Bei Stein-Moser, einem Hersteller von Wasserstrahl-Schneidmaschinen, hat Qualität einen hohen Stellenwert. Deswegen kontrollieren die Spezialisten aus dem österreichischen Bischofshofen ihre Anlagen auf Herz und Nieren und setzen dabei auf einen Laser Tracker von Hexagon.
Die Stein-Moser GmbH, hervorgegangen aus einem Steinmetzbetrieb, ist ein führender Hersteller von Wasserstrahl-Schneidmaschinen. Die Anlagen schneiden unterschiedliche Materialien wie Metall, Glas, Keramik, Stein oder Verbundwerkstoffe. Dabei werden bis zu 6 l Wasser pro Minute mit einem Druck von maximal 4000 bar durch den Schneidkopf geschossen. Der Druck ist damit etwa 450 mal höher als bei einer professionellen Espressomaschine. Das Unternehmen legt bei seinen Produkten hohen Wert auf Qualität, leichte Bedienbarkeit und Wirtschaftlichkeit. Um die Qualität der Maschinen zu sichern, setzt Stein-Moser auf hochwertige Komponenten von ausgewählten Zulieferern. Darüber hinaus wird bereits während der Herstellung einer neuen Maschine der Schneidkopf genau gemessen und justiert. Dazu haben die österreichischen Spezialisten den Leica Absolute Tracker AT401 von Hexagon Metrology im Einsatz.
„Die genaue Vermessung des Schneidekopfs ist für uns ein Wettbewerbsvorteil“, sagt Geschäftsführer Jürgen Moser. „Maschinen, die von Haus aus genau geprüft wurden, steigern letzten Endes auch die Qualität der Bauteile, die unsere Kunden mit unseren Anlagen herstellen.“ Für Moser ist es wichtig, dass die Qualität seiner Produkte draußen im Markt bekannt ist – gerade jetzt im Moment, wo die Wasserstrahltechnik breiter zum Einsatz kommt und die Maschinen stark nachgefragt werden. „Wir liefern alle Maschinen mit einem Messprotokollen aus“, versichert Moser.
Der Laser Tracker ersetzt bei Stein-Moser die konventionellen Messmittel wie beispielsweise Messuhren. „Wir waren auf der Suche nach einem modernen System, das unsere Messvorgänge beschleunigt und genauere Messwerte liefert“, so Moser. Gleichzeitig sollte das neue System mobil und leicht zu bedienen sein. Die Österreicher haben sich am Ende für das Modell AT401 von Hexagon entschieden. Vier Techniker bei Stein-Moser führen jetzt Messungen mit dem Tracker durch. Das Ganze soll doppelt so schnell gehen wie früher mit den konventionellen Messmethoden.
Beim Aufbau einer Schneidmaschine misst der Tracker verschiedene Positionen einer verspiegelten Reflektorkugel, die auf dem Schneidekopf montiert ist. Der Tracker verfolgt die Kugel permanent und bestimmt dabei die 3D-Koordinaten der Messpunkte. Bei Stein-Moser müssen Messungen über eine Breite bis zu 12 m durchgeführt werden. Für das Produkt von Hexagon ist das kein Problem, denn das Modell AT401 hat eine typische Reichweite von 160 m. Für Messungen in der Produktionsumgebung wie bei Stein-Moser ist das optische Messgerät gut vorbereitet, denn es ist mit einem Staub- und Wasserschutz nach IP54 ausgestattet. Auch der Umgang mit dem Laserstrahl, der die Verbindung zwischen Tracker und Reflektorkugel herstellt, ist nach eigenen Angaben leicht zu beherrschen. Das Modell von Hexagon ist mit der so genannten Powerlock-Technik ausgestattet, die den Laserstrahl selbstständig zum Reflektor führt. Der Werker muss bei den Messungen nicht mehr eingreifen.
