Wegen der anhaltend geringen Inlandsnachfrage kommen die Impulse für den Maschinenbau in diesem Jahr fast ausschließlich aus dem Export. Die Bfai rechnet 2005 mit einem weltweiten Wachstum der Maschinenimporte zwischen 7 und 9 %. Vor allem in Asien und Osteu- ropa sind die Waren aus Deutschland gefragt.
Von unserem Redaktionsmitglied Susanne Schwab susanne.schwab@konradin.de
Deutschland hat auch 2005 gute Chancen, seinen Titel als Exportweltmeister zu verteidigen. Wie der Direktor der Bundesagentur für Außenwirtschaft (Bfai), Dr. Gerd Herx, erklärte, werde bei den Gesamtgüterausfuhren ein Zuwachs von 6 bis 7 % auf 780 Mrd. Euro erwartet. Der Maschinenbau kann auf ein Exportpotenzial von 7 bis 9 % hoffen. In den Sparten Elektronik und Elektrotechnik sowie Informations- und Kommunikationstechnik werden sogar Zuwachsraten von bis zu 12 % erwartet.
Wie Dr. Herx bei der Vorstellung der Bfai-Broschüre „Top-Exportmärkte 2005“ weiter mitteilte, wird auch in diesem Jahr das höchste Wachstumspotenzial in Asien erwartet. Für die Importmärkte der VR China, Indiens und Vietnams prognostizieren die Experten Zuwachsraten von bis zu 20 %. Insbesondere das Reich der Mitte spielt für die deutschen Exporteure eine zunehmend wichtige Rolle. Bereits im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von rund 21 Mrd. Euro in die VR China eingeführt. Nach Bfai-Angaben bleibt Deutschland damit mit Abstand Chinas wichtigster Handelspartner in der EU und sein sechstgrößter weltweit.
Aber auch Vietnam entwickelt sich nach Ansicht der Marktbeobachter mittelfristig zu einem interessanten Wachstumsmarkt. Mit seit Jahren hohen Zuwächsen beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 7 bis 9 % liegt das Land nach den Prognosen in Asiens Spitzengruppe. Die Regierung treibt die Expansion durch eine Privatisierungskampagne an.
Mittel- und Osteuropa werden in diesem Jahr zwar nicht mehr die hohen Wachstumsraten erreichen wie im Jahr zuvor. Dennoch bleibt die gute Konjunktur in der Region intakt, und das BIP wird in fast allen Ländern um mehr als 5 % steigen.
Auf dem Sprung bleiben vor allem die baltischen Tiger Estland, Lettland und Litauen, deren Plus am Jahresende laut Herx bei deutlich über 6 % liegen soll. Zu einem der wichtigsten Importländer Osteuropas wird sich 2005 nach Ansichten der Marktexperten Russland entwickeln. Dort sollen die Einfuhren die Marke von 80 Mrd. US-$ deutlich überschreiten. Wachstumsraten von 12 bis 14 % bei den russischen Importen versprechen erneut außerordentliche Geschäftschancen für deutsche Hersteller. Bevorzugte Güter sind Maschinen, Ausrüstungen und Kfz.
Bei den Einfuhren knapp hinter Russland liegt Polen, das 2005 rund 12 % mehr Waren im Ausland kaufen wird als im Jahr zuvor. Die MENA-Märkte Algerien, Iran und die Vereinigten Arabischen Emirate versprechen mit Wachstumsprognosen zwischen 20 und 30 % ebenfalls gute Aussichten für deutsche Exporteure, und auch der EU-Beitrittskandidat Türkei zeigt gute Zuwachsraten von knapp 7 % bei den Einfuhren. „Lediglich die USA“, so Herx, „verlieren aufgrund des starken Euro als Zielland für deutsche Exporteure in diesem Jahr an Bedeutung.“
Die Broschüre Top-Exportmärkte 2005 kann zum Preis von 15 Euro bei der Bfai anfordert werden: vertrieb@bfai.de
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