Selbst noch so optimistische Firmenchefs werden kaum bestreiten, dass ihnen die Finanzwelt und der drohende Abschwung keine Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Doch niemanden erfasst Panik, wenn er vom Gas geht und nur noch 160 statt 200 km/h fährt. Gewiss: Da sind die soliden Polster an Ertragssteigerungen aus den ersten neun Monaten dieses Jahres. Da sind aber auch die Lehren aus der jüngsten Krise, aus denen viele Maschinenbauer und Zulieferer die richtigen Schlüsse gezogen haben: Während Hersteller eher geringe Lagerkapazitäten vorhalten, haben sich Zulieferer mehr Flexibilität verordnet. Zudem ist inzwischen ein Großteil der Entwicklungskosten verdaut, die beim Hochfahren der Konjunktur vor drei Jahren vielen schwer im Magen lagen. Nicht minder wichtig für die positive Stimmung ist, dass nicht wenige eine kleine Abkühlung eher als wohltuend denn existenzgefährdend erachten. Fakt ist doch: Unternehmen, die ständig auf Hochtouren laufen und für Überproduktionen hohe Samstags- und Sonntagszuschläge überweisen müssen, plagen immense Zusatzkosten. Produktivitätsprogramme und Rationalisierungsvorhaben bleiben auf der Strecke, wenn an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr an den Fertigungslinien gearbeitet wird. Zulieferer können ihr profitables Ersatzteilgeschäft nicht mehr bedienen, da das OEM-Geschäft Vorrang hat. Gleitzeitpolster wachsen ins Unermessliche, Rückstellungen für Urlaubsansprüche belasten die Bilanz. Kosten wie diese entfallen, wenn im nächsten Jahr das Wachstum um ein bis zwei Prozentpunkte zurückgeht. Die Chancen, profitabler zu arbeiten als im Hochkonjunkturjahr 2011, sind also groß.
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