Siemens setzt ein deutliches Zeichen: Mit ihrem Solargeschäft haben die Münchner geringe Umsätze und Hunderte Millionen Euro Verlust erwirtschaftet. Nun zieht der Konzern die Konsequenzen. Die kriselnden Sparten werden verkauft. Die Hiobsbotschaften reißen nicht ab. Weil Deutschland die Subventionen für den Solarausbau kappt und die Konkurrenz aus China erstarkt, ist der Solarmarkt in Aufruhr. Eine ganze Reihe von Unternehmen – unter anderem Solar Millennium oder Centrotherm – mussten Insolvenz anmelden, andere wie etwa SMA Solar leiden unter herben Umsatz- und Gewinneinbrüchen. Q-Cells, der ehemalige Weltmarktführer für Solarzellen, wurde nach seiner Insolvenz von der koreanischen Hanwha-Gruppe übernommen. Jetzt meldet auch noch Conergy Verluste in Höhe der Hälfte des Grundkapitals und auch der Bosch-Konzern zweifelt an seiner Solarsparte. Der Hersteller stellt die Produktion von Dünnschicht-Solarzellen ein.
Das Problem der Anbieter: Die Kosten sind zu hoch, das Produkt ist nicht wettbewerbsfähig. Auch der Preisverfall kristalliner Module setzt viele Dünnschichtproduzenten zusätzlich unter Druck. Wegen der geringeren Wirkungsgrade müssten sie ihre Produkte eigentlich noch günstiger verkaufen. Wenn dann noch die Trinas und Yinglis die Preise ihrer kristallinen und guten Produkte weiter senken, dann erwarten Branchenexperten eine Konsolidierungswelle auf die Industrie zurollen. Fazit: Endkunden wollen mit Photovoltaik Geld verdienen – wenn das nicht geht, gibt es keinen Markt.
Werner Möller
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