Die Coronakrise setzt den Zulieferer-Unternehmen in der Automobilindustrie weiter deutlich zu. Circa zwei Drittel der vom Verband der Automobilindustrie (VDA) befragten Unternehmen gibt an, dass die Kapazitäten derzeit nur zu 50 bis 75 % ausgelastet sind. Trotzdem arbeitet nur bei etwa einem Viertel der Zulieferer mehr als die Hälfte der Belegschaft kurz. Zudem rechnet jeder zweite Zulieferer damit, dass erst im Jahr 2022 das Vorkrisenniveau wieder erreicht wird, jeder zehnte sogar erst im Jahr 2023.
Etwa die Hälfte der Unternehmen, die einen Personalabbau planen (60 %) gibt an, 5 bis 10 % der Stellen abbauen zu wollen. Etwa ein Drittel aller befragten Unternehmen hat dagegen Pläne, mehr als 10 % des Personals abzubauen. Annähernd 40 % der Unternehmen haben bereits im Zuge des Transformationsprozesses und damit vor Beginn der Krise geplant, Produktion ins Ausland zu verlagern. Über zwei Drittel davon geben nun an, diese Planungen aufgrund der Coronakrise zu beschleunigen.
Über 80 % der Unternehmen stehen zurzeit ausreichend Finanzierungsquellen offen und sie fühlen sich von ihren Hausbanken ausreichend unterstützt. 20 % der Zulieferer haben Hilfen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds und 10 % haben Überbrückungshilfen für kleine und mittelgroße Unternehmen (KMU) in Anspruch genommen oder planen dies derzeit. Etwa jedes fünfte Unternehmen (knapp 20 %) gibt an, dass unter den gegenwärtigen Bedingungen die Liquidität ohne größere Anpassungen nur noch für maximal zwei bis drei Monate gesichert ist.
„Die wirtschaftliche Wiederbelebung wird dann rascher gelingen, wenn auf zusätzliche Belastungen verzichtet wird. Das gilt für die Bereiche Steuern, Bürokratie oder weitergehende Regulierungen im Bereich Klimapolitik“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller.
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