Die Messe Laser zeigte, dass der Faserlaser herkömmliche Strahlquellen in vielen Anwendungen ersetzen kann. Seine besondere Stärke ist eine hohe Strahlqualität, die sich positiv auf die Bearbeitungsgeschwindigkeit auswirkt.
Die Fachmesse Laser, die kürzlich in München stattfand, war die Messe des Faserlasers: Alle maßgeblichen Hersteller von Lasern für die Materialbearbeitung stellten neue Modelle dieses noch relativ jungen Strahlquellentyps vor. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Form des Festkörperlasers, bei dem der Kern einer Glasfaser das aktive Medium bildet.
Der Faserlaser steht für eine kompakte, robuste Bauweise, hohe Effizienz, Zuverlässigkeit, geringen Wartungsaufwand, niedrige Betriebskosten sowie eine hohe Lebensdauer. Vor allem aber zeichnet er sich aus durch einen hohen Wirkungsgrad und eine hohe Strahlqualität, die eine schnelle, saubere und materialschonende Bearbeitung erlaubt. Da die Energie des Faserlasers leicht in Material wie Stahl oder Aluminium eindringt, kann er im Dünnblechbereich bei halber Leistung etwa doppelt so schnell schneiden wie der etablierte CO2-Laser.
Neben Schneidanwendungen ist der Faserlaser aufgrund der genannten Eigenschaften auch interessant für Schweißaufgaben. Dies gilt besonders für den Einsatz im 3D-Bereich, da sich der Strahl über die biegsame Faser – etwa mittels Roboter – ohne Probleme selbst zu ansonsten schwer erreichbaren Einsatzstellen führen lässt.
Einen Single-Mode-3-kW-Faserlaser als Spitzenprodukt präsentierte die Burbacher IPG Laser GmbH, der weltweite Marktführer bei Faserlasern. Dieser Laser eignet sich unter anderem zum Remote-Schneiden und -Schweißen sowie zum Tiefschweißen und soll eine Alternative zum Elektronenstrahlschweißen bieten. „Die Messe Laser hat gezeigt“, merkte Vertriebs- und Marketingleiter Dr. Jörg Thieme an, „dass IPG als Vorreiter der Faserlaser-Technik im Wettstreit der Systeme einen deutlichen Vorsprung hat.“
Mit einem 2-kW-Faserlaser von IPG war eine Konzept-Anlage der Bystronic Laser AG, Niederönz/Schweiz, ausgestattet. Sie schnitt Aluminium-Dünnblechteile und soll Edelstahl bis 20 mm schnell und sauber trennen können.
Einen 1-kW-Single-Mode-Faserlaser zum Schweißen von Edelstahl-Teilen stellte die Rofin-Sinar Laser GmbH, Hamburg, vor. „Wir haben bewusst die Messe Laser gewählt, um die Leistungsfähigkeit dieser Technologie erstmals zu zeigen“, sagte Geschäftsführer Thorsten Frauenpreiß.
Mit einem 300-W-Single-Mode-Faserlaser war die Ditzinger Trumpf-Gruppe vertreten: Der TruFiber 300 soll sich besonders zum Feinschweißen und -schneiden eignen.
Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de
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