Hallenbau | In der Beheizung von Hallengebäuden mit dezentralen Warmluftheizungen von LK-Metallwarenwird die CO2-Belastung gegenüber konventioneller Technik um ein Vielfaches reduziert.
Harald Wimmer
Bei der Standortvergrößerung in Oberspier in Thüringen der Gasper GmbH aus Köln spielte die Reduzierung der Energiekosten und die Umweltverträglichkeit der neuen Logistikhalle eine entscheidende Rolle. Die Filiale wurde 2013/2014 um 2100 m² erweitert. Das in der neuen Logistikhalle eingesetzte, dezentrale LK-Warmluftsystem vom Typ RBW 125 mit innovativer Brennwerttechnologie wurde zur Beheizung von Hallen mit mehr als 4m Raumhöhe entwickelt. Die Brennwerttechnik mindert die Abgasverluste und führt die sonst verlorene Wärme in das System dem Wärmeprozess zurück. Die vom Anlagensystem angesaugte Luft wird über eine geschlossene Brennkammer und mehrere nachgeschaltete Abgaswärmetauscher geführt. Die große Kontaktfläche sorgt für eine enorme Abkühlung der Abgase. Zudem fungiert das doppelwandige Luft-Abgassystem als Brenneraußenluftversorgung im äußeren Kreisring. Im Gegenstromprinzip wird aus dem Abgas nochmals Wärme gezogen und damit vorgewärmte Luft dem Brenner zugeführt. Das Gesamtkonzept hat einen Systemwirkungsgrad von bis zu 99,8 % auf den Brennwert bezogen und 106 % bezogen auf den Heizwert.
Die thermische Behaglichkeit im Aufenthaltsbereich der neuen Logistikhalle wird durch die an der Anlage jeweils links und rechts installierten V-förmigen Luftverteilern erreicht. Die eingebauten Lüftungsgitter haben senkrechte und waagerechte Luftleitlamellen, mit welchen der Luftstrom breit gefächert im Hallenbereich verteilt wird. Des Weiteren wird die flächige Wärmeverteilung zusätzlich mit sogenannten Rückluft-Deckenventilatoren vorgenommen und damit das Anlagensystem unterstützt. Mit diesem Anlagenkonzept liegt der Temperaturunterschied zwischen Dach und Boden bei 0,1 °K bis 0,5 °K je Steigmeter.
LK-Luftheizung ermöglicht gleichmäßige Temperaturverteilung
In der Heizperiode 2013/2014 führte das Institut für technische Gebäudeausrüstung eine „Messtechnische Untersuchung zur thermischen Behaglichkeit in Hallengebäuden“ mit Luftheizungen durch. Das Ergebnis der Untersuchung macht deutlich, dass die thermische Behaglichkeit der exemplarisch untersuchten Arbeitsplatzbereiche gut bewertet wurde. Darüber hinaus zeigen die Messwerte, dass mit LK-Luftheizungen eine gleichmäßige Temperaturverteilung zu realisieren ist – bei gleichzeitig sehr geringer Temperaturdifferenz vom Dach zum Boden. Dies wurde selbst in hohen Hallen (>20m) bei entsprechender Planung, Ausführung und anlagentechnischer Ausstattung problemlos eingehalten.
Die Regelung der Anlage vom Typ RBW 125 übernimmt der Energiecontroller EC 5000. Die Steuerung bietet die Basis für eine optimale anlagenspezifische Einstellung aller erforderlichen Parameter und zeichnet sich durch die bedienerfreundliche Systemführung aus. Darüber hinaus ermöglicht die intelligente Steuerung eine zusätzliche Energieeinsparung durch ein selbstlernendes Programm. Dieses verschiebt den Einschaltzeitpunkt für den Tagbetrieb in Abhängigkeit zur Außentemperatur so, dass exakt zum Produktionsbeginn die gewünschte Raumtemperatur ansteht. Alle Informationen können über eine Listendarstellung abgerufen werden. Die einzeln einstellbaren Parameter, wie zum Beispiel die Betriebsart sowie die Sollwerte der Heizungsregelung, der thermischen Re-Zirkulation der Rückluft-Deckenventilatoren können den unterschiedlichen Betriebszuständen effizient angepasst werden.
Zusätzlich wird die Effizienz der Anlage durch separat auf dem Dach installierte Solarluft-Kollektoren gesteigert und die ohnehin sehr geringen Energiekosten nochmals um circa 15% reduziert. Die in südlicher Ausrichtung auf dem Dach montierten Solarluft-Kollektoren haben eine Gesamtfläche von 80m² und sind in vier Kollektorreihen je 20 x 2m aufgeteilt. Die thermische Nennleistung beträgt 53,5 kWp. Im Idealfall stehen so rund 50kW Heizleistung bereit. •
Vertriebs- und Marketingleiter
Hallenheiztechnik, LK-Metallwaren GmbH
Gasper wurde 1965 gegründet und importierte Blumen und Pflanzen aus Fernost. 1991 entschied sich das Management für einen Neubau in Oberspier zum Ausbau des Accessoire-Sortiments. Heute zählt Gasper in der Branche zu den führenden Unternehmen in Europa.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Jetzt downloaden und über neue Ansätze erfahren, die nicht nur helfen, Unfälle zu vermeiden, sondern auch die Frage beantworten „Wie kann die Technik heute im Bereich Arbeitsschutz die Wirtschaftlichkeit in meinem Unternehmen erhöhen?“
Teilen: