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Der Einkauf kann Fusionen erfolgreich vorbereiten

Dr. Jürgen Marquard über Organisationsstrategien
Der Einkauf kann Fusionen erfolgreich vorbereiten

Der Einkauf kann Fusionen erfolgreich vorbereiten
Dr. Jürgen Marquard ist Leiter Strategischer Einkauf bei der Bosch Rexroth AG in Lohr a. Main
Gemessen an einem Rekordwert von fast 3,5 Bill. US-$ im Jahr 2000 war das weltweite Transaktionsvolumen aller Übernahmen und Firmenzusammenschlüsse im 1. Halbjahr 2001 rückläufig. Es betrug mit knapp 800 Mrd. US-$ nur noch 60 % des Vorjahreswertes. In Deutschland verringerte sich das Transaktionsvolumen sogar um 70 % auf umgerechnet rund 90 Mrd. US-$. Dennoch ist der Markt für Mergers und Akquisitionen (M & A) in Deutschland bei weitem kein Auslaufmodell! Nach dem Einbruch in 2001 wird der Markt wieder an Dynamik gewinnen und dann auch wieder den Einkaufs-Bereich der Unternehmen beeinflussen. Doch was hat der Einkauf im Rahmen von Mergers und Akquisitionen zu tun? Grundsätzliche ökonomische Ziele einer Unternehmenszusammenführung sind das Fördern von wertschaffendem Wachstum sowie das Realisieren von Synergiepotenzialen. Ansatzpunkte für die Realisierung von Kostensynergien ergeben sich beim Materialzukauf sowie bei den Strukturkosten. Das Umsetzen ist häufig problembehaftet oder zumindest nicht kurzfristig realisierbar, wenn diese mit der Lösung politisch sensibler Themen wie Standort- und Personalfragen verbunden sind.

Anders die Situation im Einkauf: Abgesehen davon, dass der Aufwand für die zugekauften Materialien und Dienstleistun-
gen den größten Kostenhebel überhaupt an den Gesamtkosten bildet, bestehen kurzfristige Handlungs- und Umsetzungsmöglichkeiten in Form von sogenannten Early Wins durch Benchmarks sowieEinkaufsbündelung in den unkritischen Bedarfssegmenten.
Das bedeutet: Der Einkauf ist im Rahmen von Fusionsprozessen – bezogen auf das Thema Synergiepotenziale – Hoffnungsträger Nummer eins. Entsprechend hoch sind die anteiligen Zielvorgaben, die aus Einkaufs-Synergien zu generieren sind.
Die eigentlichen Aufgaben des Einkaufs im Rahmen von M & A-Prozessen beginnen aber bereits viel früher, nämlich schon in der Phase der Due Diligence, wo entweder entscheidungsrelevante Informationen für den Kaufinteressenten bereitzustellen sind oder entsprechende Informationen über ein Unternehmen aufbereitet und in den Entscheidungsprozess eingebracht werden sollten. Die entsprechende Sorgfalt beim Bereitstellen der geforderten Informationen eröffnet die Chance, sich und die eigene Einkaufsorganisation bereits in dieser Phase positiv darzustellen und zu empfehlen.
Soweit der Einkauf selbst am Entscheidungsprozess über die Akquisition mitwirken kann, sollte er sich selbstverständlich alle einkaufsrelevanten Informationen über den Übernahmekandidaten beschaffen.
Dr. Jürgen Marquard
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
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