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Automatisierung muss nicht elektrisch sein

Steuerungen im Produktspektrum der Pneumatiker
Automatisierung muss nicht elektrisch sein

Automatisierung muss nicht elektrisch sein
Festo stellt auf der Nünrberger Messe aus, da sich das Unternehmen in allen drei Schwerpunkten zu Hause fühlt, von der Steuerung über den IPC bis zum Antrieb (Bild: Festo)
Auf der SPS/IPC/Drives, Fachmesse für elektrische Automatisierung, ist die Pneumatikbranche kaum vertreten. Ein Blick auf die Produkte zeigt jedoch, dass die Grenzen zwischen Antriebs-, Fluid- und Steuerungstechnik verschwimmen.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Birgit Oppermann – birgit.oppermann@konradin.de

Mit Pneumatik bekommt man hochwertige intelligente Antriebe zu günstigen Preisen“, betont Dr. Eberhard Veit, Vorstands-mitglied der Festo AG & Co. und zuständig für FuE sowie für das strategische Management. Mit ihrer derzeitigen Position als führender Anbieter druckluftbetriebener Komponenten wollen sich die Esslinger nicht zufrieden geben, sondern engagieren sich auch in Richtung elektrische Antriebe sowie Steuerungen für beide Bereiche.
Die Motivation dahinter ist unter anderem der Trend zu Systemangeboten. Um auch bei elektrischen Antrieben „gezielt und besser nach vorn zu kommen“, hat Festo laut Veit schon große Summen in die Forschung und Entwicklung investiert. Mit dieser Strategie sollen die Anwender Produkte aus derselben Hand auch dort bekommen können, wo die Pneumatik an ihre Grenzen stößt.
Diese verschieben die Esslinger zusammen mit der Wetzlarer Beck IPC GmbH, einer 100%igen Festo-Tochter. Resultat dieser Anstrengungen sind unter anderem die Front-End-Control-Kleinsteuerungen (FEC) mit integriertem IPC, die für pneumatische Komponenten einen Teil der Aufgaben übernehmen können, die bisher eine SPS erledigt. So entstehen intelligente pneumatische Antriebe.
Zwar sieht sich Festo laut Vorstandsmitglied Veit nicht als Konkurrent zu etablierten Steuerungsherstellern, „aber mit dem FEC haben wir durch die Integration des IPC eine wettbewerbsfähige Alternative zur SPS zu bieten.“
Um dem Anwender die Entscheidung für die Pneumatik zu erleichtern, wurde einige Mühe darauf verwendet, dass sich die Steuerung über die kostenlose Software Easy Control einfach in Betrieb nehmen lässt. Der in einem Unternehmen für die Pneumatik zuständige Mitarbeiter kann nun eine Handhabungsaufgabe selbst grafisch konfigurieren.
Das Komplettangebot aus Pneumatik, Elektronik und Steuerungen präsentieren die Esslinger auf der SPS/IPC/Drives. Matthias Prinzen, Leiter Produktmanagement Control Systems bei Festo, erläutert: „Wir besetzen alle drei Felder, die auf der Messe schwerpunktmäßig vertreten sind.“
Ähnlich argumentieren könnten auch andere Hersteller, die intelligente Komponenten anbieten – vertreten sind sie in Nürnberg allerdings nicht. Die Egelsbacher SMC Pneumatik GmbH hat eigene Steuerungen und elektrische Antriebe entwickelt und arbeitet eng mit Steuerungsherstellern zusammen. „Mit den Steuereinheiten Pneu-Alpha wollen wir den Anwendern ermöglichen, Maschinenteile mit Pneumatik zu autarken Einheiten zusammenzufassen“, erläutert Frank Voss, Leiter der Abteilung Produktmarketing. Zwar könne dieses Konzept eine übergeordnete Steuerung nicht ersetzen, sie aber entlasten. Darüber hinaus sorge sie auch dafür, dass einzelne Anlagenbereiche selbst dann weiterarbeiten, wenn Störungen das Bus-System oder die zentrale SPS beeinträchtigen. Dass der Anteil elektrischer Antriebe und Steuerungen an ihrem Produktspektrum wächst, erwarten auch die Egelsbacher. Die Messe in Nürnberg beobachten sie genau, wie Voss berichtet, werden aber in diesem Jahr nicht als Aussteller vertreten sein: „Für die Zukunft können wir uns einen Auftritt dort gut vorstellen, gemeinsam mit unserem Partner, dem Antriebshersteller Smac Europe.“
„Smart“ nennt die IMI Norgren Herion Fluidtronic GmbH & Co. KG ihre Serien elektropneumatischer Produkte, die sowohl Ventile, Zylinder als auch Pumpen umfasst. Sie können über einen ASI-Anschluss vernetzt werden und liefern Meldungen an eine zentrale Steuerungseinheit, die für Diagnosefunktionen genutzt werden können. Martin Engels, Entwicklungsleiter Standardprodukte Pneumatik in Alpen, hat schon Anfragen erhalten, die auf eine weiter gesteigerte Intelligenz abzielen: „Möglich ist eine solche Entwicklung natürlich“, sagt er, „aber je komplizierter die Protokolle werden, desto langsamer wird letztlich das System.“ Zwar hänge das auch vom verwendeten Bus ab, stehe aber in jedem Fall im Widerspruch zu den angestrebten kürzeren Zykluszeiten.
Die SPS/IPC/Drives steht für Engels noch nicht auf dem diesjährigen Messeplan, „könnte aber interessant werden“, wie aus der Fellbacher Pressestelle verlautete.
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