Energieeffizienz nach vorne stellen

Experten fordern, den effizienteren Umgang mit Energie zum erstrangigen Ziel der Energiewende zu machen. Für die Unternehmen macht das Sinn. Wenn sie den Einsatz effizienter Energiespartechniken vorantreiben, stärken sie ihre Wettbewerbsfähigkeit und das sowohl unter Umweltschutz- als auch unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten. Jede nicht verbrauchte Kilowattstunde verringert den Bedarf an Kraftwerken und Netzen. Berechnungen des ZVEI zufolge könnten in Deutschland mit vorhandener Technologie jährlich mehr als 100 Milliarden Kilowattstunden Strom eingespart werden, davon 70 Milliarden allein durch energieeffiziente Produkte und Systemlösungen bei Antrieben, Beleuchtung, Kühl- und Gefriergeräten. Der Appell richtet sich an die Einkäufer und Konstrukteure bei Anlagenbauern sowie Komponentenherstellern, nicht nur den Einstandspreis zu betrachten. Wichtiger ist die Gesamtbetrachtung und -bilanz einer Komponente oder Anlage.

Einen weiteren Sparansatz bietet das Energie-Contracting (ab Seite 56) Dabei lagern Immobilienbesitzer ihr Heizmanagement an externe Anbieter aus, die dann umweltfreundliche Mini-BHKW installieren. In zahlreichen Energie-Szenarien taucht das Konzept auf, mehr und mehr Firmen bieten die Dienstleistung an, und die Bundesregierung hat ein Kompetenzzentrum gegründet. Kein Wunder: Contracting kann nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sein.

Wer auf der Hannover Messe erlebt hat, mit wie vielen Ideen gerade kleine und mittlere Unternehmen die Energiewende als Chance sehen, der wird wieder zuversichtlicher im Blick auf die Umsetzung. Allerdings ist der Weg noch weit. Der Staat muss die Rahmenbedingungen schaffen, damit innovative Anwender profitieren. Intelligente Effizienztechnologien sind eine Kernkompetenz deutscher Unternehmen. Damit das so bleibt, ist beim Einsatz mehr Schnelligkeit gefragt.