Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konarind.de
Wir müssen uns wohl an die unschönen Bilder gewöhnen: Die Polizei schließt per einstweiliger Verfügung Messestände, auf denen Plagiate ausgestellt werden. So auch jüngst geschehen auf der Hannover Messe.
Der Maschinenbau wird zunehmend durch Piraterie geschädigt. In jedem zweiten Fall entdeckt der Hersteller den Nachbau auf einer Messe. Da ist die VDMA-Forderung verständlich: Alle Veranstalter mögen doch bitte auf ihren Ausstellungen den Kampf gegen Piraten stärker unterstützen.
Doch ab einem bestimmten Punkt sind selbst den willigsten Messegesellschaften die Hände gebunden. Denn sie wollen sich nicht zum Richter darüber aufschwingen, ob nun Schutzrechte verletzt wurden oder nicht. Nicht auszudenken, was passiert, sollten sie einen Aussteller – der ja ihr Kunde ist – zu unrecht von der Schau ausgeschlossen haben.
Es bleibt den Unternehmern also nur, auf Messen und anderswo selbst den steinigen Weg zu gehen und alle rechtlichen Register zu ziehen: Von der Abmahnung über die einstweilige Verfügung bis zur Grenzbeschlagnahme. Dass dies für Mittelständler ein aufwendiger und teurer Weg wird, liegt auf der Hand. Alternativen dazu gibt es aber keine – wenn sie auch in Zukunft mit ihren Innovationen Geld verdienen wollen.
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