In seiner Gesellschaftstheorie „Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft“ zeigt Autor Armin Nassehi, dass es technologische Revolutionen schon immer gab. Auf rund 350 Seiten belegt er, warum nicht die Technik das menschliche Leben, Beziehungen, die Arbeit und sogar die Funktionsweise demokratischer Wahlen revolutioniert hat, sondern dreht den Spieß um. Er meint, die Digitalisierung sei nur eine ausgefeilte technische Lösung für ein Problem, das sich in modernen Gesellschaften schon immer stellt: Wie geht die Gesellschaft, wie gehen Unternehmen, Staaten, Verwaltungen, Strafverfolgungsbehörden, aber auch jeder Einzelne mit unsichtbaren Mustern um?
Nassehi ist Professor für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Gebiete sind soziologische Theorie, Kultursoziologie, politische Soziologie sowie Wissenssoziologie. „Muster“ ist im C.H. Beck Verlag erschienen und kostet 26 Euro als Hardcover. Das Buch ist für den Preis der Leipziger Buchmesse (die leider dieses Jahr ausfällt) in der Kategorie Sachbuch/Essayistik nominiert.