Konferenz | Der digitale Wandel besitzt ein disrup-tives Potenzial, etablierte Logistik- und Produktionskonzepte neu zu denken und der Produktion von morgen ein ganz anderes Gesicht zu geben. Ein Schlüssel dazu sind betriebliche Anwendungssysteme fürs effiziente Planen und Steuern der Ressourcen.
Philipp WetzchewaldFIR e. V. an der RWTH Aachen
Der digitale Wandel besitzt ein disruptives Potenzial, etablierte Logistik- und Produktionskonzepte neu zu denken und der Produktion von morgen ein ganz anderes Gesicht zu geben. Eine Schlüsselfunktion auf diesem Weg nehmen betriebliche Anwendungssysteme ein, die ein effizientes Planen und Steuern der Ressourcen gewährleisten.
„Die digitale Vernetzung der Industrie ist ein Megatrend, der die Wirtschaft in den kommenden Jahren massiv verändern wird“, konstatiert der Institutsdirektor des FIR e. V. an der RWTH Aachen, Professor Günther Schuh. Diese Aussage verdeutlicht, dass Unternehmen vor einer bedeutenden und tiefgreifenden Veränderung stehen, die gleichzeitig neben dem Ziel der Identifikation von Potenzialen zur Effizienzsteigerung auch enorme Herausforderungen bereithält: Dies gilt vor allem für den Bereich bestehender IT-Landschaften in kleinen und mittleren Unternehmen.
In Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung sowie vor dem Kontext von Industrie 4.0 steht besonders die Thematik der vollkommenen Transparenz und der digitalen Vernetzung der gesamten Produktion im Fokus produzierender Unternehmen. Um diese gläserne Produktion zu realisieren, steht die Integration von innovativen, digitalen und automatisierten Lösungen für die Erfassung aller relevanten Informationen und Daten direkt aus der Produktion.
Ein Mangel an Transparenz und Konnektivität unterschiedlicher Lösungen entsteht besonders dann, wenn nicht alle benötigten Informationen in ausreichender Qualität zur richtigen Zeit zur Verfügung stehen. Die angestrebte Informationstransparenz über alle Bereiche der „Smart Factory“ ist dabei die Grundlage für eine effiziente und wirtschaftliche Produktion.
Hinter digitalen Prozessen stehen immer häufiger mächtige Softwarelösungen mit einer sehr hohen Durchdringung in nahezu allen Unternehmensbereichen. Enterprise-Resource-Planning(ERP)-Systeme haben mittlerweile Einzug in nahezu jegliche Art von Unternehmen gefunden. Jedoch bietet ein Großteil der implementierten Lösungen zur Planung und Steuerung der Produktion lediglich oberflächliche Unterstützung. Insgesamt sind ERP-Systeme als alleinige Lösung den heutigen Anforderungen, etwa in der Produktions(fein)planung, nicht mehr gewachsen. Eine entscheidende Rolle nehmen hier Manufacturing-Execution-Systeme (MES) ein. Die Stärken liegen vor allem in der Feinplanung und -steuerung, die mittels der – unter anderem durch die voranschreitende Digitalisierung – ansteigenden Datenvielfalt an Detailtiefe zunehmen. Somit ist die Kombination aus ERP und MES ein sinnvoller Schritt, um die Produktionsplanung zu optimieren. Gleichzeitig stellt sich dabei auch die Frage, in welcher Art und Tiefe beide Systeme miteinander arbeiten.
Daher steht bei den diesjährigen 23. Aachener ERP-Tagen (siehe Kasten) unter dem Motto „Planung und Regelung 4.0 – Das Zusammenwachsen von ERP und MES“ dieses Thema im Fokus. Die Aachener ERP-Tage bieten auch 2016 mit der bewährten Kombination aus vorgelagertem Praxistag (14. Juni), Fachtagung und Ausstellerforum (15. bis 16. Juni) den Teilnehmern ein kompaktes Leistungspaket im Bereich Produktions- und Logistikoptimierung.
Im Rahmen des vorgelagerten Praxistages werden die Seminare „ERP-/MES-Management“ sowie „Stammdatenmanagement“ angeboten. Hier vermitteln die Referenten aktuelles Wissen und wichtige Methoden anschaulich und greifbar. Am Praxistag bestehen diverse Möglichkeiten zur Diskussion, um Probleme und Best Practices mit Teilnehmern und Referenten auszutauschen und Potenziale für das eigene Unternehmen zu entdecken.
Impulse zu aktuellen Fragestellungen
Herzstück der überregionalen Veranstaltung bildet die Fachtagung. Hier liefern Experten aus Industrie und Wissenschaft in Form von Fachvorträgen eine Vielzahl wichtiger Impulse zu aktuellen Fragestellungen, Lösungsansätzen und Best Practices. Die Fachvorträge finden in den beiden Vortragssträngen „Fokus Digitale Vernetzung“ und „ERP und MES in der Praxis“ statt.
Das parallel stattfindende Ausstellerforum ist eine der größten ERP-Fachmessen im deutschsprachigen Raum und schafft einen gezielten Überblick über den ERP-Markt. Gleichzeitig wird in diesem Jahr dem Motto der Veranstaltung entsprechend ebenfalls das Thema MES, sowohl in der Fachtagung als auch auf der Ausstellerfläche, verstärkt vertreten sein. Das Ausstellerforum verknüpft die theoretischen Inhalte der Fachtagung passgenau mit praktischen Lösungsideen. Die Besucher sind herzlich eingeladen, in Erfahrungsaustausch und Diskussion mit Referenten, Lösungsanbietern und weiteren Teilnehmern zu treten.
Zusätzlich bietet das Ausstellerforum tiefe Einblicke in die Demonstrationsfabrik Aachen (DFA). Hier werden praktische Lösungsansätze rund um das Thema Industrie 4.0 in einer realen Fabrik auf einer Fläche von rund 1600 m2 erlebbar gemacht. Neben elektrifizierten Freizeitvehikeln werden in der DFA komplexe Karosseriekomponenten für die Automobilindustrie gefertigt.
23. AachenerERP-Tage
Thema: Planung und Regelung 4.0 – Das Zusammenwachsen von ERP und MES
Ort: Enterprise-Integration-Center (EICe) im Gebäude des Clusters Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus (Campus Melaten)
Dauer: 15. bis 16. Juni 2016 (vorgelagerter Praxistag am 14. Juni)
Fachtagung: Fachvorträge von hochkarätigen Referenten aus Industrie und Forschung
Ausstellerforum: Namhafte Vertreter aus dem IT-Bereich ergänzen die theoretischen Inhalte der Fachtagung mit ihren praktischen Lösungsansätzen
Abendveranstaltung: Networking in entspannter Atmosphäre im „Capitol Lounge Kino“ in der Aachener Innenstadt
Weitere Informationen und Anmeldung:
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