Als ob die Realität nicht erschreckend genug wäre! Unsere Kollegen von pressetext.com veröffentlichten kürzlich eine Meldung, wonach KI im Kriegsfall die Eskalation bevorzuge. Ließe man Kriege von künstlicher Intelligenz planen, fiele die Wahl laut US-Experten von der Stanford University schnell auf den Einsatz von Nuklearwaffen und anderen ultimativen Kriegstechniken. Die Wissenschaftler forderten KI-Modelle zu Rollenspielen in Konflikten mit realen Ländern auf. Das Ergebnis: KI bevorzugt die militärische Eskalation und neigt zu unvorhersehbaren Entscheidungen. Ihre Begründung: „Wir haben die Waffen, also sollten wir sie auch nutzen!“
Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung einzelner Anbieter, ihre KI-Modelle für militärische Anwendungen zuzulassen, beängstigend und erfordert dringend eine offene Diskussion über die ethischen und strategischen Auswirkungen.
Vor 30 Jahren hatte ich mich gefreut, dass die Menschheit endlich Vernunft anzunehmen schien. Jetzt stehen wir vielleicht näher am Abgrund als je zuvor.
Bleibt nur zu hoffen, dass diese sogenannten künstlichen Intelligenzen zumindest so intelligent sind wie das Computersystem, das im Film War Games (1983) die Herrschaft über die amerikanischen Nuklearraketen hatte. Ein junger Computernerd hatte das System gehackt und im Glauben, ein nicht veröffentlichtes Computerspiel entdeckt zu haben, das Programm aktiviert. Trotz aller Bemühungen ließ sich das System nicht deaktivieren. Erst in letzter Sekunde erkannte es selbst, dass es in einem nuklearen Krieg keine Sieger geben kann und stoppte den Countdown.
Noch lieber wäre mir allerdings, solche modernen KI-Systeme würden vom Blitz getroffen. Das hat schon den Kampf-Roboter im Film „Nummer 5 lebt“ (1986) zum Pazifisten gemacht. Nummer 5 verschlang daraufhin in Sekundenschnelle das Wissen ganzer Enzyklopädien. Zum Glück gab´s damals noch kein Wikipedia! (mw)