Wie vor zwei Jahren fand die Fertigungstechnikmesse Metav wieder parallel zu einem Fußball-Großereignis statt – damals war es die Europa-, diesmal die Weltmeisterschaft. Sobald die Spiele liefen, waren die Gänge wie leergefegt. Menschenansammlungen fand man nur noch im Einzugsbereich von Großbildschirmen. Stände ohne Monitor waren fast ausgestorben. Ein Teil des Personals hatte sich – ob aus Interesse oder Langeweile sei dahingestellt – bei den Nachbarn um die Bildschirme postiert. Nur wenige waren zurückgeblieben und freuten sich sichtlich, wenn ein Fußballignorant auftauchte und Fachinformationen wünschte. Angesichts dessen wundert es kaum, dass einige Aussteller klar sagten, sie seien vom Verlauf der Messe enttäuscht.
Die nächste Metav findet vom 31. März bis 4. April 2008 statt. Im angestammten Zeitfenster sei das Düsseldorfer Gelände nicht lange genug frei, um die Branchenschau samt Auf- und Abbau bewerkstelligen zu können, ließ Veranstalter VDW wissen. Damit hat der Verband die ewige Zeitparallelität zu den Fußball-Meisterschaften durchbrochen. Warum den Termin nicht gleich dauerhaft wechseln? Dann wäre die Messe zwar für manchen weniger unterhaltend. Die Aussteller, die immense Kosten zu tragen haben, wären jedoch sicher dankbar, wenn mehr Zeit für den eigentlichen Zweck der Messe bleibt. Vielleicht ließe sich so auch verhindern, dass das eine oder andere Unternehmen, dessen Stand diesmal deutlich kleiner ausfiel als bisher, die Lust an der Metav ganz verliert.
Wie jede Medaille hat allerdings auch diese zwei Seiten: Wo bei normalem Messeverlauf die hohe Kontaktdichte vielfach für erhebliche Hektik sorgt, war diesmal Zeit für ausgiebige Gespräche. So bewerteten etliche Aussteller sehr positiv, dass sie in aller Ruhe mit Kunden und Interessenten sprechen konnten. Einige äußerten gar die Hoffnung, die Euphorie über die Erfolge der deutschen Kicker könne sich aufs Geschäft positiv auswirken und so den spürbaren Aufwärtstrend betonieren.
Ich wünsche uns allen, dass die Optimisten recht behalten.
Teilen:
