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Hermle erreicht Höchstwerte beim Umsatz

Hermle festigt Marktstellung im Geschäftsjahr 2023
Hermle erreicht Höchstwerte beim Umsatz

Hermle erreicht Höchstwerte beim Umsatz
Derzeit geht Hermle davon aus, dass der Konzernumsatz im Gesamtjahr 2024 auch im besten Fall nicht das Niveau des Jahres 2023 erreichen wird und im ungünstigen Szenario um etwa 20 % abnehmen kann. Bild: Maschinenfabrik Berthold Hermle
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Ausgehend von einem großen Auftragsbestand aus dem Vorjahr und einer Anfang 2023 noch anhaltend guten Nachfrage stieg der Konzernumsatz der Maschinenfabrik Berthold Hermle AG 2023 um 12,3 % auf 532,3 Mio. Euro (Vj. 474,1 Mio. Euro). Im Inland erhöhte sich das Geschäftsvolumen um 18,5 % auf 203,3 Mio. Euro (Vj. 171,5 Mio. Euro) und im Ausland um 8,7 % auf 329,0 Mio. Euro (Vj. 302,6 Mio. Euro). Das entspricht einer Exportquote von 61,8 % (Vj. 63,8 %). Der Konzern erreichte Höchstwerte bei Umsatz und Ergebnis.

Die Strategie des Unternehmens, das Portfolio kontinuierlich um Automatisierungskomponenten zu erweitern, hat sich bewährt. Der schwäbische Werkzeugmaschinen- und Automationsspezialist konnte seine Marktstellung im Bereich 5-Achs-Bearbeitungszentren festigen und im Bereich Automationslösungen ausbauen. Und das, obwohl sich die Stimmung in der Industrie im Jahresverlauf zunehmend eintrübte. Die daraus resultierende Investitionszurückhaltung machte sich bei Hermle erst ab dem zweiten Quartal 2023 und damit später als erwartet bemerkbar:

  • Im Gesamtjahr ging der Auftragseingang konzernweit um 7,4 % auf 494,8 Mio. Euro zurück (Vj. 534,1).
  • Davon entfielen 182,0 Mio. Euro auf das Inland (Vj. 200,2 Mio. Euro) und 312,8 Mio. Euro auf das Ausland (Vj. 333,9 Mio. Euro).
  • Der Auftragsbestand lag Ende Dezember bei 130,5 Mio. Euro (Vj. 168,0 Mio. Euro).

Ergebnis steigerte sich überproportional zum Umsatz

Durch die insgesamt gute Kapazitätsauslastung sowie einen verbesserten Produkt-/Ländermix steigerte der Werkzeugmaschinenhersteller das Ergebnis im abgelaufenen Geschäftsjahr überproportional zum Umsatz. Zugute kam dem Unternehmen außerdem, dass sich die Preise für Zulieferteile und Energie nicht mehr ganz so dynamisch entwickelten und die Teuerungen teilweise weitergegeben werden konnten.

  • Das Betriebsergebnis (EBIT) nahm im Konzern um 16,3 % auf 115,8 Mio. Euro (Vj. 99,6 Mio. Euro) zu.
  • Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit erhöhte sich von 99,7 Mio. Euro auf 118,4 Mio. Euro, sodass sich die Bruttoumsatzmarge von 21,0 % auf 22,2 % verbesserte.
  • Nach Steuern wurde ein Jahresüberschuss von 87,6 Mio. Euro ausgewiesen, das waren 22,0 % mehr als im Vorjahr (Vj. 71,8 Mio. Euro).

Vor diesem Hintergrund schloss sich der Hermle-Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands an, die Dividende für das Geschäftsjahr 2023 zu erhöhen. Sofern die Hauptversammlung am 3. Juli 2024 zustimmt, sollen je Vorzugsaktie 15,05 Euro (Vj. 11,05 Euro) und je Stammaktie 15,00 Euro (Vj. 11,00 Euro) ausgeschüttet werden.