Entlang der horizontalen Führungsschiene der Schneidemaschine messen die Techniker in einem ersten Durchgang mehrere Punkte in einem Abstand von 50 cm. Danach wird die Winkeleinstellung geprüft. Liegen alle Werte innerhalb der geforderten Toleranzen, werden weitere Punkte entlang der X- und Y-Achse der Maschine gemessen. Bei Schneidköpfen, die sich über fünf Achsen bewegen, prüft Stein-Moser, ob sich die Achsen zueinander richtig verhalten. Diese Anwendung ist nach eigenen Angaben ohne ein 3D-Messgerät unmöglich. Alle Messungen zusammen garantieren, dass nur perfekt eingestellte Maschinen das Werk verlassen. „Der Tracker spuckt die Wahrheit aus“, schwört Andreas Obermoser, einer der Techniker, die jeden Tag mit dem Modell arbeiten. „Dank der Messungen haben wir nochmal eine Chance und können eingreifen“, so Obermoser. „Zum Beispiel dann, wenn an der Führungsschiene etwas nicht stimmt.“ Die Messergebnisse ließen zudem wertvolle Rückschlüsse auf vorherige Produktionsschritte zu.
Und schließlich ermöglicht der mobile Laser Tracker auch Serviceeinsätze vor Ort. „Falls ein Verschleißteil ersetzt werden muss, können wir direkt beim Kunden nachmessen“, freut sich Geschäftsführer Jürgen Moser. „Der Tracker geht dann einfach mit auf die Reise.“ Die Genauigkeit ist nach Ansicht von Moser der größte Vorteil, den die relativ neue Technik mit sich bringt. „Aber auch die Qualität und Zuverlässigkeit der Messergebnisse helfen uns richtig weiter.“ Zusammen mit dem Training und Service von Hexagon sei das Tracker-System eine runde Sache. ub
Keine Angst vor großen Teilen
So funktioniert der mobile Laser Tracker
Der Laser Tracker ist eine mobile Messtechnik für großvolumige Prüflinge, die am Ort ihres Entstehens gemessen werden müssen. Herzstück des Modells ist ein Laserinterferometer, der einen Laserstrahl erzeugt. Dieser verlässt den Tracker am Kopfstück und wird über Planspiegel so umgelenkt, dass er stets in das Zentrum eines so genannten Reflektors trifft. Den hält der Anwender in der Hand. Egal, wie sich der Messtechniker bewegt – der Strahl folgt immer dem Reflektor. Gleichzeitig wird der Laserstrahl in sich zurückgeworfen und kann so im System ausgewertet werden.
Alternativ kann der Reflektor auch am Prüfling fest montiert sein. Ist dies nicht der Fall, legt der Benutzer die verspiegelte Kugel an mehreren Stellen des Prüflings an und löst eine Messung aus. Auf diese Weise werden die Raum-Koordinaten des erfassten Punktes im System gespeichert. Der Tracker arbeitet mit einem Polar-Koordinatensystem. Die Koordinatentripel der Messpunkte bestehen aus zwei Winkeln, die von der Stellung des beweglichen Kopfstücks des Trackers abgeleitet werden. Die dritte Koordinate wird berechnet aus der Entfernung zwischen Tracker und Reflektor. Diese Distanz ist der so genannte Arbeitsbereich des Messgeräts.
Der Arbeitsbereich liegt typischerweise bei 50 m und mehr. Deswegen ist der Laser Tracker besonders für große Teile wie geschaffen. Mit ausgewählten Reflektoren lässt sich der Arbeitsbereich in der Regel noch erweitern. Typische Anwendungen für Laser Tracker finden sich im Flugzeugbau, bei der Herstellung von Windkraftanlagen oder bei der Kontrolle von Robotern. Natürlich lassen sich auch ganze Anlagen mit der mobilen Messtechnik prüfen. ub
Steter Tropfen höhlt den Stahl
Stein-Moser GmbH
Die Stein-Moser GmbH, kurz STM, ist ein führender Anbieter von Wasserstrahlschneidsystemen mit Sitz im österreichischen Bischofshofen. Seit mehr als zwanzig Jahren entwickelt das Unternehmen zukunftsorientierte Lösungen vor allem für die Stahl-, Aluminium-, Metall-, Kunststoff-, Stein- und Glasindustrie. Die Produkte zeichnen sich aus durch Effizienz, einfache Bedienung und Verschleißfestigkeit. Neben einer serienmäßigen Qualität legen die Österreicher besonderen Wert auf Fullservice. Damit wird sichergestellt, dass die individuellen Fertigungsprozesse beim Kunden kontinuierlich an die aktuellen Anforderungen angepasst werden.
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