Kopplung mit einem Energiemanagementsystem auch möglich sei, Sensordaten per Funk zu übertragen, Treppenbeleuchtungen bei Stromausfall, Leuchtmarkierungen im Boden, Initialisierungen von Alarmanlagen und viele andere Anwendungen zu realisieren: „Dabei ist der Einsatz sowohl in öffentlichen Einrichtungen wie Bahnhöfen oder Flughäfen, aber auch in Messehallen, Fabrikgebäuden, Häusern und Wohnungen denkbar.“ Eine weitere wesentliche Innovation liegt laut Schwesinger aber auch im Material und Aufbau der Piezo-Elemente. Denn durch Nutzung von speziellen Kunststofffolien könnten die Elemente nicht nur der jeweiligen Anwendung hochflexibel sehr klein- bis großflächig mit unterschiedlicher Höhe gestaltet werden – „sie lassen sich auch unter jeglicher Art von Bodenbelag verlegen und sind äußerst kostengünstig.“ wm

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