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Bulgarien erlebt industrielle Renaissance

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Bulgarien erlebt industrielle Renaissance

Bulgarien erlebt industrielle Renaissance
Frank Stier ist Leiter des SOCB – Südost-Correspondenzbureau Balkan in Berlin www.socb.de
Als das EU-Mitglied mit den derzeit höchsten Zuwachsraten in der Industrie präsentierte Bulgariens Ministerpräsident Sergej Stanischev sein Land bei der Eröffnung der 63. Internationalen Technischen Messe Ende September in Plovdiv. Stanischev berief sich auf das Statistische Amt der Europäischen Union Eurostat, das Bulgarien für das erste Halbjahr 2007 ein industrielles Wachstum von 14 % bescheinige.

Das produzierende Gewerbe des Balkanlandes mit seinen führenden Branchen Metallverarbeitung, Maschinenbau und Chemieindustrie wurde in den krisenhaften 1990er Jahren durch wegbrechende Ost-Märkte stark in Mitleidenschaft gezogen. Das robuste Wirtschaftswachstum der letzten Jahre mit Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts von 5 % bis 6 % wurde vor allem vom Tourismus und der Immobilienwirtschaft getragen.
Nunmehr zeichnet sich auch durch den Zuzug renommierter Automobil-Zulieferer wie der französischen Montupet oder Grammer aus Deutschland ein Wiedererstarken der Industrie ab. So überschritten die ausländischen Direktinvestitionen im Jahr 2006 die Marke von 4 Mrd. Euro und beliefen sich damit auf ungefähr ein Viertel der seit 1990 ins Land geflossenen Investitionsmittel. Und Bulgariens Attraktivität als Investitionsstandort hat sich zum Anfang dieses Jahres nicht nur durch den vollzogenen EU-Beitritt des Landes erhöht, sondern auch die Einführung einer im internationalen Maßstab äußerst niedrigen Unternehmenssteuer von 10 %.
Bei seinem Messerundgang durch die größte Investitionsgüterschau Südosteuropas wurde Bulgariens Regierungschef vom Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium Hartmut Schauerte begleitet, denn Deutschland fungierte zum ersten Mal als offizieller Partner der Messe. Deutschland ist traditionell die am stärksten vertretene ausländische Ausstellernation, und stellte in diesem Jahr 583 der insgesamt 3661 Unternehmen aus 49 Staaten.
Die alljährlich von der Deutsch-Bulgarischen Industrie- und Handelskammer in Sofia durchgeführte Umfrage zur Stimmung unter den im Land tätigen deutschen Unternehmen ergab in diesem Jahr ein tendenziell positives Bild: Über 70 % der in Bulgarien tätigen deutschen Unternehmen schätzen ihre Geschäftssituation als gut und 20 % als zufriedenstellend ein. Mehr als die Hälfte der Firmen wollen ihre Investitionen in Bulgarien ausweiten und fast 50 % neue Leute einstellen. Nur 6 % schließen weitere Investitionen aus und 2 % erwägen den Abbau von Arbeitsplätzen.
Die gute Wirtschaftsentwicklung hat sich auf dem Arbeitsmarkt mittlerweile durch einen Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 7 % niedergeschlagen. Dies stellt auch die deutschen Unternehmer inzwischen vor gewisse Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden. Folglich nennen viele von ihnen neben Reformen der noch wenig effektiven öffentlichen Verwaltung Investitionen in die Bildung für vordringlich, damit Bulgarien sein vorhandenes Wachstumspotenzial ausreizen könne. Als kritisch erachten viele deutsche Geschäftsleute die Bereiche Korruption und Kriminalität, eine noch immer mangelnde Rechtssicherheit sowie die marode Infrastruktur.
Deutsche Unternehmer wollen weiter investieren
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