Mit einer Turnkey-Fertigungszelle präsentiert Arburg auf der Hannover Messe erstmals etwas, was auf der großen Industrie-Leitmesse bisher eher außen vor blieb: eine automatisierte Komplettfabrik für Kunststoffteile mit integrierter Weiterveredelung auf engstem Raum.
Man könnte es als Visitenkarte einer Branche sehen, die wegen der Mikro-Vermüllung der Meere einerseits unter Druck steht – andererseits aber in Sachen Industrie 4.0, Effizienz und kostengünstiger Fertigung einiges drauf und anderen voraus hat. Und die auch die Kreislaufwirtschaft voranbringen will.
All dies repräsentiert das real umgesetzte Fertigungs-Exponat von Arburg: Es geht um die Produktion eines dekorativen „Knitterbechers“ (im Foto ist noch ein herkömmlicher zu sehen) mit integrierter Inline-Weiterveredelung. Das Heißkanalwerkzeug stammt aus der Mache von Formenbauer Haidlmair. Die Handhabung übernimmt ein vertikales Robot-System Multilift V 20 von Arburg.
Der aus der Form entnommene Becher wird zunächst einer Plasmabehandlung und dann einer Digitaldruck-Station zugeführt. Somit ist die Produktveredelung in die Fertigungszelle integriert.
Um die Knitterfläche bedrucken zu lassen, kann per Tablet zwischen drei verschiedenen Bildmotiven ausgewählt werden – dies wird wohl auf der nächsterreichbaren Präsenzmesse live zu sehen sein.
Zusätzlich wird der Becher mit zwei DM-Codes auf seiner polierten Fläche ergänzt – auf dem einen sind die Prozessdaten für die Rückverfolgbarkeit hinterlegt und auf dem anderen Materialinformationen für ein Recycling. Im Rahmen des Projekts R-Cycle, das die Firma Reifenhäuser initiiert hat, lassen sich die Inhaltsstoffe später einer Datenbank entnehmen, um den Knitterbecher mit anderen Kunststoffteilen sortenrein zu recyclieren.
Damit repräsentiert das Exponat Trends wie IT-Vernetzung, Automatisierung, Rückverfolgbarkeit und den perspektivischen Blick auf eine Circular Economy. Dass die Spritzgießmaschine mit einem Assistenzsystem für Füllsimulation und geregeltes Einspritzen ausgestattet ist, weist sie zudem als „Smart Machine“ aus.
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