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Preisverleihung: Volles Haus bei der Verleihung des Robotics Award 2019

Preisverleihung
Volles Haus bei der Verleihung des Robotics Award 2019

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Auf diesen Moment haben die Nominierten lange gewartet. Am zweiten Tag der Hannover Messe war es endlich soweit: Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers zeichnete die Gewinner des Robotics Awards aus.

Uwe Böttger

Im Vorfeld hatte es die Jury des Robotics Award nicht leicht, die Drei fürs Treppchen zu ermitteln und die Plätze zu verteilen. Aber das war in der Geschichte des begehrten Preises von Anfang an so. Auch in diesem Jahr waren die eingereichten Robotik-Lösungen anspruchsvoll, kreativ und trendig. Als Olaf Katzer, Leiter Berufsausbildung und Weiterbildung bei VW und Geschäftsführer Technik und technische Schulungen in der Technology Academy, die Lösungen der Nominierten vorstellte, stieg die Spannung ins Unermessliche. Im Rahmen des Forum Automation in Halle 14 auf der Hannover Messe hatte die Preisverleihung genau die richtige Kulisse. Denn wer sich für das Thema Robotik interessiert und sich bei der Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine auf den neuesten Stand bringen will, der kommt an dieser Veranstaltung nicht vorbei.

Dann kam die Stunde der Wahrheit. Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers überreichte als stellvertretender Schirmherr des Robotics Award die Urkunden und unterstrich dabei die positive Entwicklung des Preises für angewandte Robotik-Lösungen. „Auch in diesem Jahr gingen wieder viele Bewerbungen aus unterschiedlichen Bereichen ein und die Jury hat sich intensiv mit den eingereichten Lösungen beschäftigt“, sagte Hilbers. „Uns hat es gefreut, dass sich Unternehmen so zahlreich beteiligt haben, mit dabei auch Robotik-Firmen aus China.“ Der Minister zeigte sich beeindruckt von der Qualität der vorgestellten Robotik-Projekte beeindruckt. Die Gewinner und auch alle anderen Teilnehmer hätten gezeigt, welches Potenzial in der Robotik steckt und dass diese Technik eine wesentliche Rolle spielt, wenn es um bessere Wettbewerbsfähigkeit und mehr Flexibilität in der Fertigung geht.“

Die Gewinner-Teams hätten zudem gezeigt, wie sich Roboter zum Vorteil aller in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Es gehe dabei nicht darum, die Arbeitskraft Mensch durch die Arbeitskraft Maschine zu ersetzen. Vielmehr sei der Roboter ein Helfer, der den Werker von monotonen oder ungesunden Tätigkeiten entlastet und ihn vor körperlichen Schäden schützt.

Die drei Nominierten zeigten sich beeindruckt von der Vorarbeit der wissenschaftlichen Berater und der Jury und waren sichtlich stolz, zu den besten drei zu gehören angesichts der zahlreichen und qualitativ hochwertigen Bewerbungen. Auch wenn nicht alle auf Platz eins landen konnten, so gab es an diesem Nachmittag in Hannover keine Verlierer, sondern nur Gewinner.

Platz 1: Onrobot A/S

Die Roboterspezialisten aus dem dänischen Odense haben in diesem Jahr mit einer außergewöhnlichen Greifertechnik den Robotics Award abgeräumt. Der sogenannte Gecko Gripper ist eine neuartige Greiftechnologie für Leichtbauroboter. Der Name der Lösung ist bewusst gewählt, denn es kommt die gleiche Hafttechnik wie bei Geckofüßen zum Einsatz: Millionen mikroskopisch kleiner Härchen erzeugen bei Kontakt mit einer Objektoberfläche die sogenannten Van-der-Waals-Kräfte. Durch die dabei entstehende Adhäsions- und Scherhaftung können Objekte ohne weiteren Kraft- und Energieaufwand gehalten werden. Das Lösen des Greifvorgangs geschieht durch ein leichtes Kippen der Halteflächen. Der Gecko Gripper eignet sich insbesondere für flache und glatte Objekte, die ohne Beschädigungen gehalten werden können. Im Vergleich zu Vakuumgreifern lassen sich auch poröse Werkstücke greifen. Ein Druckluftsystem ist nicht erforderlich. Die Haftung ist auch bei einem Spannungsausfall gegeben.

Platz 2: Forward ttc und Kuka

Mit einer visionären Entwicklung landete das junge Unternehmen Forward ttc aus Hannover zusammen mit dem erfahrenen Roboterbauer Kuka auf Platz 2. Eingereicht wurde ein Ladeassistent für Elektroautos, der im privaten und gewerblichen Umfeld gleichermaßen eingesetzt werden soll. Mit der Lösung lässt sich der Ladevorgang voll automatisieren und wird durch eine Fernbedienung oder App gestartet. Zum Prozess gehören das Öffnen der Ladeklappe, das Lokalisieren der Ladebuchse und das Anfahren und Verbinden des Steckers mit der Ladebuchse mit Hilfe von Bildverarbeitung. Das Beenden des Ladevorganges wird ebenfalls vom Benutzer angestoßen. Dabei wird der Stecker wieder abgekoppelt und in die Ruheposition gefahren. Zu den möglichen Einsatzorten der neuen Technik gehören Garagen, Parkplätze, Parkhäuser, Flotten und Carsharing-Betriebe.

Platz 3: Mascor

Mit einer außergewöhnlichen Robotiklösung beeindruckte das Institut Mascor (Mobile Autonomous Systems and Cognitive Robotics) von der Fachhochschule Aachen auf Platz3. Das Modell Etarob ist ein autonomer Feldroboter, der zur wirtschaftlichen Unkrautregulierung in verschiedenen Gemüsekulturen eingesetzt wird. Zu der Innovation gehört eine intelligente Software zur Pflanzendetektion und innovative Algorithmen für die Navigation in unstrukturierten Umgebungen. Das Unkraut wird durch Stromimpulse für rund drei Wochen sterilisiert. Dieses Verfahren ist nach eigenen Angaben wirksamer als konventionelles Hacken, bei dem das Unkraut entwurzelt wird, aber nur für maximal zwei Wochen außer Gefecht gesetzt wird. Die Feldrobotersoftware ETAS-B erlernt Pflanzen durch virtuelle Trainingsdaten. Im Gegensatz zur einfachen GPS-Navigation erkennt und interagiert der Roboter mit seinem Umfeld.

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