Ethische Grundsätze spielen in deutschen Unternehmen eine große Rolle. So suchen 26 % laut einer Studie von IFS deshalb bei der Wahl eines Technologie-Anbieters für die digitale Transformation nach Partnern, deren Grundsätze den ihren gleichen. Diese kulturellen Werte sind damit bei der Auswahl des Anbieters genauso wichtig wie die technologische Innovation des Produkts (26 %).
Weitere für deutsche Unternehmen wichtige Kriterien bei der Auswahl ihres Technologie-Partners sind spezielle Branchenkenntnisse (26 %) und das Angebot zukunftsfähiger Lösungen (29 %). Zudem zeigt die Studie, dass Entscheider die Qualität der Beratungsleistung als einen maßgeblichen Faktor ansehen, ob die Digitalisierung im Unternehmen gelingen kann: 35 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass schlechte Beratung durch den Anbieter der entscheidende Grund für das Scheitern ihres digitalen Transformationsprojekts war.
Namhafte Tech-Unternehmen als richtiger Partner für die digitale Transformation?
Die Studie zeigt zudem, dass Entscheider oftmals unter Druck gesetzt werden, namhafte Technologie-Anbieter auszuwählen – auch wenn diese für die tatsächlichen Bedürfnisse des Unternehmens nicht geeignet sind. Fast ein Viertel (23 %) der 3032 weltweit Befragten wurde von der Geschäftsführung schon einmal zu einer entsprechenden Auswahl angehalten. In deutschen Unternehmen mit einem Umsatz von 750 bis 850 Mio. US-Dollar war dies sogar bei 43 % der Befragten der Fall.
Ein Grund für das zögerliche Verhalten des Managements liegt möglicherweise in vergangenen, gescheiterten Projekten: 23 % der Befragten gaben an, dass sich ihre Geschäftsführung aufgrund vorangegangener Budgetüberschreitungen nun weniger aufgeschlossen gegenüber Projekten der digitalen Transformation verhält. Und in 25 % der Unternehmen waren es verpasste Zeitvorgaben bei vergangenen Projekten, die nun zur Risikoaversion führen.
Erfolg digitaler Transformationsprojekte liegt in einer klaren Zielsetzung
Allerdings, so zeigt die Studie, hängt der Erfolg eines digitalen Transformationsprojekts in erster Linie von drei Faktoren ab: dem Finden einer passenden technologischen Lösung (35 %), dem Erhalt von Zustimmung und Unterstützung aus verschiedenen Unternehmensbereichen (40 %) sowie einer klaren Zielsetzung (43 %).
Die drei wichtigsten Vertrauensfaktoren für Anbieter sind laut der Befragten in Deutschland die pünktliche Lieferung (33 %), die Unterstützung vor, während und nach dem Projektabschluss (36 %) sowie die Einhaltung eines branchenspezifischen Verhaltenskodexes (32 %). Zudem ist es für 30 % der Befragten von zentraler Bedeutung, eine schnelle Wertschöpfung aus ihren Investitionen zu erhalten.
„Dass auch weniger greifbare Eigenschaften wie die ethischen Grundsätze zu den drei wichtigsten Eigenschaften eines Anbieters zählen, ist untrennbar damit verbunden, dass Unternehmen schlechte Beratung als zentralen Grund für das Fehlschlagen ihrer Projekten einstufen“, so Michael Ouissi, Chief Customer Officer bei IFS. „Unternehmen sollten von Technologie-Anbietern erwarten, dass sie sich an solide Verkaufs- und Marketingpraktiken halten, die sich am tatsächlichen Kundennutzen orientieren.“
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