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Der Aufschwung kommt – aber mit Fragezeichen

VDMA-Prognose 2004: Licht am Ende des Tunnels in Sicht
Der Aufschwung kommt – aber mit Fragezeichen

Der VDMA prognostiziert für das Jahr 2004 ein reales Produktionsplus von 2 % für den Maschinenbau. Präsident Diether Klingelnberg sieht Licht am Ende des Tunnels, dennoch gibt es Unsicherheitsfaktoren.

Von unserem Redaktionsmitglied Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de

Mit Prognosen ist der VDMA-Präsident vorsichtig. Selbst wenn er derjenige ist, der sie verkünden muss. Ob die Vorhersage für das kommende Jahr – ein Plus von 2 % – eintreffen wird, darauf mag Diether Klingelnberg nicht wetten. Vieles deute zwar darauf hin, dass die Lage besser wird. „Aber es gibt mehrere Unsicherheitsfaktoren“, warnt der Präsident und fügt mit einem ironischen Lächeln hinzu: „Ich glaube aber fest an die Prognose, dass wir in diesem Jahr einen Produktionsrückgang von minus 2 Prozent haben werden.“
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) in Frankfurt/M. sieht Licht am Ende des Tunnels. Viele Indikatoren deuten nach Ansicht der VDMA-Experten auf eine Besserung der Lage hin. Nach drei mageren Jahren soll 2004 wieder ein Aufschwung für die Maschinenbauer kommen. Die Erholung werde moderat ausfallen, bremst der Verband, für überschäumenden Optimismus gebe es keinen Anlass. Es soll noch Monate oder Quartale dauern, bis aus dem ersten Anschub ein richtiger Aufschwung wird.
Klingelnberg verweist auf Risiken in der Weltwirtschaft, die schwer zu beurteilen seien. Vieles hängt von der US-Konjunktur ab. Da gibt es das Problem des schwachen Dollar und der daran gekoppelten chinesischen Währung, das dem Verbandschef Sorge bereitet. Das US-Doppeldefizit – im Haushalt und in der Handelsbilanz – bezeichnet der Präsident als eine „katastrophale Lage“. Zudem seien die Aktienmärkte nicht vor einem Rückschlag gefeit.
Momentan ist die Lage des Maschinen- und Anlagenbaus alles andere als gut. Die Auslastung liegt bei 82 %, der niedrigste Wert seit 1994. War der Verband zu Jahresbeginn noch von einer schwarzen Null bei der Produktion ausgegangen, mussten die Experten im Sommer die Prognose auf – 2 % nach unten korrigieren. 2002 lag der reale Rückgang noch bei – 3,1 %.
Impulse für den Maschinenbau erwartet die Branche aus dem Ausland. Im vergangenen Jahr hat der deutsche Maschinenbau trotz des Produktionsrückgangs seinen Platz als Exportweltmeister verteidigt. Mit einem Anteil von 19 % des Weltexports unter den wichtigen Maschinenlieferländern lag Deutschland an der Spitze, gefolgt von den USA, Japan und Italien. Die Firmen suchen ihr Heil zudem in der verstärkten Auslandspräsenz. „Die Tendenz ist weiterhin, Beschäftigung im Ausland aufzubauen und nicht hier zu Lande“, stellt VDMA-Präsident Klingelnberg fest, der in erster Linie „den starren Arbeitsmarkt und die hohen Lohnnebenkosten“ für die Stagnation in Deutschland verantwortlich macht.
Die besten Wachstumschancen erwartet der Verbandschef in China, Südostasien und den Ländern Mittelosteuropas. Die Euphorie über den boomenden Absatzmarkt im Reich der Mitte teilt Unternehmer und VDMA-Präsident Klingelnberg nicht uneingeschränkt. Seine Warnung an den Mittelstand: „Kein Markt kann dauerhaft mit solchen Raten wachsen.“
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