Angesichts der jüngsten Ereignisse gerät aus dem Blick, dass immer noch ein Krieg gegen die Ukraine wütet. Aber eins bleibt: Denke ich an den russischen Despoten, steigt sofort das Bild in mir hoch, wie er mit nacktem Oberkörper durch die Tundra ritt. Wetten, dass er hinterher vor Kälte bibberte wie ein … na ja. Dabei wird ihm bestimmt die Idee gekommen sein, uns genauso bibbern zu lassen und gelegentlich den Gashahn zuzudrehen im Winter. Musste es so weit kommen? Dass wir gleich bibbern, meine ich? Nein, aber schuld sind diesmal die Vorfahren.
Was ist passiert? In lange vergangenen Eiszeiten mussten die Menschen sich warm anziehen. Aber als diese Zeiten – ewig her – vorbei waren, wollte unsere eitle Spezies nicht aufhören, schicken Fummel zu tragen. Das Fell ging zurück, bis es ganz verschwand, siehe Putin, und nicht mehr wärmt. Abartig. Können Sie sich vorstellen, wie das auf unsere Artverwandten wirkt, die anderen Primaten? „Eklig“ werden sie denken, wenn sie auf die Sapiense schauen – notdürftig bedeckt und nackt, mit fahler Oberfläche und ohne Fell. Würden Sie vielleicht in den Zoo gehen, um einen nackten Orang-Utan zu sehen? Oder einen Gorilla, der mit Make-up seine unbehaarten Stellen retuschiert? Na also! Und wir haben das auch noch kultiviert. Zuweilen rücken wir noch dem letzten Härchen zuleibe. Deswegen frieren wir.
Wir müssen umsteuern. Wir brauchen wieder Fell. Lasst uns den Gorillas und Bonobos nacheifern, die cleverer waren. Alpecin und Co müssen ihre Produktionen hochfahren, Epilier-Sets kommen auf den Index und Barbiere kriegen Berufsverbot. Die können ja auf Fellpflege machen. Und so könnten wir auch gleich die Klimakrise lösen: Milliarden Tonnen Fummel werden obsolet. Wieviel CO2 wir damit einsparen, geht auf keine Kuhhaut. Und die Tundra ist fortan kein Schauplatz mehr, um sich unbehaart zu profilieren. Das wird eine Zeitenwende! (os)