„Wir wollen der Treiber der industriellen Transformation werden“, sagte Dr. Jochen Köckler, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Messe (DMAG), zur Halbzeit der diesjährigen Hannover Messe 2019. „Unser Anspruch ist es, die Nummer eins der Industriemessen weltweit zu sein und zu bleiben.“ Dazu wurden Maßnahmen beschlossen, hinter denen der gesamte Ausstellerbeirat und auch die Trägerverbände VDMA und ZVEI stehen – „einstimmig“, wie Prof. Friedhelm Loh von Rittal betonte. „Noch nie haben wir so große Einigkeit bei unserer gemeinsamen Arbeit erzielt“, setzte der Vorsitzende des Ausstellerbeirats nach. „Damit ist und bleibt die Hannover Messe das Schaufenster für die Innovationskraft des Standortes Deutschland.“
Dachmarke „Hannover Messe“ ersetzt Leitmessen
Die ab 2020 geltende Strategie sieht vor, die bisherigen Leitmessen als Submarken in der Dachmarke „Hannover Messe“ aufgehen zu lassen, die ihrerseits dem Leitthema „Industrial Transformation“ folgt. Diese Neustrukturierung sehen Köckler und Loh nicht zuletzt darin begründet, dass im Zeitalter von Vernetzung, Industrie 4.0 und KI alle industriellen Bereiche zusammenwachsen und ineinander greifen. Zugleich integriert die DMAG die Themen der Intralogistik-Messe CeMat unter die Dachmarke. Dies geschehe unter anderem „auf Wunsch der Branche“.
Um diese Entwicklung abzubilden, sieht das Konzept ein neues Geländelayout ab 2020 vor. Sieben Ausstellungsbereiche sollen die Weichen für Wachstum in den Kernsegmenten Industrie, Energie und Logistik stellen. Ihre Ausrichtung soll die Rolle der Hannover Messe als Wegweiser hin zu einer „vernetzten, automatisierten und global ausgerichteten Industrie“ stärken und bestätigen.
Neues Geländelayout auf Hannover Messe bildet industrielle Transformation ab
Im Bereich Future Lab (Hallen 21 und 24) stehen Forschung und Entwicklung, Startups, Emerging Technologies, Innovationskultur und die Zukunft der Arbeit auf der Agenda. Der Ausstellungsbereich Automation, Motion & Drives (Hallen 2 bis 13) umfasst unter anderem die Themen Fabrik-, Prozess- und Energieautomation sowie die Antriebs- und Fluidtechnik, Robotik, industrielle Sensorik und Bildverarbeitung, Stromübertragung, Transformatoren, Energieführung sowie Logistikautomation und Lagertechnik.
Die Digital Ecosystems rücken in das Zentrum des Messegeländes (Hallen 14 bis 17). Dort dreht sich alles um die digitale Vernetzung und Anwendungen für Industrie mit den Themen Unternehmenssoftware, PLM, MES, Logistics-IT, Digitale Plattformen und Cloud-Lösungen, IT-Security, Augmented & Virtual Reality, Energiemanagement-Lösungen, Künstliche Intelligenz oder 5G-Infrastruktur. Köckler: „Die digitalen Ökosysteme stehen im Zentrum der industriellen Transformation. Sie strahlen auf alle anderen Bereiche der Messe aus und rücken daher ab 2020 in die Mitte des Messegeländes.“
Leichtbau und Engineering rücken in Hallen 19, 20, 22, 23
Auf die Versorgung von Industrieanlagen und angeschlossener Mobilitätsinfrastruktur, insbesondere mit elektrischer Energie, konzentriert sich der Bereich Energy Solutions (Hallen 11, 12, 13, 27). Zukunftsthemen wie Leichtbau und Additive Manufacturing, Oberflächentechnik, materialspezifische Komponenten, Fügetechnologien und Engineering-Dienstleistungen bildet die Hannover Messe im Ausstellungsbereich Engineered Parts & Solutions ab (Hallen 19, 20, 22, 23).
Der Bereich Logistics wird zweijährlich ausgerichtet und umfasst Förder- und Lagertechnik, Lager- und Betriebseinrichtungen, Flurförderzeuge und Zubehör, fahrerlose Transportsysteme, Verpackung und Logistikdienstleistungen (ab 2020 in den Hallen 2, 3 und 4). In den ungeraden Jahren findet der Ausstellungsbereich Compressed Air & Vacuum in Halle 26 statt mit innovativer Druckluft- und Vakuumtechnik für sämtliche industriellen Prozesse.
Dr. Köcklers Fazit: „Unter dem Leitthema Industrial Transformation zeigen unsere Aussteller, wie sich die Industrie in Zeiten von Industrie 4.0, künstlicher Intelligenz und 5G aufstellt und welchen Beitrag ein hochautomatisierter Materialfluss leistet.“ (kk/os)