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Highlight des zweiten Messetages

Großes Interesse an der Verleihung des Robotics Award 2014
Highlight des zweiten Messetages

Preisverleihung | Das beste zum Schluss: Am Ende des zweiten Tages auf der Hannover Messe 2014 zeichnete Wirtschaftsminister Olaf Lies die Gewinner des Robotics Award aus. §

Autor: Uwe Böttger

Gerüchte hatten im Vorfeld keine Chance. Erst am 8. April gegen 16 Uhr war der Robotics Award 2014 offiziell entschieden: Die Keba AG aus Linz sicherte sich den ersten Platz im Wettbewerb für angewandte Roboterlösungen vor der Fanuc Deutschland GmbH und – zwei weiteren Unternehmen. In der Tat standen in diesem Jahr vier Firmen auf dem Treppchen. Eigentlich sogar fünf, weil sich zwei Firmen einen dritten Platz auch noch teilten. Kurzum: Auf Platz 3 landeten die Robert Bosch GmbH sowie die Continental GmbH zusammen mit der Preccon Robotics GmbH. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies überreichte die Preise und unterstrich vor allem die Bedeutung der Roboter für bessere Arbeitsbedingungen: „Die Gewinner-Teams zeigen, wie sich Roboter zum Vorteil aller in den Arbeitsalltag integrieren lassen. Roboter ersetzen nicht etwa die Arbeitskraft Mensch durch die Arbeitskraft Maschine. Sie werden zum Helfer, der vor körperlichen Schäden durch monotone oder ungesunde Tätigkeiten schützt“, sagte Lies.

„Die Qualität und die Zahl der Wettbewerbsbeiträge zeigen, dass die Robotik aus unserer Realität nicht mehr wegzudenken ist“, erklärte Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG. „Praxisrelevante Lösungen sind der Schlüssel, durch den das Team Mensch-Roboter sein ganzes Potenzial entfalten kann“, sagte Köckler weiter. Bereits bei der Auswahl der Nominierten wurde zusätzlich zu den bewährten Beurteilungskriterien darauf geachtet, ob es für die jeweilige Robotik-Lösung bereits eine Zulassung gibt.
Mit dem Produkt KeTop T10 holte Keba den ersten Platz. Mit dem neuartigen Bediengerät lassen sich Roboter verfahren und einrichten. Das Gerät wird in die gewünschte Verfahrrichtung gehalten und mit einem Daumenjoystick eine Verschiebung oder Rotation des Roboterwerkzeugs ausgelöst. Das kompakte und intuitive Einhand-Bediengerät ermöglicht es dem Nutzer, sich ganz auf den Roboter zu konzentrieren. Mit integriertem Zustimmtaster und Not-Halt sowie Ethernet-Schnittstelle fügt sich das Gerät in die herkömmliche Systemlandschaft ein.
Bei der Bin-Picking-Zelle von Fanuc handelt es sich um eine Roboteranwendung zum Beladen von Werkzeugmaschinen aus Behältern mit Schüttgut, bei der Robotik und Bildverarbeitung gemeinsam die Taktzeiten beim Griff in die Kiste reduzieren. In kurzer Zeit erkennt der erste Roboter über einen Vision-Sensor ein Teil im Schüttgutbehälter, in diesem Fall ein Pleuel. Er greift und lädt das Teil in die erste Bearbeitungsmaschine. Ein zweiter Roboter lädt den Pleuel in die nächste Bearbeitungsmaschine um. Am Ende wird mit einem Kraft-Momenten-Sensor die Pleuelaugengröße geprüft.
Die „erste Hälfte“ von Platz 3 geht an die Robert Bosch GmbH und ihren automatischen Produktionsassistenten Apas. Es ist das erste und bisher einzige durch die deutsche Berufsgenossenschaft (BG) zugelassene Industrieroboter-System, das aufgrund seiner kapazitiven Sensorhaut die direkte Zusammenarbeit mit dem Menschen ohne zusätzliche Schutzvorrichtung erlaubt. Hierfür ist der Roboter mit einem redundanten System zur Annäherungserkennung ausgestattet, das ihn bei Annäherung kollisionsfrei stoppt.
Die „zweite Hälfte“ von Platz 3 geht an das Gemeinschaftsprojekt der Continental Reifen Deutschland GmbH und der Preccon Robotics GmbH mit einer robotergestützten Prototypenreifen-Produktion aus Glattreifen. Mit der Lösung lassen sich Profile schnitzen, Löcher zur Aufnahme von Spikes bohren und Markierungen aufbringen. Der eingesetzte Industrieroboter ist dabei nicht nur das Bearbeitungswerkzeug. Er agiert auch als Messgerät für die Werkzeuge und die Reifen, die bearbeitet werden sollen. •

Der nächste Robotics Award kommt bestimmt
Im nächsten Jahr geht es weiter: Die Deutsche Messe AG, die Redaktion Industrieanzeiger und die Robotation Academy loben gemeinsam anlässlich der Hannover Messe 2015 den Robotics Award das dritte Mal aus. Markt- und Technologietreiber sind also weiterhin gesucht.
Zur Teilnahme am Robotics Award sind technische Innovationen und Lösungen zugelassen. Hierzu zählen etwa Verfahren, Softwarekomponenten oder Bauteile als Bestandteil der technischen Neuerung. Falls die Lösung nicht komplett neu ist, muss sie seit der letzten Präsentation signifikant weiterentwickelt worden sein. Die Innovation kann sich bereits in der industriellen Erprobung befinden. Die technische und ökonomische Umsetzung muss industrielle und gesellschaftliche Bedürfnisse befriedigen.
Der Robotics Award ist mit einer Freifläche auf der Hannover Messe und einer ganzjährigen Präsentationsfläche innerhalb der Robotation Acadamy dotiert. Darüber hinaus wird eine Reportage in der Fachzeitschrift Industrieanzeiger veröffentlicht. Zudem gibt es eine ganzjährige Internetpräsenz bei der Hannover Messe und dem Industrieanzeiger. Der Award wird am zweiten Tag der Hannover Messe 2013 verliehen.
Alle eingegangenen Bewerbungen werden zunächst einer wissenschaftlichen Begutachtung unterzogen. Ein unabhängiges Expertengremium ermittelt danach die Top-Ten der eingereichten Lösungen, aus denen schließlich die drei nominierten Unternehmen hervorgehen. Im Vorfeld der Hannover Messe 2013 werden diese offiziell bekannt gegeben. Die Entscheidung der Jury ist endgültig, der Rechtsweg ist für alle Teilnehmer ausgeschlossen.
Die Bewerbungsunterlagen müssen auf Deutsch oder Englisch in vierfacher Ausfertigung eingereicht werden und ein umfassendes Bild des Produkts geben. Der maximale Umfang beträgt zehn Seiten im DIN-A4-Format. Die beteiligten Partner sichern zu, die eingereichten Unterlagen nur den Jurymitgliedern und den Personen zur Verfügung zu stellen, die mit der Ausrichtung des Wettbewerbs befasst sind. Unabhängig davon wird empfohlen, vor Versendung der Produkte Maßnahmen zur Sicherung der Schutzrechte für geistiges Eigentum zu ergreifen. (ub) •
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