Es gibt eine Taste am PC, die extrem gefährlich ist – für jeden, der schreibt. Sie ahnen, welche es ist, weil Sie die Überschrift gelesen haben: die Backspace-Taste. Wieso? Weil ich es selbst erlebt habe. Der Schreck war so groß, dass ich von einer perfiden Virus-Attacke ausging, die das IT-System des Verlags ins Unglück stürzen würde: Nach zwei Stunden Arbeit löschte sich mein MS-Word-Text von unten her komplett selbst weg bis zum ersten Buchstaben. Ich konnte zuschauen – es gab kein Halten. Und das weiße Blatt speicherte sich selbst ab und überschrieb das Geschriebene – wie, weiß ich nicht. Diabolisch. Aber es war kein Virus. Die Backspace-Taste hatte sich verklemmt.
Das muss doch einen tieferen Sinn haben, eine Lektion fürs Leben oder so? Dass Bill Gates dahintersteckte (oder seine Nachfolger), wie manche vermuten würden, glaube ich weniger. Denn das Wiederherstellen über MS-365 funktionierte zwar, aber sehr sehr schleppend, und zu meinem Ärger nur über den Edge – nun wirklich keine Werbung für MS. Was also ist die Botschaft?
Vielleicht, dass man nie „backspace“ zurückkeilen soll, weil es verhängnisvoll ist? Etwa, wie wenn einer dem Chef am letzten Tag unverblümt die Meinung sagt und dann morgens erfährt, dass der neue Arbeitgeber pleite ist. Fatal. Überhaupt das Zurückkeilen. Wie oft wüten wir am PC über das zuletzt Geschriebene und hauen es einfach weg, backspace – weg damit. Die Taste muss viel aushalten. Mehr als alle anderen. Wahrscheinlich ist sie deswegen havariert. Man sollte sie schonen. Oder meiden. Hmm, einfach weg damit. Her mit dem Schraubenzieher, raushebeln. Problem gelöst. Oder?? Wer will denn gleich im Zorn zurückblicken und alles weglöschen? (os)