Auch bei den Unternehmen der deutschen Aluminiumindustrie hat die Coronakrise als Brandbeschleuniger gewirkt. „Tiefe Löcher in der Bilanz des ersten Halbjahres“ konstatiert Marius Baader, Geschäftsführer des Gesamtverbands der Aluminiumindustrie e. V. (GDA).
Laut einer Umfrage unter den Verbandsmitgliedern ist der Auftragsmangel mit einem Anteil von 92 % die bedeutendste Produktionsbehinderung. „Dieser Einbruch macht sich natürlich auch in unseren Abruf- und Produktionszahlen bemerkbar“, so Baader weiter. Viele Kunden, vor allem aus der Luftfahrt und der Autoindustrie, hätten starke Umsatzeinbrüche verbuchen müssen. Zu Beginn der Krise hätten die Zulieferunternehmen sehr schnell reagiert und Hilfspakete der Bundesregierung genutzt.
Der mit -14 % am stärksten vom Konjunktureinbruch betroffene Bereich ist die Rohmetallerzeugung. Vorallem die Recyclingunternehmen sind dabei die großen Leidtragenden. Ihre Produktion wird zumeist beim Aluminiumformguss eingesetzt und hängt deshalb zu 90 % an der Entwicklung der OEM. Durch den Lockdown der Automobilwerke im zweiten Quartal verzeichnen die Aluminiumaufbereiter einen Produktionsrückgang im ersten Halbjahr von knapp 30 %.
Ihre hohe Abhängigkeit von Automobilwerken hat auch die Hersteller von Profilen, Stangen und Rohren beeinträchtigt: Ihre Produktion sank um über 12 %. Hingegen ging die Produktion der Walzwerke nur um 2,6 % zurück. Der Verpackungsmarkt übte hier stabilisierende Effekte aus. Zusammengenommen verzeichneten diese beiden Aluminiumhalbzeug herstellenden Bereiche, die volumenmäßig dominieren, im zweiten Halbjahr eine um 5 % rückläufige Produktion.
Für die zweite Jahreshälfte ist der Ausblick laut GDA etwas positiver, da die Automobilindustrie erste leichte Erholungstendenzen zeigt.
Die Mitglieder rechnen mit einer leichten Erholung. Jedoch bleibe das Produktionsvolumen des Jahres 2019 auf absehbare Zeit noch außer Reichweite.
Kontakt:
Gesamtverband der Aluminiumindustrie e. V. (GDA)
Fritz-Vomfelde-Straße 30
40547 Düsseldorf
Tel. +49 211 4796-0
www.aluinfo.de