Investitionen an den Standorten

Durch die gute Ertragslage konnte der Hermle-Konzern die ohnehin solide Finanz- und Vermögenslage 2023 weiter untermauern.

  • Der operative Cashflow legte um 12,8 % auf 99,1 Mio. Euro zu (Vj. 87,8 Mio. Euro).
  • Zum Stichtag 31. Dezember verfügte das Unternehmen über eine Eigenkapitalquote von 72,5 % (Vj. 71,6 %) und trotz hoher Investitionen über liquide Mittel von 111,0 Mio. Euro (Vj. 113,9 Mio. Euro).

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte steigerte Hermle 2023 konzernweit auf 33,2 Mio. Euro (Vj. 10,4 Mio. Euro). Sie betrafen vor allem den Ausbau des Produktionsstandortes Zimmern ob Rottweil. Dort errichtet das Unternehmen eine zweite Großteileproduktion und erweitert die Kapazitäten für die Mineralgussfertigung sowie die Lagerflächen. Auch eine Photovoltaikanlage wird installiert, mit der Hermle den Strombedarf des Standorts an Tagen mit ausreichend Sonnenschein künftig CO2-neutral und unabhängig vom öffentlichen Netz decken kann.

Höhere Investitionen in F+E

Zahl der Beschäftigten

Die Zahl der Mitarbeitenden der Hermle-Gruppe wuchs per Ende 2023 im Stichtagsvergleich um 128 auf 1.511 Personen (Vj. 1.383). Neueinstellungen gab es vor allem für den Service im In- und Ausland sowie für Bereiche, die mit dem Thema Automation in Zusammenhang stehen. Außerdem wurden wie in den Vorjahren Nachwuchskräfte nach erfolgreichem Abschluss ihrer Ausbildung übernommen und entsprechend frei gewordene Stellen neu besetzt. Ende 2023 erlernten bei Hermle 111 junge Menschen im Rahmen einer klassischen Ausbildung oder eines dualen Studiums einen zukunftsorientierten Beruf (Vj. 87).

2024 – Bewertung der Märkte und Ausblick

In den ersten Monaten 2024 zeichnete sich vor allem im Inland eine schwache Nachfrage ab, die bei Hermle durch verschiedene Großprojekte etwas abgefedert wurde. Die künftige Entwicklung lässt sich schwer einschätzen, dürfte sich aufgrund des aktuell schwierigen konjunkturellen Umfelds aber zunächst weiter eintrüben. In Deutschland und Europa hemmen die unsichere politische Situation, steigende und sprunghafte Überregulierung sowie hohe Energie- und Finanzierungskosten die Investitionsbereitschaft. In vielen Auslandsmärkten ist ebenfalls mit einer verhaltenen Dynamik zu rechnen. Zudem behindert die langsame Bearbeitung von Ausfuhrgenehmigungen das Geschäft.

VDMA sieht keinen Grund für Untergangsdebatten

Derzeit geht Hermle davon aus, dass der Konzernumsatz im Gesamtjahr 2024 auch im besten Fall nicht das Niveau des Jahres 2023 erreichen wird und im ungünstigen Szenario um etwa 20 % abnehmen kann. Das Betriebsergebnis dürfte sich hierzu in jedem Fall spürbar unterproportional entwickeln und um etwa 10 % bis 20 % stärker zurückgehen als der Umsatz. Ursächlich dafür sind neben der niedrigeren Auslastung vor allem absehbar weiter steigende Personalkosten, regulatorische Aufwendungen und Energiepreise, die im aktuellen Marktumfeld nicht in ausreichendem Maße weitergegeben werden können.

Mittelfristig rechnet der Werkzeugmaschinenhersteller unabhängig von der momentanen Situation insbesondere im Bereich Automation mit einem großen Bedarf der Industrie, um dem Fachkräftemangel zu begegnen sowie Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft zu steigern. Mit seinem hochwertigen Angebot an individuellen Automations-Komplettlösungen aus einer Hand gekoppelt mit intuitiv bedienbarer Software sieht sich das Unternehmen daher für die Zukunft gut aufgestellt. (eve)

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