Startseite » Allgemein »

Analysten halten PLM nun für erwachsen

Messe CAT.Pro: Viele stehen erst noch vor dem Sprung zu 3D
Analysten halten PLM nun für erwachsen

Vision und Wirklichkeit: Während die Anbieter das Product Lifecycle Management (PLM) in den Vordergrund rücken, sind viele Anwender noch mit dem Wechsel von 2D zu 3D beschäftigt. Beides hängt aber eng zusammen, denn ohne Datenverwaltung läuft 3D nicht rund.

Von unserem Redaktionsmitglied Michael Corban michael.corban@konradin.de

Übersichtlich ist die CAT.Pro, die Internationale Fachmesse für innovative Produktentwicklung, Daten- und Prozessmanagement, geworden. Die beständig anhaltenden Übernahmen im Bereich der Anbieter machen sich auch in der Ausstellerzahl – in diesem Jahr waren es 118 – bemerkbar. Mit Sicherheit falsch wäre es aber, daraus Rückschlüsse auf die Wichtigkeit des Themas zu ziehen.
Denn Ed Miller, President der amerikanischen Marktforscher von Cimdata aus Ann Arbor, hält das Geschäftsfeld PLM nun für groß genug, einen eigenen Markt zu bilden. „2004 war ein sehr gutes Jahr, der Umsatz erreichte fast 17 Milliarden US-Dollar und übertraf damit auch unsere Prognosen“, so Miller anlässlich der Eröffnungs-Pressekonferenz in Stuttgart. Parallel zur weltweiten Konjunkturentwicklung sei die Stimmung am Markt nun besser, insbesondere auch kleinere Unternehmen würden wieder mehr investieren, so Miller weiter.
Welchen Stellenwert die internationale Zusammenarbeit – sowohl zwischen Unternehmen als auch verschiedenen Standorten eines Unternehmens – inzwischen einnimmt, wird noch deutlicher, wenn man wie die Cimdata-Marktforscher zwei Bereiche voneinander unterscheidet:
  • Zum einen die sogenannten Autorentools, mit denen vor allem in der Entwicklung gearbeitet wird und die im Wesentlichen die Produktdaten generieren. Hierzu zählen die CAx-Systeme wie etwa CAD oder CAE (Computer Aided Engineering).
  • Zum anderen das sogenannte CPDM – Collaborative Product Definition Management, wie es Cimdata definiert. Dazu zählen alle Softwarelösungen für das PDM (Product Data Management), die Visualisierung und die Zusammenarbeit.
Betrachtet man die Umsätze in 2004 getrennt für diese beiden Bereiche, so entfielen auf die Autorentools 11,5 Mrd. US-$, was einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 6 % entspricht. Ein Plus von 16 % dagegen erreichte das CPDM, auch wenn hier „nur“ 5,3 Mrd. US-$ umgesetzt wurden. Zusammengenommen entspricht dies aber immerhin einem Plus von 10 %.
Interessant ist auch, dass dadurch zwei Marktführer zu erkennen sind (siehe Grafik links unten). Lenkt man den Blick auf das gesamte PLM-Umfeld, so ist dies die französische Dassault Systèmes S.A. aus Suresnes Cedex, gefolgt vom amerikanischen Anbieter UGS aus Plano. Greift man nun nur den auf den Bereich CPDM entfallenden Umsatzanteil heraus, so dreht sich die Reihenfolge um und UGS führt deutlich vor Dassault. Auf Augenhöhe folgt hier zudem die Walldorfer SAP AG, die als einziges der in der Grafik genannten Unternehmen nicht über direkte Wurzeln im CAD- oder zumindest konstruktionsnahen Bereich verfügt. Bemerkenswert ist auch der hohe SAP-Direktumsatz.
Angesichts der schon fast stürmischen Umsatzentwicklung im Bereich der Werkzeuge für die Zusammenarbeit tritt das Thema CAD schon fast in den Hintergrund. Doch viele der Anwender sind hier dabei, den längst fälligen Wechsel von 2D zu 3D zu vollziehen. Nicht immer ohne Komplikationen, wie Andreas Spieler, Product Manager bei der Solid Works Deutschland GmbH aus Haar erläutert. „Eine wichtige Rolle spielt dabei die 2D-Zeichnungsableitung aus dem neuen 3D-System.“ Denn Zeichnungen seien für viele kleine und mittelständische Unternehmen immer noch die Basis ihrer Verträge mit den Kunden. „Funktioniert das nicht oder nur mit sehr großem Aufwand, hat der Anwender ein Problem“, so Spieler weiter.
3D-Softwarelösungen wie etwa Solid Works sind deshalb heute darauf ausgelegt, eine hohe Leistung selbst bei großen Baugruppen zu liefern, nicht nur beim Laden und Bearbeiten des Modells, sondern eben auch in der 2D-Zeichnungsableitung. „Dies läuft so weit wie möglich im Hintergrund ab, damit der Konstrukteur ohne Zeitverzug weiter an dem Modell arbeiten kann.“
Noch einen weiteren, wichtigen Punkt nennt der Solid-Works-Mitarbeiter, der Unternehmen insbesondere in dem zunehmend globalisierten Umfeld nutzen kann: die konstruktionsbegleitende Analyse. Dahinter steckt eine vereinfachte FEM-Analyse, ohne dass der Anwender dazu über Spezialwissen verfügen muss. „Damit lassen sich viele Bauteile optimieren, bei denen bislang der Aufwand zu hoch war. „Sicherheitsfaktoren von 26 und mehr sind hier keine Seltenheit“, berichtet Spieler. „Dieses Potenzial kann von großem Wert sein, wenn es darum geht, Material zu sparen oder gegebenenfalls ein deutlich günstigeres zu wählen.“ Denn auf diese Weise kann ein in Deutschland fertigendes Unternehmen international wieder wettbewerbsfähig werden.
CAD ist getrieben von 2D/3D-Wechsel
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de