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Von Flaute war in Sinsheim nichts zu spüren

Motek ist für die Montage und Handhabung nach wie vor wichtig
Von Flaute war in Sinsheim nichts zu spüren

Rundum zufrieden zeigten sich die Aussteller mit der Motek. Dass das auch die Anwender so sehen, bewiesen über 30 000 Besucher, die sich unter anderem über ungenutzte Potenziale in der Montagetechnik informierten.

Da weiß man, was man hat – so ließen sich die Aussagen zusammenfassen, die auf der Messe Motek im Herbst 2003 an den Ständen der Aussteller zu hören waren: Viele Besucher kamen schon am ersten Tag, gute Gespräche habe es gegeben, der Eindruck sei trotz der wirtschaftlichen Lage erfreulich. Vertreter der Esslinger Festo AG & Co. wiesen bei der Pressekonferenz, zu der sie in diesem Jahr erstmals in Sinsheim geladen hatten, sogar ausdrücklich darauf hin, dass für sie „die Motek für den Bereich Handhabung die wichtigste Messe in Deutschland“ sei.

Was dagegen in Hannover in Zukunft passieren wird, ist vielen noch zu ungewiss. Natürlich sei die internationale Messe sehr wichtig. Vor allem in den Jahren, in denen ein Schwerpunkt im Bereich Motion, Drive & Automation geplant ist, sehen sich die Antriebshersteller dort richtig platziert. Aber die jährliche Beteiligung an der Industrieschau stellt so mancher Aussteller aus dieser Branche schon in Frage.
Der Motek-Veranstalter, die P. E. Schall GmbH, Frickenhausen, meldete inzwischen 30 076 registrierte Besucher, was einem Zuwachs von rund 8 % im Vergleich zum Vorjahr entspreche. Besonders zufrieden zeigten sich die Organisatoren darüber, dass sich zahlreiche Roboterhersteller für den Weg in den Südwesten entschieden haben. Viele fühlten sich an ihren Ständen in der neuen Halle 6 „am rechten Ort“. Eher geteilter Ansicht waren die Roboterhersteller mit Blick auf die neue Fachmesse für Robotik und Automation, die Automatica, die im kommenden Juni zum ersten Mal in München stattfindet. Michael Knaf, Geschäftsführer der Fanuc GmbH in Neuhausen, hält die Fahnen hoch: „Wir finden es gut, nicht mehr in den Bauchladen der Hannover Messe eingebunden zu sein. Wir begrüßen das klare Profil der Automatica, wo sich alles um Robotik, Bildverarbeitung und Montagetechnik dreht.“ Mitsubishi Electric Europe übt sich hingegen in Zurückhaltung. Karin Lischewski, zuständig für Marketing bei dem Ratinger Unternehmen: „Wir wollen die erste Automatica zunächst einmal abwarten und schauen, wie sich die Messe profiliert. Mitsubishi ist mit der Motek gewachsen, hier erreichen wir unsere Zielgruppe. Im Moment wollen wir die Motek nicht zu Gunsten der Automatica fallen lassen.“
Unabhängig von den Diskussionen um die Messepolitik ist die hybride Montage immer noch das Thema, das die Anbieter aus dem Montagebereich bewegt. Mensch und Maschine sollen zusammenarbeiten, und das möglichst flexibel – gerade in die manuellen Arbeitsplätze werde derzeit viel investiert. So stellte der Geschäftsbereich Linear Motion and Assembly Technologies der Bosch Rexroth AG, Lohr am Main, ein Arbeitsplatzsystem für die schlanke Montage vor, das auf ihrem Profilbaukasten basiert und sich nun besonders schnell an die wechselnden ergonomischen Anforderungen der verschiedenen Mitarbeiter sowie auch an die wirtschaftlichen Gegebenheiten anpassen lassen soll. Statt die Anwender nur im Hinblick auf die Komponenten zu beraten, bietet der Hersteller inzwischen auch eine weitergehende Betreuung an: Beim Betrachten der Logistikkonzepte von Kunden hätte sich zum Teil herausgestellt, dass durch das Suchen oder Holen von fehlendem Material die Wertschöpfung in der Montage unter 20 % läge. Die Handarbeitsplätze seien hingegen darauf ausgelegt, alle erforderlichen Teile für den montierenden Werker bereitzustellen – während sich ein Kollege um den Nachschub kümmert. Auch bei einer geplanten Automatisierung sieht sich Bosch Rexroth als geeigneten Berater.
Den Balanceakt zwischen manueller und automatisierter Montage will die Teamtechnik Maschinen und Anlagen GmbH erleichtern. Aus vier automatisierten Modulen haben die Freiberger eine Stand-alone-Zelle zusammengestellt, an der von vornherein ein Mitarbeiter für die Montage von Hand vorgesehen ist. Das Messen und Prüfen oder andere Aufgaben, die eine Maschine besser erledigen kann, nehmen ihm allerdings die Automaten ab. Sobald sich ein Produkt als Renner erweist, lassen sich diese Module weiter verwenden – als Bestandteile einer größeren, automatisierten Anlage.
Die passende Abtrennung hin zu anderen Fertigungsbereichen liefert die Solinger Item Industrietechnik und Maschinenbau GmbH. Ihr Schutzwandsystem E zeichnet sich durch Ständerprofile mit einer Klemmnut aus. Diese nimmt die zugehörigen Flächenelemente direkt auf, Spalte zwischen Ständerprofil und Flächenelement entfallen auf diese Weise. Hilfreich bei einer Maschineneinhausung können zudem die um 270° aufschwenkenden Türscharniere des MB Systembaukastens sein – dem Werker steht die Tür damit nicht mehr im Wege.
Damit die fertigen Produkte anschließend auch sachgerecht auf Paletten verladen werden können, stellte die IHB Industrieanlagen H. Block GmbH aus Weilheim an der Teck die Gelenkroboterreihe Variorob vor. Je nach Ausführung tragen die Geräte 120, 150 oder 200 kg. Das Besondere an ihnen ist ihre Flexibilität: Nach Umstellarbeiten lassen sie sich per Handgerät, Touchscreen, Controlpanel oder PC schnell umprogrammieren. 30 Programme lassen sich zum Wiederaufruf ablegen. Verschiedenartige Greifer bis hin zu Sonderkonstruktionen erlauben zudem das Handhaben unterschiedlichster Produkte. ub/op/co
Menschen haben in der Montage immer noch Platz
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