Was für ein Dasein. Einfach in den Tag hinein leben mit der Sorge, wo es was zu (fr)essen gibt – und vielleicht noch, wo Herrchen oder Frauchen ist, sonst nichts. Das wäre doch was, zumindest ab und zu. Wie Reinhard Mey singt: „Es gibt Tage, da wünscht ich, ich wär mein Hund“. An so einem Tag flattert diese Pressemitteilung rein: „Fressnapf Tracker für Hunde beliebt wie nie“. Wow, was für eine Empathie für das liebe Tier! Ein Tracker, der den Hund direkt zum Trog führt – das Navi zum Fressnapf ohne Suchen. „Gerade mal 43 Gramm im schicken Kästchen“ wiegt das Träckerchen. Schickes Hundeleben. Warum machen wir es uns als Menschen nicht genauso bequem bei unseren Angelegenheiten?
Die Antwort kommt beim Weiterlesen, ein Affront: Der „Fressnapf“ ist gar kein Trog, sondern eine Firma. Sie liefert den Tracker. Der Tracker macht Hundehalter glücklich, nicht Hunde. Er ortet den Vierbeiner auf 3 m genau mit GPS, checkt seine Bewegungsaktivität und seinen Kalorienverbrauch und verlinkt bei Soll-Ist-Abweichungen zur „Video-Beratung von Dr. Fressnapf“. Au Backe. Ich will’s doch nicht wie ein Hund. Das hieße ja: Der Chef ortet den Mitarbeiter beim Gang in die Kantine, checkt Beweglichkeit und tatsächlichen Kalorienbedarf und verlinkt bei Soll-Ist-Abweichungen zur passendes Diät-Auswahl durch den Koch – Digitalisierung sei Dank. Was für ein Hundeleben. Und weiß Gott bin ich froh, dass es die DSGVO gibt! (os)
Wer es genau wissen will: https://tracker.fressnapf.de