Anspruchsvolle Jobs sind sein tägliches Brot

Ganz wie es die Fertigungsaufgabe verlangt, lassen sich die 5-Achsen-Bearbeitungszentren der Baureihe C 20 U automatisieren. In der einfachsten Variante mit starrem Tisch und drei Achsen besorgt der Werker das Be- und Entladen. Ist weniger menschliche Beteiligung am Prozess gefragt, bietet die Gosheimer Berthold Hermle AG eine ganze Reihe von Lösungen an. Das Handlingsystem HS 30 – zum Beispiel – ist für kleine und mittlere Werkstücke konzipiert, die maximal 50 kg wiegen dürfen. Kurze Wechselzeiten und Transportwege sowie hohe Verfügbarkeit sind Kennzeichen der Einheit.

In Kombination mit dem Palettenwechsler PW 160, 4-fach-Palettenspeicher, innerer Kühlschmierstoffzufuhr und Werkzeugzusatzmagazin ZM 43 wird die Maschine zum flexiblen Produktionssystem C 20 UP. Reicht deren Produktivität noch nicht aus, oder soll in längeren mannlosen Schichten gefertigt werden, dann bietet sich eine Roboterzelle der RS-Baureihe an. Mit ihr wird das Bearbeitungszentrum zum vollautomatischen und trotzdem flexiblen Fertigungssystem, das an sieben Tagen die Wochen rund um die Uhr für Wertschöpfung sorgt.

Zu Hause ist die C 20 U in allen Branchen – von der Zulieferindustrie über den Werkzeug- und Formenbau bis hin zur Medizin- oder Luft- und Raumfahrttechnik. Ihre Spezialität sind hochgenaue, fünfseitig zu bearbeitende Werkstücke. Wo immer das Sinn macht, arbeiten die fünf Achsen der Ausführung mit Schwenkrundtisch simultan. „Natürlich lassen sich auch einfache Teile oder Großserien bearbeiten, aber das ist nicht die Domäne der Maschine“, grenzt Franz-Xaver Bernhard ab. Komplexe Präzisionsteile ab Stückzahl eins über kleine bis hin zu mittleren Serien seien ihre Welt. Bernhard ist als Vorstandsmitglied bei Hermle für die Bereiche Forschung, Entwicklung und Vertrieb verantwortlich.

Der mittig angeordnete Hauptantrieb der Y-Achse sowie die drei Führungen mit je einem Führungsschuh sorgen dafür, dass die C 20 U die auftretenden Prozesskräfte souverän wegsteckt. „Durch die gewählte Bauform eines modifizierten Gantrys lassen sich die Hauptachsen optimal abstützen“, erläutert der Technik-Vorstand. „Außerdem erlaubt der verkröpfte Schwenkrundtisch, die Werkstücke so zu spannen , dass sie fast um den eigenen Schwerpunkt geschwenkt werden. Winkelfehler fallen durch den kleinen Abstand des Kraftangriffpunkts zur Schwenkachse erheblich geringer aus als bei herkömmlichen Lösungen.“ Durch ihren konstruktiven Aufbau bietet die C 20 U einen im Verhältnis zur Aufstellfläche großen Arbeitsraum.

Die drei im Werkzeug liegenden Linearachsen geben der C 20 eine vom Werkstück unabhängige Dynamik. Die Achsen X, Y und Z beschleunigen mit 6 m/s2, im Eilgang verfahren sie mit bis zu 45 m/min. Mit einer Hauptspindel, die 32 kW leistet und ein Drehmoment von 200 Nm liefert, ist das Fertigungssystem nicht nur hochgenau, sondern auch leistungsstark. Flexibilität gewährt es dem Nutzer nicht nur hinsichtlich Konfigurations- und Einsatzmöglichkeiten. Die Hakenmaschine benötigt kein Fundament und kann jeweils so in der Halle platziert werden, wie es die aktuelle Fertigungsplanung erfordert – einen entsprechend tragfähigen Boden vorausgesetzt, der eine Masse von 7 t auf einer Fläche von 2,35 m x 3,3 m verkraftet. Gleiches gilt für die Automatisierungsmodule, die ebenfalls als komplette Einheit geliefert werden. Auch sie lassen sich bei Bedarf am Kranhaken umstellen.

Haider Willrett haider.willrett@konradin.de

Großer Arbeitsraum trotz knapper Stellfläche

Durch ihren konsequent modularen Aufbau bietet die C-20-Baureihe alle Konfigurationsmöglichkeiten, von der Standardmaschine bis hin zum flexiblen Fertigungssystem.

Weitere Kennzeichen der Maschine: